Der Deutsche Skiverband hat insgesamt zwölf Athletinnen und Athleten für den Weltcup in Ruka nominiert. Jonas Dobler muss aufgrund einer Erkältung kurzfristig auf einen Start beim Weltcup-Auftakt in Ruka verzichten.
Dobler erkältet, Sauerbrey im Aufbautraining
Der Deutsche Skiverband schöpft nicht die komplette Quote aus und schickt sieben Damen und fünf Herren nach Finnland. Alle Athleten konnten im Trainingslager in Muonio überzeugen, zum Teil nach ausgestandenen Corona Infektionen im Oktober. Kurzfristig fiel nun Jonas Dobler mit einer Erkältung aus, wird aber hoffentlich in Norwegen zum Team zurückkehren. Katherine Sauerbrey, die Aufsteigerin des letzten Winters, befindet sich aktuell im Aufbautraining nach einer Knochenhautentzündung vor etwa fünf Wochen. Sie kann aktuell nicht Skaten und konzentriert sich auf die Regeneration. Das Trainingslager in Muonio verlief für alle Deutschen nach Wunsch, für Peter Schlickenrieder war es „das beste Trainingslager, das ich in meiner Trainerkarriere erlebt habe“.
Der Kader im Überblick
– Victoria Carl (SC Motor Zella-Mehlis)
– Pia Fink (SV Bremelau)
– Laura Gimmler (SC 1906 Oberstdorf)
– Katharina Hennig (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Sofie Krehl (SC Oberstdorf)
– Lisa Lohmann (WSV Oberhof)
– Coletta Rydzek (SC Oberstdorf)
– Lucas Bögl (SC Gaißach)
– Janosch Brugger (WSG Schluchsee)
– Albert Kuchler (SpVgg Lam)
– Friedrich Moch (WSV Isny)
– Florian Notz (TSV/SZ Böhringen Römerstein)
Andreas Schlütter, Sportdirektor Langlauf
„Wir starten heuer zum ersten Mal mit einem Blockkalender in die Weltcup-Saison. Außerdem wurden die Wettkämpfe bei den Damen und Herren auf gleiche Streckenlängen angepasst. Ich bin kein Befürworter dieser Entscheidung, aber wir werden sehen, wie sich das im Weltcup auswirkt.
Wir als Deutscher Skiverband haben die Probleme der Energiekrise sehr früh erkannt und gehen sehr verantwortungsvoll mit dem Thema um. Wir haben bei der FIS früh den Antrag eingebracht, die zu präparierende Streckenlänge für Individualstarts zu kürzen. Damit muss weniger Schnee produziert werden, was die Kosten für die Schneeproduktion senkt. Darüber hinaus wollen wir mit einer rechtzeitigen Reiseplanung das Budget schonen, sodass wir es in die Bereiche investieren können, in denen es wirklich wichtig ist.
Nach der Olympiasaison gab es einige Umstellungen im Trainerteam. Erik Schneider hatte schon längerfristig angekündigt, sich nach der Olympiasaison beruflich neu orientieren zu wollen. Mit Per Nilsson aus Schweden haben wir einen neuen verantwortlichen Damentrainer gefunden. Per setzt einen klaren Fokus im Bereich Technik. In der Kombination mit Axel Teichmann ist er für die Athletinnen ein absoluter Gewinn. Außerdem legt er viel Wert auf Eigenverantwortung, was uns sehr wichtig ist.
Herren-Trainer Janko Neuber wird seinen Erfahrungsschatz zukünftig als leitender Stützpunkttrainer in Oberwiesenthal an die jüngere Generation weitergeben. Marc Steur ist neuer verantwortlicher Trainer im Herren-Team. Er hat bereits in der Schweiz viele Erfahrungen gesammelt und war als Landestrainer in Baden-Württemberg tätig. Er bringt sehr viel Erfahrung vor allem im Sprint-Bereich mit. An Marcs Seite steht Falk Göpfert aus Ruhpolding. Teamchef Peter Schlickenrieder fügt das Team weiterhin optimal zusammen und setzt entsprechende Reize in den Trainingslagern und perspektivisch in Richtung WM.“
Peter Schlickenrieder, Teamchef Langlauf
„In Muonio haben wir jeden Tag optimal genutzt. Es ging uns vor allem um drei Dinge: Team statt Individuum, Qualität statt Quantität und Spaß. Es war der beste Lehrgang, den ich in meiner Trainer-Karriere bisher erlebt habe. Die abschließenden FIS-Wettkämpfe in Muonio waren ebenfalls sehr positiv für uns. Pia Fink hat ihr bestes Sprintrennen gezeigt, was ihr sicherlich Selbstbestätigung gibt. Coletta Rydzek hat sich ebenfalls sehr gut weiterentwickelt. Mit ihrem Sieg hat Vici Carl gezeigt, dass sie in Topform ist. Ebenso wie Katharina Hennig, die das Klassikrennen gewinnen konnte. Natürlich müssen wir sehen, was die Form Wert ist, wenn alle Top-Athletinnen am Start stehen. Insgesamt sind die Mädels aber gut gerüstet für den Saisonstart.
Leider ist Katherine Sauerbrey nach einer Knochenhautentzündung vor rund fünf Wochen noch nicht voll einsatzfähig. Sie muss aktuell auf das Skating-Training verzichten und wird sich vorerst auf die Heilung und das Aufbautraining konzentrieren.
Die Herren haben sich im Training ebenfalls stark gepusht. Die Qualität stand absolut im Vordergrund. Auch für die Herren waren die Wettkämpfe in Muonio ein wichtiger Fingerzeig. Janosch Brugger hat sich stark im Sprint gezeigt, genauso wie Friedrich Moch, der kein Sprintspezialist ist. Er konnte sich in den anaeroben Fähigkeiten deutlich verbessern. Mit seinem Sieg im abschließenden Klassik-Rennen hat er seine gute Form bestätigt. Natürlich ist ein Weltcup aber eine andere Liga als ein FIS-Rennen. Insgesamt hat die Herren-Mannschaft den Trainingslehrgang gut genutzt, braucht aber sicherlich noch den einen oder anderen Wettkampf, um optimal in Schuss zu kommen.
In Ruka erwartet uns eine kleine Kunstschneepiste. Man muss also geschickt agieren und darf keinen Sturz riskieren. Den eigenen Rhythmus zu finden und sich auf die eigene Technik zu konzentrieren, ist ausschlaggebend für die ersten Wettkämpfe.“