Über zehn Kilometer klassisch beim Langlauf Weltcup in Falun sicherte sich Katharina Hennig ihr viertes Podium dieses Winters. Der Sieg ging an Kerttu Niskanen, Dritte wurde Anne Kjersti Kalvå.
Niskanen feiert zweiten Saisonsieg
Mit Ebba Andersson, Frida Karlsson (beide Erkältung) und Krista Pärmäkoski (Covid) fehlen drei der besten Zehn im Weltcup und mit dem Startverzicht von Eva Urevc war klar, dass es heute für alle Athletinnen Weltcuppunkte geben wird bei nur 51 gemeldeten Damen. Nachdem die ersten Starterinnen bei +1°C ins Rennen gegangen waren, setzte Schneefall ein, der das Rennen aber nicht allzu sehr beeinflusste. Die Favoritinnen starteten alle in der Mitte des Feldes und in Abwesenheit der Schwedinnen wurde Kerttu Niskanen ihrer Favoritenrolle gerecht. Nach 4,3 Kilometern übernahm sie die Führung von Jonna Sundling, die sehr schnell angegangen war, das Tempo aber nicht ganz durchhalten konnte. Als größte Konkurrentin der Finnin stellte sich die vier Minuten später startende Katharina Hennig heraus, die das Rennen auf dem schwierigen Kurs viel kontrollierter anging als viele andere. Nach der ersten 2,5 Kilometer-Runde lag sie an sechster Stelle 13 Sekunden hinter der Schwedin und sieben Sekunden hinter der Finnin. Dann aber erhöhte die 26-Jährige ihr Tempo und war nach dem nächsten Anstieg Dritte, nur knapp fünf Sekunden hinter Niskanen. Als Sundling zurückfiel, war die Sächsin Zweite und behauptete diese Position bis zum Schluss. Im Ziel lag sie 15 Sekunden hinter der Siegerin. „Bei meinem Sieg in Beitostølen habe ich mich viel stärker gefühlt als jetzt. Ich denke, es liegt an den 50 Kilometern am Holmenkollen und dem Sprint in Drammen, dass ich mich nicht so gut gefühlt habe vor dem Rennen. Aber es wurde dennoch ein sehr guter Tag. Ich mag die Strecke hier in Falun. Es gibt schöne Anstiege und… ich würde sagen, machbare Abfahrten für mich“, lachte sie.
Sundling stark in Falun
Den dritten Platz auf dem Podium sicherte sich Anne Kjersti Kalvå mit 22 Sekunden Rückstand auf Niskanen, nachdem die Norwegerin am Holmenkollen noch erkältet passen musste. Jessie Diggins wurde in ihrer schwächeren Technik gute Vierte vor Jonna Sundling, der die Strecken in Falun liegen, wie sie schon letztes Jahr als Zweite des Freistil-Einzelstarts hinter Johaug bewies. Rosie Brennan kam als Sechste in die Wertung vor Heidi Weng und Moa Ilar, die wegen ihres Gesamtsiegs im Scandinavian Cup ab sofort bis Weihnachten einen Fixplatz im Weltcup hat. Katerina Razymova schaffte den Sprung in die besten Zehn wie auch Tiril Udnes Weng, während Margrethe Bergane vor Eveliina Piippo Elfte wurde.
Hennig: „Damit hätte ich nie gerechnet!“
Für Katharina Hennig war es eine schwere Woche mit viel Unsicherheit nach dem Prolog-Aus in Drammen. Umso mehr überraschte sie selbst dieses heutige Podium: „Ich bin einfach nur überglücklich über diesen zweiten Platz, weil ich das so nicht erwartet hätte. Nach dem 30er bei der WM, der für mich ein sehr sehr harter Kampf war, und dem Sprint in Drammen, der in vielerlei Hinsicht nicht wirklich gut funktioniert hat, war ich mir nicht ganz sicher, wie es mir geht und wie es um meine Form bestellt ist“, meinte die Sächsin. „Deswegen bin ich einfach sehr glücklich, dass ich das so umsetzen konnte und habe mich während des Rennens darauf konzentriert, so locker wie möglich von A nach B zu kommen und habe sehr auf meine Technik geachtet und mich gar nicht so auf irgendwelche Zielsetzungen konzentriert. Das war auf jeden Fall ein guter Plan und ich bin sehr gut durchgekommen, habe es mir sehr gut eingeteilt und bin so glücklich, dass ich diese Saison mit so einem Podestplatz abschließen kann. Egal was jetzt noch kommt, dass ist der beste Abschluss, den ich mir hätte vorstellen können und ich bin sehr dankbar dafür.“ Auch Teamchef Peter Schlickenrieder war sehr zufrieden: „Falun war heute für die Damen ein sehr gutes Pflaster. Mit einem weiteren Podiumsplatz von Katharina Hennig muss man sehr zufrieden sein. Gutes Rennen gemacht, vom steilen Mördarbakken bis hin zu den leicht ansteigenden Passagen im Doppelstock. Sie hat ein tolles Rennen hingelegt, es sich gut eingeteilt und damit belohnt worden mit ihrem zweiten Platz.“
Carl 13. und Gimmler 17.
Hinter der erstklassigen Zweiten Katharina Hennig wurde Victoria Carl zweitbeste Deutsche. Als 13. wies sie einen Rückstand von 1:08 Minuten auf Niskanen auf. Laura Gimmler verpasste die besten 15 als 17. nur knapp. Sofie Krehl belegte Rang 21, Pia Fink wurde 29. und Coletta Rydzek 33. Dazu sagte Schlickenrieder: „Das gesamte Damenteam hat eine starke Performance gezeigt mit Victoria Carl als 13., die etwas verhalten angelaufen ist, aber ein starkes Finish hingelegt hat. Laura Gimmler hat ihre gute Leistung vom Sprint Drammen wiederholen können und 17. wurde. Sofie Krehl als 21. wieder deutlich stärker und Pia Fink als 29. noch in den Top30. Sie ist sicherlich nicht ganz zufrieden, hat gehadert und mehr zu kämpfen gehabt mit den 0° Bedingungen und leichtem Schneefall. Das war nicht ganz einfach, aber sie hat es gut gelöst und es ist ein Top30 Resultat rausgesprungen. Knapp nicht in den Top30 ist Coletta Rydzek als 33., aber als Sprinterin kann sie sicher zufrieden sein mit einer wieder guten Distanzleistung.“
Stadlober auf ungeliebten Strecken 15.
Teresa Stadlober wurde als einzige ÖSV-Starterin gute 15. auf einer Strecke, die ihr nicht besonders liegt, wie sie im Vorfeld sagte. Auch im letzten Jahr in der Skatingtechnik hatte sie den 15. Rang erreicht. „Die Top-Ten sind sich heute leider nicht ausgegangen, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich mir in Falun immer recht schwertue. Die Strecke kommt mir einfach nicht wirklich entgegen, aber ich habe dennoch alles gegeben“, sagte Teresa Stadlober. „Schon während dem Rennen habe ich aber gemerkt, dass mir die fordernden Wettkämpfe der letzten Tage noch ein wenig in den Beinen stecken. Das Top-15-Ergebnis ist grundsätzlich schon in Ordnung und ich konnte ein paar Punkte für die Gesamtwertung mitnehmen. Vielleicht gehen sich morgen auch noch ein paar aus und dann liegt mein voller Fokus auf dem 20 km Rennen in Lahti, wo ich die Weltcupsaison dann gut abschließen möchte. Die Schweizerin Nadine Fähndrich verzichtete auf einen Start und schont sich für den morgigen Sprint, bei dem es für sie darum geht, die Führung im Sprintweltcup zu behaupten, die sie trotz ihres Sturzes in Drammen von Maja Dahlqvist übernommen hatte. Beide trennen nur fünf Punkte bei noch drei ausstehenden Sprints.
=> Ergebnis 10 Kilometer KT Damen
Falun zum Nachlesen
=> Langlauf Weltcup Tross reist zu 75. Svenska Skidspelen ins schwedische Falun
=> Langlauf Weltcup: Klæbo triumphiert im Klassik-Einzel in Falun