Stina Nilsson und Johannes Høsflot Klæbo konnten sich als erste Sportler des olympischen Winters in die Siegerlisten des Skilanglauf Weltcups eintragen. Sie gewannen die erste Etappe in Ruka-Kuusamo vor Sadie Bjornsen und Yulia Belorukova sowie vor Pål Golberg und Calle Halfvarsson.
Norwegerinnen verpassen Viertelfinale
Die großen Namen aus Norwegen fehlten im Finale der Damen und sogar unter den besten 30. „Herrliches norwegisches Winterwetter“, beschrieb Katherine Rolsted Harsem die Bedingungen aus starkem Schneefall, kräftigem Wind und fünf Grad minus. Sie hatte im Gegensatz zu ihren Teamkolleginnen Maiken Caspersen Falla, Ingvild Flugstad Østberg, Marit Bjørgen und Heidi Weng gute Ski, während die Kolleginnen verwachst hatten. „Wir hatten nicht die richtigen Ski, ich bin immer gerutscht“, sagte Maiken Caspersen Falla nach dem Prolog enttäuscht.
Knappes Finale bei den Damen
Ohne die großen Norwegerinnen agierten die Schwedinnen während aller Heats sehr dominant – vor allem Stina Nilsson, die nun als große Favoritin galt. Dieser Rolle wurde sie auch gerecht, auch wenn die Schwedin im Finale mehr zu kämpfen hatte. Zuerst duellierte sich Yulia Belorukova mit ihr um die Führung, in der zweiten Rennhälfte war Sadie Bjornsen die größte Rivalin, die Kopf an Kopf im letzten Anstieg mit der Schwedin kämpfte. Im Stadion nahm Nilsson als Erste die letzte Kurve und gab diesen minimalen Vorsprung im Zielsprint nicht mehr her. Als Dritte gig die Russin auf die Zielgerade, konnte den Windschatten der Schwedin aber nicht mehr zu einer Verbesserung nutzen. „Das ist ein sehr guter Weg, in die Saison zu starten. Ich habe aber gemischte Gefühle, denn im Prolog lief es nicht so gut. Aber ich bin froh, dass es im Finale so gut funktioniert hat. Es waren nicht die besten Bedingungen. Aber ich hatte trotzdem ein gutes Gefühl. Ich war zuversichtlich, in den Heats noch etwas drauflegen zu können“, meinte die glückliche Siegerin. Rang vier ging an Ida Ingemarsdotter vor Katherine Harsem, die nach sehr starker Vorstellung im Viertel- und Halbfinale nun nicht mehr mithalten konnte. Als Lucky Loser erreichte Krista Pärmäkoski die besten Sechs, kam aber abgeschlagen ins Ziel.
Klæbo absolut konkurrenzlos
Johannes Høsflot Klæbo war der überlegene Mann des Tages, obwohl das Herrenfinale deutlich besser besetzt war mit Golberg und Halfvarsson, die zuvor mit dem Norweger sehr gut mithalten konnten sowie mit Federico Pellegrino, der seine Heats wie Klæbo völlig dominiert hatte. Im Finale kam dann aber alles anders: Der Italiener war ohne Kraft und konnte sich nie vom letzten Platz lösen, während Klæbo extrem explosiv und schon nach der Startgeraden einige Meter Vorsprung hatte. Im Stadion konnte er früh das Tempo verringern und dennoch mit großem Vorsprung gewinnen. „Ich hatte keinen Plan am Start. Ich hatte schon nach der Abfahrt fünf Meter Vorsprung, habe ich unterwegs gehört, und dann habe ich einfach weitergemacht. Schön auf dem Podium zu stehen und dann auch noch ganz oben. Das bedeutet mir viel und zeigt, dass die Form gut ist. Natürlich folgen hier noch ein paar harte Rennen“, sagte der Dominator des Tages. Pål Golberg und Calle Halfvarsson versuchten vergeblich, an den jungen Norweger heranzukommen und konnten nur um Platz zwei kämpfen. Der Schwede musste sich schließlich im Zielsprint dem Norweger geschlagen geben. Ristomatti Hakola konnte sich vor heimischem Publikum über Platz vier freuen vor Federico Pellegrino und Sondre Turvoll Fossli, der früh im Rennen das Tempo verringerte und sich geschlagen gab.
Hediger im Halbfinale
Jovian Hediger aus dem französischen Teil der Schweiz gelang der der Einzug ins Halbfinale. Nach einem starken Viertelfinale, in dem er sich am Berg noch auf Platz zwei vorkämpfte, hatte er im Halbfinale nicht mehr viel zuzusetzen und musste sich hinten einreihen. Als Fünfter des Laufes kam er am Ende als Neunter in die Wertung. Seine Teamkollegin Laurien van der Graaff war in ihrem Viertelfinal chancenlos und wurde als 27. direkt hinter Nadine Fähndrich gewertet, die mutig anging, aber im Anstieg zu schwach war.
Ringwald als 18. beste Deutsche
Vom DSV-Team schafften es immerhin zwei Damen unter die besten 30. Sandra Ringwald überzeugte als Sechste in der Qualifikation. Im Viertelfinale verhakte sie sich kurz mit dem Stock und wurde sie dann in der Spur von der zurückfallenden Nadine Fähndrich aufgehalten. Von ganz hinten musste sie sich zurückkämpfen und attackierte im entscheidenden Anstieg kurz vor Schluss. Mit gutem Grip schob sie sich auf Platz vier, hatte dann im Stadion aber keine Kraft mehr, um sich noch weiter zu verbessern. „Das Wetter ging schon, wir haben schon schlimmere Tage erlebt. Es ist halt Schneegestöber. Aber wir sind ja Wintersportler. Es ist nicht so schlimm und es macht trotzdem Spaß“, sagte die Deutsche über das Wetter und fügte hinzu: „Am Anfang hat alles gepasst und am Ende über die Kuppe bei dem steilen langen Berg haben mir ein paar Körner gefehlt und da konnte ich so gar nicht mehr drüberziehen. Das ärgert mich gerade immer noch ziemlich und gewaltig, weil da habe ich alles verloren. Das hätte hintenraus noch etwas werden können. Aber so ist Sport und das war heute der erste Wettkampf und die Saison ist lang – es geht weiter!“ Teamkollegin Katharina Hennig konnte sich schon im ersten Sprint der Saison knapp für die besten 30 qualifizieren, was sie vor der Saison noch als Ziel herausgegeben hatte. Mit Platz 18 und 30 für die beiden Deutschen war dann aber im Viertelfinale Schluss. Von den Herren schaffte keiner den Sprung unter die besten 30.
=> Ergebnis Sprint KT Damen
=> Ergebnis Sprint KT Herren
=> Stimmen aus Ruka: „Ich liebe Schneefall, wenn es hektisch wird!“