Das 15 Kilometer lange Freistilrennen beim Langlauf Weltcup von Davos entwickelte sich zum spannenden Dreikampf, den schließlich Ingvild Flugstad Østberg vor Heidi Weng für sich entschied. Nathalie von Siebenthal überzeugte als starke Sechste vor ihrem Heimpublikum.
Østberg, Weng oder Pärmäkoski
Alles sah danach aus, als würden die beiden Norwegerinnen Ingvild Flugstad Østberg und Heidi Weng den Sieg unter sich ausmachen. Beide lagen während des gesamten Rennens nur wenige Sekunden getrennt, immer hatte die spätere Siegerin die schnellsten Zwischenzeiten. Doch auch Krista Pärmäkoski sollte man in ihrer aktuellen Form nie außer Acht lassen. Wie gewohnt startete die Finnin langsamer in ihr Rennen, holte aber noch einige Sekunden auf, vor allem gegenüber Heidi Weng. Nicht zu schlagen war heute aber Ingvild Flugstad Østberg, die sich knapp acht Sekunden vor ihrer Teamkollegin durchsetzte und ihren ersten Sieg in einem langen Rennen über 15 Kilometer feierte. „Es hat eine Menge Training in den letzten Jahren gebraucht, um heute zu gewinnen. Das ist mein erster Sieg in einem Rennen, das länger als zehn Kilometer ist. Ich bin überrascht und glücklich. Mein Plan war es, etwas langsamer anzugehen. Ich wusste, dass Krista und Heidi im Laufe der Zeit das Tempo erhöhen würden und so musste ich das Tempo hochhalten“, meinte Ingvild und fügte hinzu: „Davos war immer super für mich. Ich hatte hier meinen ersten Sprintsieg und nun meinen ersten Sieg auf der langen Strecke.“ Einmal war sie zuvor über zehn Kilometer erfolgreich, auch dieses Rennen fand in der Höhe statt (Canmore). Krista Pärmäkoski bestätigte mit diesem starken Rennen ihre aktuelle Form und freute sich über das zweite Freistil-Podium ihres Lebens, 16 Sekunden hinter der Siegerin. Die anderen Läuferinnen wiesen schon beträchtlichen Rückstand auf die Podestplätze auf. Jessie Diggins belegte mit 54 Sekunden Rückstand den vierten Platz gefolgt von Yulia Tchekaleva. Erstklassige Sechste wurde Nathalie von Siebenthal vor Ragnhild Haga und Riitta Liisa Roponen. Überraschend stark präsentierte sich auch Ilaria Debertolis, die Achte vor Anna Haag und Kari Øyre Slind wurde.
Jubel in der Schweiz
Nathalie von Siebenthal brachte ihr Heimpublikum zum Jubeln, noch bevor ihre größte Hoffnung Dario Cologna überhaupt an den Start ging. Die Schweizerin ging in der gewohnten Höhenluft sehr forsch an und lag nach 2,2 tendenziell bergauf gelaufenen Kilometern gleichauf mit Heidi Weng. Nach zwei gelaufenen Runden kämpfte sie zeitgleich mit Jessie Diggins um den vierten Platz, büßte auf der letzten Runde aber noch wenige Sekunden ein. Dennoch bedeutete Platz sechs das beste Karriereresultat für die Schweizerin. Freuen konnten sich auch die Österreicher über einen guten 15. Platz von Teresa Stadlober.
Knapp verpasste Top15
Sehr gut mit den Bedingungen in der Höhe kamen auch die jungen Deutschen Katharina Hennig und Julia Belger zurecht, die die besten 15 nur ganz knapp verpassten. Dennoch bedeuteten Platz 16 und 17 natürlich die besten Weltcupresultate für die beiden jungen Deutschen. Katharina Hennig profitierte von der Zusammenarbeit mit Riitta Liisa Roponen, die 30 Sekunden hinter der Sächsin gestartet war. Zu Beginn von Runde zwei holte die Finnin die Deutsche ein und die 20-Jährige war in der Lage, bis zum Ziel mitzulaufen und noch vor der Weggefährtin die Linie zu überqueren. Eine ähnlich gute Leistung lieferte die 22-jährige Julia Belger ab, die ohne ein starkes Zugpferd nur 1,1 Sekunden langsamer war, nachdem sie über weite Strecken des Rennens die beste Deutsche gewesen war. „Ich habe mir fest vorgenommen, wenn sie an mir vorbeigeht, dass ich mich ranhänge, weil ich weiß, dass sie eine starke Frau ist. Ich hatte sie ein Stück ziehen lassen, weil sie echt ganz schön schnell geworden ist am Ende und dann wollte ich sie bergab unbedingt noch einmal kriegen und habe nochmal Gas gegeben“, freute sich Katharina nach dem Rennen und auch Julia war mehr als zufrieden: „Heute beim 15 km Skating Rennen konnte ich mir meine ersten Weltcuppunkte sicher. Ich bin überglücklich endlich mein Potenzial auch zeigen zu können.“ Steffi Böhler war in der ersten Rennhälfte in einem ähnlichen Bereich unterwegs, verlor später aber noch 25 Sekunden auf die jungen Talente und wurde 27.
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