Im Neuschnee von Falun konnte sich Therese Johaug den Sieg über 10 Kilometer im freien Stil sichern und ihre unglaubliche Siegesserie weiter fortsetzen. Ebba Andersson wurde Zweite vor Jessie Diggins. Nathalie von Siebenthal wurde Siebte, Rang 14 ging an Katharina Hennig.
Johaug vor Andersson
Am Morgen machte die Nachricht die Runde, dass zwei Athletinnen heute nicht am Start stehen können: Sophie Caldwell verletzte sich gestern bei ihrem „Pinguin-Flug“, wie sie es selbst auf (Instagram) nannte, und Natalia Nepryaeva musste sich wegen Krankheit abmelden und konnte zumindest heute nicht um den Gesamtweltcup kämpfen. Ob sie für das abschließende Weltcupfinale reise- und wettkampffähig sein wird, bleibt abzuwarten. Die Bedingungen waren auch heute sehr schwierig, zum Sulz von gestern in den Abfahrten gesellte sich nun Neuschnee, der die gesamte Strecke sehr tief machte. Wie meistens in diesem Winter entschied sich Topfavoritin Therese Johaug für eine frühe Nummer innerhalb der roten Gruppe, um wieder die Zeit vorzulegen, die die anderen zu schlagen haben. Wie schon in den letzten Wochen fällt ihr Vorsprung auf die Zweitplatzierte aber nicht mehr so riesig aus wie in der ersten Saisonhälfte. Nach der ersten 5 Kilometer-Runde mit dem anstrengenden Mördarbakken führte Johaug 13 Sekunden vor Ebba Andersson und Heidi Weng, die überraschend stark unterwegs war. Im Anstieg der zweiten Runde konnte die Norwegerin ihren Vorsprung auf die Schwedin noch um fünf Sekunden ausdehnen, die mit dem zweiten Platz aber überglücklich war. „Das war heute sehr schwer zu laufen. Ich habe mich unterwegs gar nicht so gut gefühlt, abver das ging ja jedem so. Die Bedingungen waren sehr schwierig mit dem tiefen Schnee“, so Johaug. Um den dritten Platz entwickelte sich ein spannendes Duell, auch wenn Heidi Weng nicht mehr mit von der Partie war. Die Norwegerin verlor auf den letzten Kilometern noch viel Zeit, wurde aber dennoch gute Fünfte. Lange Zeit war Ingvild Flugstad Østberg auf dem Weg zum Podestplatz, um wichtige 60 Weltcuppunkte zu holen und damit ihren Vorsprung auf Nepryaeva auf über 100 Punkte auszubauen. Aber Jessie Diggins kämpfte bis zum letzten Meter, holte einige Sekunden auf und lag im Ziel 0,5 Sekunden vor der Norwegerin, die damit nun 97 Punkte Vorsprung auf die Russin hat. Krista Pärmäkoski erreichte ein Ergebnis wie so oft in dieser Saison: Die Finnin wurde Sechste vor Nathalie von Siebenthal. Rang acht ging an Yulia Belorukova , dicht gefolgt von Sprinterin Maja Dahlqvist. Knapp vor Charlotte Kalla belegte Cogne-Siegerin Kerttu Niskanen den zehnten Platz, nachdem sie vor dem Start noch sagte, sie habe nach ihrem Übertraining zu 95% klassisch trainiert und sich offenbar selbst nicht viel ausrechnete.
Von Siebenthal in starker Spätform
Mit ihrem Sieg beim Engadiner am letzten Wochenende hatte Nathalie von Siebenthal eine sehr gute Form bewiesen wie auch mit ihrem siebten Platz im WM-Massenstart, den sie im heutigen Einzelstart wiederholen konnte. Die Bergbäuerin, die eine Weltcuppause oder vielleicht auch das Karriereende angekündigt hat, lief ein sehr gleichmäßiges Rennen und konnte sich über ein weiteres Top10-Ergebnis freuen. Nicht so gut lief es für Teamkollegin Nadine Fähndrich, die gestern knapp im Viertelfinale gescheitert war. Auch sie lief ihr konstantes Tempo durch, hatte nach der ersten Runde aber schon eine Minute Rückstand und lag im Ziel als 29. schließlich 2:10 Minuten zurück.
Zwei Deutsche in den Punkten
Katharina Hennig hielt sich bei allen Zwischenzeiten in der von ihr nicht ganz so geliebten Technik zwischen Platz zehn und 15 in guter Gesellschaft von Astrid Uhrenholdt Jacobsen auf. Am Ende wurde es ein guter 14. Platz für die Sächsin, mit dem sie ihre gute Form bestätigte und durchaus zufrieden sein kann. Dasselbe gilt für Langsamstarterin Pia Fink, die nur die 41. Zeit kurz vor Ende des ersten Mördarbakkens hatte, sich dann aber kontinuierlich nach vorn schob. Nach fünf Kilometern war sie mit einer Minute Rückstand 28., im Ziel wies die Wahl-Allgäuerin als sehr gute 23. einen Rückstand von 1:41 Minuten auf Johaug auf, etwa 30 Sekunden hinter der Teamkollegin. Die anderen DSV-Starterinnen taten sich schwer: Sandra Ringwald läuft inzwischen ihrer guten Form aus der Mitte der Saison hinterher und wurde mit drei Minuten Rückstand nur 48. von 56 Damen. Julia Belger, Nadine Herrmann und Anne Winkler mussten vom ersten bis zum letzten Meter schwer kämpfen und beendeten den harten Wettkampf auf den Plätzen 52, 54 und 55.