Einer der körperlich anstregendsten Weltcups steht auf dem Programm: Für die Langlauf-Welt ging die Reise ins rund 1600 Meter hoch gelegene Davos. Gelaufen wird diesmal ausschließlich in der freien Technik, zunächst über im Sprint, dann über 10 beziehungsweise 15 Kilometer im Einzelstart.
Perfekter Langlaufort mit Höhenluft
Davos zählt etwa 10.000 Einwohner und liegt am Davosersee im Schweizer Kanton Graubünden. Die anspruchsvollen Loipen in der höchstgelegenen Stadt Europas (etwa 1600 Meter ü.NN) werden den Läuferinnen und Läufern an beiden Tagen alles abverlangen. Dennoch werden die zahlreichen Lokalmatadoren vom Stützpunkt Davos versuchen, eine gute Platzierung herauszulaufen. Für Touristen hält der Ort mehr als 20.000 Betten bereit. Somit dürfte sich für jeden Zuschauer eine Bleibe finden lassen. Viele Schweizer Langläufer haben Davos wegen der tollen Trainingsbedingungen zu ihrer Heimat gemacht wie zum Beispiel Laurien van der Graaff und Dario Cologna – oder auch die Schweden Anna Haag und Emil Jönsson, die seit Jahren unmittelbar an der Weltcupstrecke eine Wohnung haben. „Vor der eigenen Haustür ein Weltcup-Rennen zu laufen, ist sensationell und für mich ein Highlight im Weltcupwinter“, meinte Dario Cologna und seine Teamkollegin Nathalie von Siebenthal hat ebenfalls beste Erinnerungen an den Heimweltcup: „Hier holte ich letztes Jahr vor Heimpublikum meinen ersten Weltcuppunkt. Für mich ein ganz besonderer Moment. Ich liebe die Athmosphäre und die schöne Strecke des Davos Nordics.“ Auch für die Norweger ist Davos etwas ganz besonderes: Der ehemalige Aktive Tor Arne Hetland, jetzt Trainer im norwegischen Team, sagte dazu: „Der legendäre Weltcup in Davos ist ein Highlight für alle, die Langlauf lieben.“
Temperaturen unter Null, Sonne und Schnee
Davos zeigt sich wieder von seiner besten Seite: Die Stadt hat sein Winterkleid angelegt und am heutigen Donnerstag schien die Sonne auf die schneebedeckte Landschaft. Am Freitag soll es den ganzen Tag Schnee geben, am Wochenende dann Sonne und etwas Schnee im Wechsel. Die Temperaturen sollen immer unter Null liegen – Winterstimmung pur! In Davos wird sowohl für die Distanzspezialisten als auch für die Sprinter etwas geboten. Am Samstag messen sich die Sprinter erstmals im olympischen Winter im freien Stil, am Sonntag werden Einzelstartrennen über zehn und 15 Kilometer aufgetragen. Die Strecken in Davos sind selektiv, aber nicht so anspruchsvoll wie zuletzt in Lillehammer. Schwierig macht es die Höhenluft, mit der die Athleten mehr oder weniger gut zurechtkommen.
Mehrere Ausfälle
Die meisten Läufer reisten unmittelbar nach dem Lillehammer-Weltcup weiter nach Davos, um sich an die Höhenluft zu gewöhnen. Nicole Fessel, die leicht erkrankt die ersten beiden Weltcups sausen lassen musste, hat gute Erinnerungen an Davos ist bereits seit Ende November dort vor Ort (=> deutsches Team in Davos) wie auch einige andere Sportler, die sich gezielt auf den Davoser Weltcup verbereitet haben. Darunter ist auch das große Schweizer Aufgebot, das aus 26 Athletinnen und Athleten besteht – mit dabei natürlich auch Dario Cologna, Jovian Hediger, Nathalie von Siebenthal und Laurien van der Graaff. Johannes Høsflot Klæbo versucht im Sprint, seinen sechsten Sieg in Serie zu holen. Danach legt der erst 21-jährige Athlet eine Weltcuppause ein, die voraussichtlich bis zum 21. Januar dauern wird. Bei seinem Teamkollegen Finn Hågen Krogh ist nach Labortests offenbar alles in Ordnung, er soll in Davos starten, obwohl er sich seit dem Höhentraining vor Saisonbeginn nicht gut fühlt. Sjur Røthe ist ebenfalls gründlich untersucht worden und wartet nun auf eine Diagnose, ist aber am Montag nach Davos gereist und wird die 15 Kilometer laufen. Fehlen wird neben Calle Halfvarsson aber auch der letztjährige Sieger Martin Johnsrud Sundby. Beide leiden seit Anfang der Woche unter Magenproblemen. Sundby hütet nun seit Anfang der Woche in Davos das Bett und hofft, wieder fit zu werden. Für das norwegische Team steht seit Dienstag Anders Gløersen vor Ort als Ersatzmann parat und hofft auf einen Start.
Langlauf LIVE bei Eurosport und im Player
Live-Fernsehen aus Davos gibt es in Deutschland nur vom Sprintrennen am Samstag – und zwar auf Eurosport. Allerdings geht es auch da erst mit etwa 15 Minuten Verspätung nach dem zweiten Durchgang der alpinen Herren live los. Als Alternative bietet sich dem Langlauf-Fan dann der Eurosport Player, der dann auch am Sonntag zum Einsatz kommen könnte. Live im Fernsehen wird nichts übertragen, es sei denn, man hat die Möglichkeit, SRF2 zu empfangen (Sprint ebenfalls 13:30 Uhr, Distanz ab 11:45 Uhr und 13:35 Uhr). Die ARD plant jeweils 10-15-minütige Zusammenfassungen am späteren Nachmittag. Auch der Veranstalter bietet Livestreams an auf www.davosnordic.ch und die ARD über www.sportschau.de
Das Wettkampfprogramm in Davos
Samstag, 10. Dezember 2017
10:45 Uhr: Prolog Sprint FT
13:15 Uhr: Finals Sprint FT
Sonntag, 11. Dezember 2017
11:30 Uhr: 10km FT Damen
13:45 Uhr: 15km FT Herren