Auch beim Langlauf-Weltcup in Davos heißt der Sieger wieder Martin Johnsrud Sundby. Der Norweger setzte sich über 30 Kilometer im freien Stil gegen Maurice Manificat und Anders Gløersen durch.
Duell zwischen Manificat und Sundby
Das 30 Kilometer lange Freistilrennen der Herren verlief nicht so eindeutig wie das der Damen zuvor. Über weite Strecken des Rennens lieferten sich Maurice Manificat und Martin Johnsrud Sundby ein spannendes Duell um den Sieg, oft lagen bei den Zwischenzeiten nur Zehntelsekunden zwischen beiden Athleten. Auf den ansteigenden Passagen konnte der Franzose immer einen kleinen Vorsprung von 3-4 Sekunden herauslaufen, in der Abfahrt Richtung Stadion konnte der Norweger wieder Zeit gutmachen. Auf der fünften Runde war es dann um die Kräfte des Franzosen geschehen und er büßte auf den letzten zehn Kilometern Sekunden um Sekunde auf den Weltcupführenden ein. Somit konnte Martin Johnsrud Sundby wie Therese Johaug seinen insgesamt fünften Sieg in Serie (inkl.Staffel) feiern und die Führung im Gesamtweltcup weiter ausbauen. „Ich bin etwas zu schnell angegangen auf den ersten 15 Kilometern. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich nicht so gut gefühlt. Dann hatte ich Glück, dass ich eine Gruppe mit Sjur und Petter bilden konnte. Sjur hat in der fünften Runde eine tolle Arbeit geleistet. Ich konnte Tempo aufnehmen. Die Rennen in Davos bringen mich jedes Jahr wieder um. Auf den letzten zwei Kilometern konnte ich kaum noch laufen. Bergauf wollte ich es locker angehen, aber im Stadion war ich immer müde“, sagte Sundby.
Manificat und Gløersen auf dem Treppchen
Die Plätze zwei und drei sicherten sich schließlich Maurice Manificat und Anders Gløersen. Der Franzose kam mit 20 Sekunden Rückstand über die Linie, der Norweger war 28 Sekunden langsamer als Sundby. „Ich bin schnell angegangen und hatte tolle Ski. In den letzten beiden Runden habe ich aber starke Rückenschmerzen bekommen. Ich habe Sekunden auf Martin eingebüßt und dann habe ich es locker angehen lassen“, meinte „Momo“ Manificat. „Es ist toll, mal wieder auf dem Podium zu stehen.“ Mit Sjur Røthe kam Norweger Nummer drei als Vierter in die Wertung. Petter Northug schob sich zwischen die beiden Franzosen Jean Marc Gaillard und Robin Duvillard auf Platz sechs, die ebenfalls eine starke Mannschaftsleistung ablieferten. Chris Andre Jespersen und Hans Christer Holund belegten die Plätze acht und neun.
Starke Schweizer
Eine starke Performance bei ihren Heimrennen lieferten die Schweizer ab, wo Toni Livers und Curdin Perl als Zehnter und 13. überzeugten. Nicht so gut lief es für ihren höher eingeschätzten Teamkollegen: Dario Cologna zeigte eine sehr gute erste Rennhälfte, verlor aber auf den zweiten 15 Kilometern an Boden und belegte am Ende den 15. Platz mit 1:45 Minuten Rückstand. Der Österreicher Bernhard Tritscher ging das Rennen sehr schnell an und lag nach 7,2 Kilometern mit nur 20 Sekunden Rückstand an vierter Stelle. Diesem Tempo musste er aber später Tribut zollen, so dass er als 27. gerade noch Punkte ergattern konnte.
Thomas Bing bester Deutscher
Stärkster Athlet des DSV-Quartetts war diesmal Thomas Bing, der mit Startnummer zwei auch kurz im Sessel des Führenden Platz nehmen durfte, bis er kurz darauf von Curdin Perl verdrängt wurde. Bing konnte über weite Strecken des Rennens mit einer starken Gruppe um Cologna und Jespersen mitlaufen und sich dadurch etwas im Windschatten ausruhen. Auf der Schlussrunde musste er die Gruppe ziehen lassen und erreichte als guter 19. das Ziel. Nur acht Sekunden dahinter reihte sich Andi Katz auf Position 25 ein, nachdem er bis Kilometer 15 vor seinem Kollegen gelegen hatte. Jonas Dobler tat sich diesmal etwas schwer und sammelte am Ende als 28. gerade noch Weltcuppunkte. Deutlich hinter den Erwartungen blieb Florian Notz als 47., Markus Weeger kam als 71. in die Wertung.