Cologna, Dario (SUI) – Portrait

Dario Cologna © Felgenhauer/NordicFocus

Steckbrief

Name: Dario Alonzo Cologna
Geburtstag : 11.03.1986
Geburtsort: St. Maria im Münstertal
Skiclub: CS Val Müstair
Wohnort: Davos
Grösse/Gewicht: 180 cm / 74 kg
Hobbys: Fussball
Lieblingsrennen: Engadin Skimarathon
Sprachen: Romanisch, Deutsch, Italienisch, Englisch
Beruf: Zeitmilitär seit 2008, Langlauflehrer Stufe 1
Ich freue mich über: Meine Ziele zu erreichen, gute Freunde, viel Schnee und Ferien
Traurig bin ich über: Verletzung und Krankheit
Gute Eigenschaften: Vielseitig (Klassisch und Skating, von Sprint bis 50km) starker Wille
Homepage: www.dariocologna.ch

Wurzeln im benachbarten Südtirol

Dario Cologna wurde im März 1986 in Santa Maria im Münstertal/Val Müstair geboren. Dort wuchs er nicht weit von der Südtiroler Grenze entfernt auf, denn beide Eltern stammen aus dem benachbarten Vinschgau, das zu Italien gehört. Auch in seiner sportlichen Laufbahn verbindet den Schweizer einiges mit dem Nachbarland, bis 2003 spielte er Fußball als Stürmer und Mittelfeldspieler beim FC Taufers, dem Heimatort seines Vaters, und als Zwölfjähriger bestritt er einige Radrennen mit dem Junior Bike Team Laas. „Im Fußball habe ich mich immer mehr Richtung Italien orientiert. Mein Lieblingsverein war der AC Mailand mit Paolo Maldini & Co. Mein Lieblingsstar zu der Zeit war George Weah“, erzählt Cologna, der beide Stattsbürgerschaften besitzt. Außerdem versuchte er sich als Kind mit dem alpinen Skisport: Schon als Fünfjähriger fuhr er begeistert Ski.

Aus Neugier Wechsel zum Langlauf

„Neugier“ nennt der Schweizer als Grund, als 13-Jähriger mit dem Langlaufsport begonnen zu haben – also recht spät. Umso erstaunlicher der Verlauf, den die Karriere des Bündners später nahm. Nach einem ersten Langlauf-Training im Münstertal fand der Schüler sofort Gefallen an dem Sport in den verschneiten Wäldern, der ihm sofort wie für ihn gemacht schien. Dank der weiteren Ausübung seiner anderen sportlichen Aktivitäten hatte er eine gute Basis, so dass sich auch bald erste Erfolge einstellten.

Erste internationale Einsätze Ende 2002

Seine ersten internationalen FIS-Rennen und Continentalcups lief Cologna im Winter 2002/2003 im Alter von 16 Jahren, wo er allerdings in seiner ersten Saison nur auf Schweizer Boden zum Einsatz kam. Seine ersten internationalen Titelkämpfe absolvierte der damals 17-Jährige im Februar 2004 im westnorwegischen Stryn, wo er im Skatingrennen 24. wurde. Ein Ergebnis, dass er auch im Folgejahr nur unwesentlich verbessern konnte.

Erste Medaille 2006

Nachdem er Juniorenrennen auf nationaler Ebene bereits seit einiger Zeit dominiert hatte, klappte es im Februar 2006. Dario Cologna errang seine erste Medaille bei den Junioren-Weltmeisterschaften im slowenischen Kranj: Bronze im Klassikrennen, damals noch deutlich deklassiert von Petter Northug. Im Winter darauf folgten die ersten Weltcupeinsätze, bevor er an seinem 21. Geburtstag den Engadin Skimarathon für sich entschied. Anschließend reiste der Schweizer zu den U23-Weltmeisterschaften in Tarvisio weiter, die er mit zwei Goldmedaillen verließ.

Dritte Goldmedaille lässt Durchbruch folgen

2008 holte Dario Cologna zum dritten Mal den U23-Weltmeistertitel im Südtiroler Mals, aufgrund der Heimatnähe ein besonders schöner Triumph. Schon im Winter 2007/2008 lief er zudem viermal unter die besten Zehn im Weltcup und erreichte als bestes Ergebnis einen vierten Rang beim Weltcupfinale in Bormio. Wenig später nahm der norwegische Trainer Frederik Aukland die Arbeit des neuen Distanztrainers in der Schweiz auf, was Cologna vor allem in der klassischen Technik zusätzlich voranbrachte. So startete der Hobby-Fußballer auch mit sehr guten Ergebnissen in den vorolympischen Winter. Seinen ersten Podestplatz erreichte er Anfang Dezember als Zweiter in La Clusaz und feierte wenig später seinen größten Erfolg auf Weltcupebene. Nachdem er im Vorwinter noch als 30. abgeschlossen hatte, sicherte er sich mit einem Etappenerfolg den Gesamtsieg der Tour de Ski 2008/2009 und manifestierte seine Führung im Gesamtweltcup, die er bis zum Ende des Winters hielt. Damit war er der erste Schweizer Langläufer, dem der Gesamtweltcup-Sieg gelang.

Muskelfasseriss wirft ihn zurück

Nach seinem ersten Gewinn des Gesamtweltcup wollte Dario Cologna im Olympia-Winter erneut angreifen, doch vor Saisonbeginn bremste ihn ein Muskelfaserriss aus, der ihn auch noch einen Teil des Winters behinderte. Doch schon bei der Tour de Ski meldete er sich in guter Form zurück und schloss als Dritter ab. Mit zwei Podestplätzen in Canmore stimmte er sich auf die Olympischen Spiele ein, bei denen er die Goldmedaille im Freistilrennen gewann. Vor dem Weltcupfinale schob er eine Stippvisite in der Heimat ein, wo er den Engadiner für sich entschied.

Erneuter Tour de Ski-Erfolg

2010/2011 konnte Dario speziell bei der Tour de Ski wieder glänzen und diese erneut für sich entscheiden. Bei den Weltmeisterschaften sorgte etwas Wachspech gepaart mit einer Formschwäche des Schweizer Teams dafür, dass er ohne Medaille blieb und als bestes Resultat zweimal den neunten Rang erreichte. Doch schon eine Woche später in Lahti stand der Bündner ganz oben auf einem Weltcuppodium – erstaunlicherweise erst sein erster „richtiger“ Weltcupsieg. Neben dem Sieg der Tour de Ski konnte er auch bei den beiden Mini-Touren im Laufe der Saison seine Allrounderqualitäten beweisen und Zweiter und Dritter werden.

Dritter Tour de Ski-Sieg 2012

Wie 2009 und 2011 konnte Dario auch im Winter 2011/12 die Tour de Ski für sich entscheiden. Der Schweizer hatte sich zwar speziell auf das Großereignis des Winters vorbereitet, konnte aber auch im Vorfeld schon einige Podestplätze, einen zweiten Rang bei der Mini-Tour in Kuusamo und seinen ersten Weltcupsieg im Sprint überhaupt erringen. Nach diesen Erfolgen war auch der erneute Gewinn des Gesamtweltcups keine Überraschung mehr. Dieses erneute Ziel verpasste der Schweizer im Jahr darauf recht knapp, lieferte sich aber bis zum Weltcupfinale einen spannenden Kampf mit seinen Konkurrenten Petter Northug und Alexander Legkov.