Drei Wochen vor dem Saisonstart wird vor allem in Norwegen noch hart um den letzten Platz gekämpft, es gibt aber auch gesundheitliche Probleme bei den Norwegern wie auch bei Jonna Sundling. Außerdem gibt es aus Kostengründen die erste Absage eines Weltcups.
Norwegen: Vier Athleten und ein Startplatz
In Norwegen sind die Startplätze für den Weltcup immer sehr hart umkämpft – so auch in diesem Jahr. Wie andere Nationen hat Norwegen sechs Quotenplätze plus einen Fixplatz für den Gesamtweltcupsieger (Johannes Høsflot Klæbo) und den Sieger des Skandinaviencups (Mattis Stenshagen), der für das erste Saisondrittel einschließlich Tour de Ski ein Startrecht hat. Von den sechs Quotenplätzen für Ruka sind laut VG fünf bereits an Pål Golberg, Erik Valnes, Simen Hegstad Krüger, Hans Christer Holund und Martin Løwstrøm Nyenget vergeben – auch wenn Cheftrainer Eirik Myhr Nossum das nicht kommentieren will. Um den letzten Platz kämpfen mit Emil Iversen, Sjur Røthe, Harald Østberg Amundsen und Didrik Tønseth mindestens vier Athleten, aber natürlich können sich auch andere bei der Saisoneröffnung in Beitostølen vom 18. bis 20. November für den Weltcup empfehlen. Manche Athleten des genannten Quartett sind aber gar nicht in Topform: Sjur Røthe kämpft den ganzen Sommer mit gesundheitlichen Problemen, für die keine Lösung gefunden wurde. Harald Østberg Amundsen erkrankte vor wenigen Tagen an Covid, so dass er nicht mit den Teamkollegen ins Schneetraining nach Muonio reisen konnte und Emil Iversen konnte schon seit seinem WM-Titel am grünen Tisch 2021 keine guten Leistungen mehr abrufen. Hat damit Didrik Tønseth die besten Karten auf den Startplatz oder gibt es eine Überraschung? Auch Johannes Høsflot Klæbo fehlt bei Trainingslager in Muonio wie schon bei allen Lagern in diesem Sommer und Herbst. Auch durch seine Verletzung am Gesäßmuskel, die immer noch Probleme macht, folgt er seinem eigenen Plan. Aktuell befindet sich der 25-Jährige im Höhentraining in Livigno, wo er sich mit Vater und Großvater auf einer 500 Meter kurzen Runde vorbereitet. Hinter Ruka und vor allem Beitostølen steht aber noch ein Fragezeichen.
Sundling: Pause wegen Husten
Gesundheitliche Probleme gibt es auch in Schweden bei Jonna Sundling, deren Leistung in Sprints und vor allem in Distanzrennen von vielen wie auch Therese Johaug mit Spannung erwartet wird. Nun muss sie eine Trainingspause einlegen. Die 27-Jährige reiste wegen eines starken Hustens aus dem Trainingslager in Vålådalen ab. Ihr persönlicher Trainer Magnus Ingesson machte gegenüber SVT Sport keine konkrete Aussage, wann sie zurückkehren wird: „Jonna ist körperlich fit, aber hustet hin und wieder stark in den letzten Tagen. Darum entschieden wir uns, auf Nummer sicher zu gehen und nicht zu riskieren, dass sie krank wird. Wir werden den Verlauf täglich beobachten und dann entscheiden, wann Jonna in der Lage ist, wieder Gas zu geben.“ Ohne Sundling sowie Dahlqvist und Svahn, die außerhalb des Teams trainieren, fand im Trainingslager ein Testsprint mit etwas verändertem Format statt: Zwei Prologs gefolgt von Viertel- und Halbfinals sowie Finals mit jeweils vier Athleten im Heat. Bei den Damen dominierte Emma Ribom und setzte sich von Johanna Hagström und Ebba Andersson ab. Bei den Herren gewann Marcus Grate vor Edvin Anger und Anton Persson.
Mailand erste Absage im Langlauf Weltcup
Es war zu befürchten, dass es aus Kostengründen die eine oder andere Absage eines Weltcups geben wird. Nun ist der erste Ausfall offiziell: Es wird keinen City-Sprint in der Olympiastadt Mailand geben. Wie Fondo Italia berichtet, sind unter anderem die Energiepreise der Grund: Die wirtschaftlichen Auswirkungen wären angesichts der stark gestiegenen Energiepreise zu hoch gewesen, heißt es dort. Gleichzeitig sollte aufgrund des hohen Wasserverbrauchs das Thema Nachhaltigkeit, sowohl ökologisch als auch ökonomisch, nicht außer Acht gelassen werden. Auf diese Weise vermeiden das Organisationskomitee und die FISI die vielen Kontroversen, die durch die Durchführung dieser Veranstaltung ausgelöst worden wären. Besonders, weil die Regionalwahlen in der Lombardei erst vor wenigen Monaten stattfanden und so ein teures City-Event kein guter Start in die vierjährige Regierungsperiode auf dem Weg zu den Olympischen Spielen Mailand-Cortina 2026. FIS und italienischer Skiverband suchen nun einen Ersatzort für das Sprintwochenende, der vermutlich auch in der Lombardei liegen wird, wo man aber außerhalb der Stadt einen kostengünstigeren Weltcup ausrichten könnte. Dennoch steht dem möglichen Ersatzort viel Organisationsarbeit bevor in den kommenden drei Monaten bis Mitte Januar.