Ebba Andersson heißt die Siegerin des letzten Tests über zehn Kilometer Klassisch vor der WM in Trondheim. Beim Langlauf Weltcup in Falun verwies sie Heidi Weng und Victoria Carl auf die weiteren Podestplätze.
Andersson nicht zu schlagen
Das zehn Kilometer Rennen wurde auf einer „orangenen“ Runde bestritten, die aus der roten und der blauen 3,75 Kilometer Runde plus einer verkürzten blauen 2,5 Kilometer-Runde besteht. Der gefürchtete Mördarbakken war nur auf der langen blauen Runde Mitte des Rennens zu bezwingen. Bei -6° mussten sich die Athletinnen in den Anstiegen noch durch den Neuschnee der Nacht kämpfen, so dass es in den Anstiegen beim Grätschen trotz der Kälte etwas tief wurde, vor allem für die spät startende rote Gruppe der Weltcupbesten. In Abwesenheit der in Italien trainierenden Frida Karlsson, von Therese Johaug, die sich gestern kurzfristig gegen die Anreise nach Falun entschied, und Astrid Øyre Slind, die über Nacht Magenprobleme bekam, nutzte Ebba Andersson ihre Chance. Nachdem sie bisher in diesem Winter nicht mit absoluten Topplatzierungen aufwarten konnte und nur in Les Rousses bei ihrem letzten Weltcup-Auftritt als Zweite aufs Podium laufen konnte, setzte sie heute von der ersten bis zur letzten Zwischenzeit die Bestzeiten mit Ausnahme der ersten Stadionpassage, wo Heidi Weng 1,8 Sekunden schneller war. Danach kam aber die Zeit von Ebba Andersson, die ihren Vorsprung auf die Norwegerin im Laufe des Rennens immer mehr vergrößerte und schließlich mit 17 Sekunden Vorsprung ihren ersten Saisonsieg feierte vor Heidi Weng. „Es war ein Kampf, bis ich endlich wieder siegen konnte. Es ist mein erster Sieg in Falun und ich freue mich darüber sehr. Es war sehr schwer für mich mit Covid19, danach hatte ich viele Probleme und konnte die Leistung nicht mehr abrufen. Aber nun fühlt es sich gut an, wieder da zu sein. Die WM ist ein großes Ziel für mich, ich freue mich schon seit Planica 2023 auf Trondheim und habe mich darauf fokussiert“, sagte die 27-Jährige nach ihrem erst achten Weltcupsieg.
Carl jubelt über zweites Podium
Die Freude war bei Victoria Carl nicht zu übersehen, als Jessie Diggins sich als letzte Läuferin der roten Gruppe ins Ziel fallen ließ und der Podestplatz damit sicher war. Die Thüringerin jubelte laut über ihr zweites Podium der Saison und ließ sich von ihrem Team feiern. Die 29-Jährige hatte als zuerst startende Mitfavoritin die Bestzeiten vorgelegt, die nur Andersson und Weng noch unterbieten konnten. Vor allem ab der zweiten Runde gab Carl Gas, ging an der zu diesem Zeitpunkt noch vor ihr liegenden Diggins vorbei und setzte sich von anderen Athletinnen ab, die in der ersten Runde noch in Schlagdistanz gelegen hatten. „Das Ergebnis gibt einem Selbstsicherheit und dass der Formaufbau einfach stimmt und natürlich geht man mit superguten Erinnerungen nach Trondheim. Aber alle wollen nach vorne und auf die ersten drei Plätze, aber es gibt nur drei Medaillen“, sagte Victoria Carl im ZDF.
Stadlober Fünfte vor Hennig
Zu den Athletinnen, die ab Runde zwei deutlich Zeit auf Carl verloren, gehörten auch Teresa Stadlober und Katharina Hennig, die hinter Jessie Diggins die Plätze fünf und sechs belegten. „Jetzt wieder zurück im Renngeschehen zu sein und dann gleich Platz fünf im Einzelstart zu holen, freut mich natürlich sehr. Ich wusste zwar, dass ich hier in Falun gut laufen könnte, aber ich komme direkt aus einem Trainingsblock und weiß, dass ich eigentlich noch eine gewisse Ruhephase brauchen würde. Ich habe in den vergangenen Tagen lange, umfangreiche Einheiten sowie zuletzt auch intensive Trainings absolviert, deswegen freut es mich umso mehr, dass es jetzt schon so gut funktioniert. Wir hatten heute schwierige Verhältnisse, es hat zeitweise geschneit und die Spur war auch ziemlich ausgelaufen. Alles in allem war das heute einfach super und so kann man gerne nach einem Trainingsblock wieder einsteigen“, freute sich die Österreicherin. Auch die Deutsche war sehr zufrieden: „Ich bin sehr zufrieden heute mit meinem sechsten Platz. Ich denke, die Form geht in die richtige Richtung und das stimmt mich sehr positiv. Ich glaube auch, dass ich noch nicht bei 100% bin. Das fühlt sich zumindest so an, aber es geht in die richtige Richtung. Das Training scheint zu wirken und auch die Rennen, die ich in letzter Zeit gemacht habe, stimmen mich positiv für alles, was kommt. Außerdem freue ich mich auch sehr über das sehr gute Teamergebnis, was wir heute abgeliefert haben und die Ski waren auch super. Es waren keine einfachen Bedingungen, es kam dann doch mehr Schnee als vorhergesagt war. Es war ein guter Tag fürs Team!“, freute sich Katharina Hennig. Hinter der Oberwiesenthalerin kam Sprint-Siegerin Linn Svahn als starke Siebte ins Ziel vor den drei Finninnen Krista Pärmäkoski, Jasmi Joensuu und Kerttu Niskanen.
Sauerbrey und Fink 15.
Katherine Sauerbrey und Pia Fink teilten sich mit 1:43 Minuten Rückstand den 15. Platz und zeigten elf Tage vor Beginn der Nordischen Ski WM in Trondheim eine gute Form trotz des Trainings der letzten Wochen, das von allen Teams auf die eine oder andere Weise absolviert und von den Sportlern unterschiedlich verkraftet wird. Helen Hoffmann lief eine Woche nach ihrem erneuten U23-Titel als 25. in ihrer schwächeren Technik ins Ziel ein. Coletta Rydzek wurde nach 2,5 Kilometern am Dalahus lautstark von ihren Teamkollegen angefeuert: „Hej, hej, Coletta! Du bist Erste!“ Bei Startnummer eins war das keine Überraschung, aber die Sprintspezialistin, die auch schon sehr gute klassische Distanzrennen gemacht hat, tat sich heute nach den Trainingskilometern etwas schwer, wurde aber immerhin noch 32. Damen-Trainer Per Nilsson war mit seinem Team sehr zufrieden und sagte nach dem letzten Klassik-Formtest: „Das war ein super solides Teamergebnis. Natürlich muss man Vici als Dritte hervorheben. Sie hat bis zum Schluss alles gegeben. Das war super. Katha auch sehr gut als Sechste. Kate und Pia haben sich den 15. Platz geteilt und besonders Kate hatte ein sehr starkes Finish, sie lag auf der letzten Runde nur sechs Sekunden hinter der Siegerin. Auch Helen und Coletta haben solide Rennen gemacht als 25. und 32. Das war ein gutes letztes Klassikrennen vor der WM, wir können nun beruhigt weiterarbeiten in den letzten Tagen vor der WM in Trondheim.“
Fähndrich beste Schweizerin
Nadine Fähndrich lief nach ihrem zweiten Platz im Sprint heute als 18. ins Ziel ein, was exakt der Platzierung entspricht, die die 29-Jährige gestern auch nach dem Prolog inne hatte. Die 23-jährige Engadinerin Nadja Kälin wurde 29. und Lea Fischer und Giuliana Werro belegten die Ränge 42 und 44
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