Langlauf Weltcup: Iivo Niskanen triumphiert bei WM-Generalprobe in Falun

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR), Iivo Niskanen (FIN), Erik Valnes (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Iivo Niskanen beweist wenige Tage vor dem Beginn der WM starke Form und holte sich in Falun seinen zweiten Saisonsieg vor drei Norwegern. Mika Vermeulen kam nach Krankheit als sehr guter Siebter ins Ziel.

Niskanen nimmt Falun-Revanche an Klæbo

Iivo Niskanen (FIN) © Modica/NordicFocus

Iivo Niskanen hat seine Saisonhighlights wie immer im Vorfeld festgesetzt. Nach seinem Sieg beim Auftakt in Ruka wurde er bei zwei weiteren Klassikrennen Zweiter und feierte heute seinen zweiten Saisonsieg. Bleibt der infektanfällige Finne in den nächsten zwei Wochen gesund, ist er definitiv der Topfavorit über die zehn Kilometer Klassik bei der WM. Der 33-Jährige baute seinen zunächst minimalen Vorsprung ab Runde zwei mit dem Mördarbakken immer mehr als, auch wenn sein erster Verfolger Klæbo am Ende der zweiten Runde noch einmal näher kam. Im Ziel waren es dann wieder zwölf Sekunden Vorsprung, die für den Finnen seinen zehnten Weltcupsieg bedeutet, die er sich allesamt im Einzelstart über zehn oder 15 Kilometer Klassik sicherte. Rang zwei belegte Johannes Høsflot Klæbo gefolgt von Erik Valnes. „Das hat sich gut angefühlt, aber es war tricky heute auf der Strecke, windig und etwas Schnee. Man musste oft außerhalb der Spuren laufen. Man musste sich bemühen, heute die gelben Karten zu vermeiden“, sagte Iivo Niskanen. „Ich erinnere mich an letztes Jahr zurück, damals war Johannes vor mir, aber heute lief es etwas besser für mich. Ich hoffe, ich bleibe nun gesund bis zu den Weltmeisterschaften, dann wird es eine spannende WM. Ich versuche mich noch etwas zu steigern. Ich trainiere jetzt schon viel und hoffentlich ist meine Form bestmöglich bei der WM, denn da will jeder der Beste sein. Aber das größte Saisonziel wartet noch und darauf freue ich mich.“ Martin Løwstrøm Nyenget verpasste das Podium um weniger als drei Sekunden. Hugo Lapalus wurde sehr guter Fünfter vor dem von Dutzenden Fans in gelben T-Shirts frenetisch angefeuerten Edvin Anger.

Vermeulen nach vierter Krankheit starker Siebter

Mika Vermeulen (AUT) © Authamayou/NordicFocus

Sehr guter Siebter wurde Mika Vermeulen, der vor dem Cogne-Wochenende erkrankte und dessen Erkältungsinfekt über das Wochenende immer schlimmer wurde. Inzwischen hat sich der Ramsauer erholt, so dass er zuversichtlich ins Wochenende startete. Vor dem Rennen sagte er am FIS-Mikrofon: „Vollgas vom Start ist mein Ziel. Ich hoffe auf gutes Steigwachs, das hilft dann am Mördarbakken. Ich hoffe, es geht mir gut im Rennen. Ich habe die letzten Tage gut trainiert. Ich war jetzt das vierte Mal krank in diesem Winter und mal sehen, wie oft man krank sein kann, bevor man richtig schlecht wird.“ Schlecht war das aber wirklich nicht, was der 25-Jährige heute zeigte. Er war bei allen Zwischenzeiten unter den besten Zehn zu finden und schob sich auf der letzten kürzeren Runde noch an Calle Halfvarsson und Simen Hegstad Krüger vorbei, die sich im Ziel Platz acht teilten gefolgt von Paal Golberg, Andreas Fjorden Ree, Harald Østberg Amundsen und Federico Pellegrino, der exakt eine Minute Rückstand auf den Sieger aufwies. „Mit einem siebenten Platz nach einer krankheitsbedingten Pause wieder einzusteigen, ist wirklich in Ordnung und ich kann definitiv zufrieden sein. Das Material war wieder super und körperlich habe ich heute alles herausgeholt. So richtig zufrieden bin ich meistens nur dann, wenn ich einmal gewinne, aber heute war einfach nicht viel mehr möglich und von daher hat das schon gepasst“, meinte Mika Vermeulen später. 

Kuchler bester Deutscher

Albert Kuchler (GER) © Modica/NordicFocus

Mit Platz 26 und 1:26 Minuten Rückstand wurde Albert Kuchler bester Deutscher. Der DSV hatte wegen der WM-Vorbereitung nur vier Athleten mit nach Falun genommen, von denen drei heute starteten. Der Bayerwalder wollte mit einem guten Gefühl zur WM reisen und deswegen noch einmal Rennen bestreiten. „Ich bin prinzipiell mit meiner Leistung schon zufrieden. Ich habe mich sehr sehr gut gefühlt. Ich glaube, es war auf jeden Fall ein solider Wettkampf. Die Platzierung ist nicht ganz zufriedenstellend, da habe ich mir schon ein bisschen mehr erwartet, weil das Gefühl auch sehr gut war. Aber es ist in Ordnung und bis zur WM muss dann noch ein kleiner Schritt passieren, aber das passt voll und ich bin auf jeden Fall nicht unzufrieden“, sagte er. Auch Trainer Michael Bonfert meinte: „“Albert ist mit dem 26. Rang unser Bester gewesen. Im Engadin ist er ja krankheitsbedingt nicht gestartet, hat dann eine Trainingsphase gemacht. Auf Grund dessen ist das Ergebnis okay. Leider nicht ganz das, was wir uns erhofft haben, aber das Männerfeld ist extrem kompakt zusammen. Die Platzierung ist eher weniger zufriedenstellend wie die Leistung selber. Was er draußen gebracht hat, hat sich nicht so schlecht angefühlt als wie die Platzierung dann war.“ Für Lucas Bögl war die klare Aufgabe, einen Top-20 Platz zu liefern, um sich in letzter Sekunde noch das WM-Ticket zu sichern. Heute gelang das dem Bad Tölzer bei Weitem nicht. Mit knapp zweieinhalb Minuten Rückstand landete der 34-Jährige nur auf dem 65. Platz und damit nur knapp vor dem dritten Deutschen, dem 21-jährigen Allgäuer Robin Fischer, der den Weltcup erst langsam kennenlernen soll. Morgen hat Lucas Bögl im Massenstart eine letzte Chance, noch das deutsche WM-Team zu komplettieren. „Bei Luggi ist es leider total in die falsche Richtung gegangen. Das war auf keinen Fall das, was wir uns vorgestellt haben. Robin hat bei seinem ersten Weltcupstart sicher eine Menge Erfahrung gesammelt, vieles mitnehmen können, hat sich hin und wieder an die Topläufer anhängen können an kurzen Passagen, er hat jetzt gesehen, wo die Reise hingehen soll“, so Bonfert. 

Savary guter 33.

Antonin Savary (SUI) © Modica/NordicFocus

Der 22-jährige Westschweizer Antonin Savary, der kürzlich bei der U23-WM auf Platz fünf und sieben gelaufen war, wurde in Falun bester Eidgenosse als 33. Sein Zürcher Landsmann Nicola Wigger wurde 40. und der seit langem gesundheitlich angeschlagene Candide Pralong belegte Rang 50. Der zweite ÖSV-Starter, der Sprinter Michael Föttinger, wurde 64.

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