Langlauf Weltcup Falun: Bolshunov gewinnt Massenstart trotz Sturz - Young verletzt - xc-ski.de Langlauf

Langlauf Weltcup Falun: Bolshunov gewinnt Massenstart trotz Sturz – Young verletzt

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR), Alexander Bolshunov (RUS), Paal Golberg (NOR), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Alexander Bolshunov entschied den Massenstart in Falun für sich, obwohl er in der zweiten Runde stürzte. Pål Golberg wurde Zweiter vor Johannes Høsflot Klæbo. Andrew Young verletzte sich bei einem Sturz schwer.

Bolshunov wieder von Sturz betroffen

Ivan Yakimushkin (RUS), Artem Maltsev (RUS), Alexander Bolshunov (RUS), Iivo Niskanen (FIN), Johannes Hoesflot Klaebo (NOR), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Die erste Rennphase wurde von Russen und Norwegern bestimmt, die das Tempo hochhielten, aber auch Calle Halfvarsson zeigte sich ganz vorn sowie Iivo Niskanen, der nach 5,8 Kilometern die 15 Bonuspunkte abräumte. Gestern haderte das gesamte finnische Team wieder einmal mit dem Material, heute im klassischen Stil schien der Ski deutlich besser zu laufen. In der Abfahrt nach 8,5 Kilometern kam es zu einem Massenstart, nachdem sich ganz vorne Andrew Musgrave vermutlich mit Ilia Poroskin verhakte. Viele kamen zu Fall und landeten teilweise in der Bande, viele konnten den Sturz auch gerade noch umfahren. Zu den Betroffenen gehörten erneut Alexander Bolshunov und Hans Christer Holund, wie schon in Lahti. Holund gab das Rennen kurz darauf entnervt auf, weil ihm der Kurs kurz vor der WM zu gefährlich ist. Bolshunov, der hinter seinem Teamkollegen gelaufen war, versuchte, wieder nach vorne zu kommen. Aber das Tempo war nach dem Sturz nicht allzu hoch – vielleicht auch, weil im Stadion die Videowall ausgefallen war und so die Führenden möglicherweise nicht wussten, dass Bolshunov fehlt. So konnte er sich recht schnell wieder nach vorne laufen und wieder die Führung übernehmen.

Young crasht durch die Bande: Entwarnung, keine Fraktur

Andrew Young (GBR) © Thibaut/NordicFocus

Unmittelbar nach dem ersten Sturz war es jedoch in der nächsten Abfahrt zu einem weiteren Sturz gekommen, bei dem unter anderem ein Athlet durch die Bande rauschte und auch Janosch Brugger zu Fall kam. Direkt nach dem Rennen berichtete der NRK, dass es sich dabei um Andrew Young handelte, der sich vermutlich den Oberschenkel brach. Der britische Nationaltrainer Jostein Vinjerui erzählte NRK, dass Young sich den linken Oberschenkel gebrochen habe, er sich aber nicht sicher ist, was als nächstes passiert. „Jetzt wurde er ins Krankenhaus gebracht, und dann bekommen wir einen Status über ihn. Wir wissen nicht, ob er hier behandelt werden kann. Wir müssen versuchen, ihn so schnell wie möglich nach Trondheim zu bringen. Die Saison ist vorbei, aber wir können nur hoffen, dass sie nicht karrierebedrohlich ist“, sagte Vinjerui. Kurz darauf gab es Entwarnung aus dem britischen Lager, die Röntgenbilder zeigen doch keinen Bruch. „Aber schlimme Prellungen natürlich.“ Vielleicht ist die Saison für den in Trondheim lebenden Briten doch noch nicht vorbei: „Das ist noch nicht klar. Wir träumen natürlich noch von der WM.“ 

https://www.youtube.com/watch?v=7rlEmHu9qnE

Bolshunov siegt trotz Schmerzen

Alexander Bolshunov (RUS) © Thibaut/NordicFocus

2,5 Kilometer vor dem Ziel begann der Russe, das Tempo deutlich anzuziehen, so dass sich Lücken im Feld auftaten. Bolshunov konnte sich absetzen und nur Pål Golberg konnte ihm mehr oder weniger folgen, hatte in der Abfahrt zum Stadion aber keinen Windschatten. Aber auch Johannes Høsflot Klæbo kam immer näher, so dass es auf der Zielgeraden doch noch einmal eng wurde. Schließlich mussten sich Golberg und Klæbo dem Russen bei seinem erneuten Sieg knapp geschlagen geben. „In Falun zu siegen ist immer schön, weil…. dies ist schon mein viertes Rennen, dass ich hier in Falun gewinne“, freute sich Bolshunov bei MatchTV, obwohl er den Sturz auch nicht ganz unbeschadet überstanden hatte. Zum Rennen sagte er: „es war ein schnelles Rennen und dann dieser Sturz…. Ich hatte Glück, dass die Athleten hinter mir aufgepasst haben und nicht in mich reingefahren sind. Ich stand auf und machte weiter. Ich hatte heute viel Glück. Ich fiel ans Ende der Gruppe zurück und musste etwa 40 Athleten wieder überholen. Musgrave und Ilya Poroshkin fuhren vor mir und berührten sich, so dass sie vor mir stürzten. Ich konnte nicht ausweichen.“ Unerwähnt ließ er in diesem Interview, dass er sich beim Sturz offenbar an der linken Hand wehgetan hatte, wie man im Ziel sehen konnte, als er die Hand immer wieder bewegte. Rang vier in diesem turbulenten Rennen ging an Emil Iversen gefolgt von Sjur Røthe und Francesco de Fabiani. Sergey Ustiugov konnte als sehr guter Siebter überzeugen vor seinen Landsmännern Ilia Semikov und Ivan Yakimushkin. Jens Burman wurde Zehnter vor dem selbstbewussten 20-jährigen William Poromaa, der sich selbst in der Zukunft auf einem Niveau mit Bolshunov sieht und gerne mal mit den Russen trainieren würde, um zu sehen, warum sie so stark sind.

Cologna wird 20., Rüesch 29.

Ivan Yakimushkin (RUS), Alexander Bolshunov (RUS), Denis Spitsov (RUS), Dario Cologna (SUI), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Bester Schweizer wurde auch heute wieder Dario Cologna, kam aber als 20. wieder nicht unter die besten Zehn oder 15. Der Bündner war von den beiden Stürzen nicht betroffen, auch wenn er kurz vor dem ersten Sturz noch zusammen mit Janosch Brugger unterwegs war. Jason Rüesch sammelte als 29. gerade noch Punkte, was Roman Furger als 32. knapp nicht gelang. Ueli Schnider, der vor einem Jahr an der Schulter operiert wurde, belegte Platz 40. Jonas Baumann, der gleich zu Beginn einen zerbrochenen Stock ersetzen musste, aber dadurch keine Zeit verlor, wurde 45. Beda Klee verlor schon früh im Rennen den Anschluss und kam über Platz 58 nicht hinaus.

Deutsche außerhalb der Punkte – Brugger stürzt

Florian Notz (GER), Sebastian Eisenlauer (GER), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Lucas Bögl war von seinem gestrigen Rennen so enttäuscht, dass er sich nun aus dem Weltcup zurückzieht und im Hinblick auf die WM neu aufbaut. So waren heute fünf von sechs DSV Herren am Start, die die Reise nach Schweden angetreten hatten. Zunächst hielten sich einige DSV-Athleten im vorderen Mittelfeld auf, Sebastian Eisenlauer war sogar kurz vor Schluss noch im Top15 Bereich vertreten. In der Endphase ließ er aber noch Federn, so dass er als bester Deutscher auf Platz 35 endete. „Bei den Jungs sind wir heute leider mit vielen Stürzen im Rennen unterwegs gewesen, was auch dazu geführt hat, dass wir nicht in die Punkte laufen konnten. Sebi ist noch in der letzten Runde in einer scharfen Kurve etwa einen Kilometer vor dem Ziel zu Fall gekommen. Er lag eigentlich aussichtsreich auf Position 15, dann hat es ihn leider erwischt und er war nicht mehr in der Lage, da mitzugehen“, sagte der Sportliche Leiter Andreas Schlütter. Im Gegensatz zu Eisenlauer hatte Jonas Dobler bei Bolshunovs Tempoverschärfung eine Lücke aufgehen lassen müssen, am Ende erreichte aber aber direkt hinter ihm als 37. das Ziel. Florian Notz hatte wie Andi Katz schon vor den Stürzen um Anschluss kämpfen müssen und wurde schließlich 42. mit etwas mehr als einer Minute Rückstand auf die Spitze. Andi Katz wurde 54. Großes Pech hatte Janosch Brugger, der bis zu einem Sturz etwa fünf Kilometer vor dem Ziel aussichtsreich im Rennen gelegen hatte. Er kam als 48. ins Ziel und verletzte sich leicht. „Janosch Brugger ist auch in einen Sturz verwickelt gewesen und hat sich dort anscheinend eine leichte Verletzung am Oberschenkel zugezogen. Der Arzt ist jetzt gerade bei ihm und schaut sich das an. Wir werden später noch eine genaue Diagnose bekommen“, kündigte Schlütter an. „Man hat aber gesehen bei dieser Strecke, die sehr viel mit v-boards abgetrennt war, war unglaublich viel Hektik in diesem Rennen und das hat zu sehr vielen Stürzen geführt. Wir waren da sehr oft drin verwickelt, daran müssen wir arbeiten.“ Am Abend gab der DSV bekannt, dass Janosch Brugger sich eine Muskelkontusion zugezogen hat, also eine Prellung. Nach ein paar Tagen Schonung wird der 23-Jährige wieder ins Mannschaftstraining einsteigen können. 

=> Ergebnis 15 Kilometer KT Massenstart

 

 

Bildergalerie

 

Die mobile Version verlassen
Die mobile Version verlassen