Johannes Høsflot Klæbo fällt wegen eines gebrochenen Fingers mindestens für den Weltcup in Falun aus. Aber auch die Ski Tour 2020 ist in großer Gefahr….
Nicht fit und dann auch noch verletzt
„Ich muss für einige Blutuntersuchungen zum Arzt“ – das waren die letzten Worte von Johannes Høsflot Klæbo nach seinem Sprintsieg in Oberstdorf und nachdem er sich tags zuvor gar nicht gut gefühlt hatte. Die Laborergebnisse stehen noch aus, aber der zweimalige Gesamtweltcup-Sieger fühlte sich die ganze Woche im Training nicht wohl, so dass er auf die nationale Meisterschaft verzichtete und sich die Rennen in seinen Trainingspausen im TV ansah. Aber schon Samstag im frühen Training, das er für seinen Video Blog filmen ließ, wirkte er alles andere als zuversichtlich, er fühlte sich nicht fit, kam nicht auf die gewohnte Geschwindigkeit und konnte nur ein langsames Intervalltraining absolvieren. Aber es kam noch schlimmer: „Ich bin im Krankenhaus, habe mich leider am Arm verletzt, war gerade beim Röntgen und suche nun meinen Orthopäden. Die Hand ist sehr geschwollen, ein Knochen in der Hand schmerzt stark.“ Vor dem veranlassten CT wird Klæbos Laune immer schlechter: „Ich sehe langsam schwarz für den Winter und hoffe, dass ich keine Schiene tragen muss.“ Aber alle Hoffnungen waren umsonst: Ein Knochen des Ringfingers ist gebrochen und wurde an den Mittelfinger fixiert. „Der Doktor sagte mir, ich muss nun für drei Wochen sehr vorsichtig sein.“ Den geplanten Start in Falun kann er spätestens nach seinem Unfall vergessen, für die Ski Tour, die in seiner Heimat Trondheim endet, hegt er noch leise Hoffnungen: „Der Finger MUSS in zwei Wochen wieder heil sein!“ Vorerst muss er ohne den Einsatz der Finger beziehungsweise Hände trainieren und die Fingerschiene bis mindestens 13. Februar tragen, so der Arzt. Dann wird die Entscheidung fallen, ob Johannes Høsflot Klæbo bei der Ski Tour am Start sein kann. „Die Ski Tour war ein großes Ziel für mich. Wenn ich dort nicht starten kann, weiß ich nicht, was ich tun werde. Dann habe ich keine Chance mehr, den Gesamtweltcup zu gewinnen.“
Netter Abend mit Freunden
Was ist eigentlich passiert? Das Malheur geschah nach einem Bowlingabend mit Freunden, als die Gruppe plötzlich eine Boxmaschine entdeckte, bei der man so hart wie möglich auf einen Punchingball einschlagen muss. „Ich liebe den Wettkampf. Ich habe so hart geschlagen, wie ich konnte und dafür die beste Punktzahl erhalten, was mich sehr gefreut hat. Ich musste es einfach noch einmal versuchen…“ Dabei rutschte der 23-Jährige vom Punchingball ab und prallte mit der Hand auf einen Spielautomaten, der direkt daneben stand. „Ich hatte sofort die Sorge, dass ich mir etwas gebrochen habe und so ist es ja auch. Das ist echt zum Kotzen und ich hätte es nicht tun sollen. Aber andererseits ist es wichtig für mich, dass ich nicht aufhöre, ein normales Leben zu führen, auch wenn ich ein Langlauf-Profi bin.“
Quelle: Vlog Johannes Høsflot Klæbo