Langlauf Weltcup Davos: Nilsson und Klæbo Sprintsieger

Stina Nilsson (SWE) knapp vor Maiken Caspersen Falla (NOR) © Modica/NordicFocus

Mit Stina Nilsson und Johannes Høsflot Klæbo haben sich beim Freistilsprint in Davos die Favoriten durchgesetzt. Sandra Ringwald knackte als erste Deutsche mit Platz sieben die Olympianorm.

Vierter Freistil-Sieg in Serie

Stina Nilsson (SWE) stolpert in der letzten Kurve, Maiken Caspersen Falla (NOR) kommt wieder in den Windschatten © Modica/NordicFocus

Nicht nur Johannes Høsflot Klæbo, auch Stina Nilsson jagt die Rekorde im Langlauf Weltcup. Die Schwedin agierte in ihren Heats offensiv von vorne und wurde mit dem vierten Sieg in Serie in einem Freistilsprint belohnt – das gelang bisher nur Marit Bjørgen. Im Finale heftete sich Maiken Caspersen Falla an die Fersen der Schwedin und gemeinsam setzte sich das Duo zu Beginn der zweiten Runde leicht ab. Auf der Kuppe konnte sich Nilsson leicht absetzen und schien dem sicheren Sieg entgegenzulaufen. In der letzten Kurve im Stadion geriet sie dann wie viele andere ins Straucheln und verlor das Tempo. Maiken Caspersen Falla witterte ihre Chance und kam auf der Zielgeraden aus dem Windschatten – doch ganz knapp reichte es für die Schwedin. Sie sagte: „Ich war sehr zuversichtlich den ganzen Tag, dass ich gegen Maiken dagegenhalten könnte. Eine Teamkollegin ist in der Quali in der Kurve gestürzt, also bin ich froh, dass ich das verhindern konnte.“ Kikkan Randall aus dem extrem starken US-Team jubelte über Platz drei vor Jessie Diggins, die nach Lillehammer noch krank gewesen war. Ingvild Flugstad Østberg und Ida Sargent hatten sich zur Halbzeit des Laufes in der Kurve im Stadion berührt, so dass mehr als Platz fünf und sechs nicht mehr möglich war.

Klæbo weiter sehr dominant

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Modica/NordicFocus

Johannes Høsflot Klæbo ist weiter das Maß aller Dinge vor seiner ab morgen geplanten einmonatigen Wettkampfpause. Mit ihm gab es erneut einen neuen Sieger in Davos – bisher konnte nur Federico Pellegrino hier zweimal triumphieren. Der Norweger sparte im Prolog, Viertel- und Halbfinale einige Kräfte, indem er sich in den Heats im Windschatten des Führenden aufhielt und erst am Ende des zweiten Anstiegs über die Kuppe attackierte und sich von den Konkurrenten absetzte. Im Finale übernahm er aber von Beginn an das Kommando – zunächst bei geringem Tempo. Diesmal attackierte er schon im Stadion kurz vor Beginn der zweiten Runde, konnte Federico Pellegrino aber damit nicht überraschen. Dennoch hatte der Italiener nicht die Stärke, das Tempo des allesüberragenden Norwegers mitzugehen. Der Abstand zwischen beiden wuchs auf ein beruhigendes Maß an und der Norweger konnte über seinen sechsten Sieg in Folge jubeln. Er kann sich momentan nur selber schlagen. Dennoch freute sich auch Pellegrino sichtlich über Platz zwei gefolgt von Alexander Bolshunov, der wieder einen Podestplatz erlief. Ristomatti Hakola kam ausnahmsweise absolut sturzfrei durch einen Wettkampf und wurde Vierter vor Baptiste Jouve, der schon auf dem Weg zum ersten Anstieg dreimal stolperte. Gleb Retivykh belegte den sechsten Platz.

Olympia-Quali für Ringwald

Sandra Ringwald (GER) © Modica/NordicFocus

Endlich hat es ie erste deutsche Sportlerin geschafft und die Norm des DOSB geknackt! Die Schwarzwälderin, Zwölfte im Prolog, hatte Glück mit einem leichten Viertelfinale, das sie ohne Schwierigkeiten dominierte. Das Halbfinale bestritt sie dann ebenfalls zunächst offensiv, fiel dann auf Platz drei zurück und nach dem ersten Stadiondurchlauf mit einem leichten Wackler dann sogar auf Platz vier. Sie attackierte in der Innenkurve vor dem Anstieg und war wieder Dritte, als dann aber Diggins und Sargent angriffen, konnte sie nur Platz drei halten, was Platz sieben in der Endabrechnung bedeutete. Hanna Kolb, die Siebte nach dem Prolog, lag nach einem Wackler bei der ersten Stadiondurchfahrt im Mittelfeld und fiel danach auf Platz fünf zurück. Als dritte Deutsche überstand Laura Gimmler die Qualifikation und ging ihren Heat mutig an. Leider gingen ihr schnell die Kräfte aus und sie kam abgeschlagen als Sechste ins Ziel. Bei den Herren verpasste Thomas Bing die besten 30 nur hauchdünn.

Schweizer scheitern im Viertelfinale

Laurien Van Der Graaff (SUI) © Modica/NordicFocus

Die vier Schweizerinnen und Schweizer, die den Sprung unter die besten 30 schafften, versuchten sich vor ihrem Heimpublikum gut zu präsentieren und liefen zu Beginn mutig vorn mit. Laurien van der Graaff hatte sowohl in der ersten als auch in der zweiten Runde einen Wackler in der Zielkurve, der ihr jedes Mal viel Geschwindigkeit kostete, so dass sie als Vierte ihres Laufes ausschied. Nadine Fähndrich fehlten die Energien für die zweite Runde und Roman Schaad versuchte erfolglos, durch ein enges Einfahren der Zielkurve Boden gutzumachen. Jovian Hediger hielt sich im Viertelfinale mit Klæbo zunächst hinten auf und wollte dann in den Anstieg hinein innen attackieren, was aber nicht gelang, weil vorne die Post abging. In der letzten Kurve rutschte er dann auch noch auf dem Innenski weg, so dass er stürzte. Ganz knapp reichte es für Dominik Baldauf nicht zur Qualifikation für das Finale der besten 30. Als 34 fehlte ihm nicht einmal eine Sekunde. Er war der Beste aller ÖSV-Starter.

=> Ergebnis Sprint Damen
=> Ergebnis Sprint Herren

=> Reaktionen vom Sprint: „Es ist sehr schwer, ihn zu schlagen“

 

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