Steckbrief
Name: Hanna Falk
Geburtstag: 5. Juli 1989
Famile: Eltern Lisa und Johan, Geschwister Maja und Linus
Spezialität: Sprint
Verein: Ulricehamns IF
Schulbildung: Absolventin des Skigymnasiums in Torsby
Beruf: Studentin der Naturwissenschaften
Wohnort: Torsby mit ihrem Freund Johan
Interessen: Familie, Freunde, Sport
Lieblingsessen: Tacos
Lieblingsgetränk: Wasser
Homepage: www.hannafalk.se
Familienmensch und Ausbildung am Skigymnasium
Die fröhliche Hanna wurde von ihren Eltern Lisa und Johan schon in frühester Kindheit auf die Bretter gestellt, die ihr weniger als 20 Jahre später ihre ersten Weltcupsiege einbringen sollten. In schwedischen Kinderrennen sammelte sie erste Erfahrungen und stellte früh ihr großes Talent unter Beweis. Schon in ihrer Jugend zog Familienmensch Hanna von ihrer 100 Kilometer östlich von Göteborg gelegenen Heimat Ulricehamn nach Torsby, wo sie fünf Autostunden nördlich von ihrer Familie auf dem Skigymnasium trainierte und ihren Schulabschluss machte. Dort wurde die talentierte Sprinterin optimal gefördert und fand auch im Skitunnel von Torsby immer beste Trainingsbedingungen vor. Nach ihrem Abschluss begann sie ein Studium im Bereich der Naturwissenschaften.
„Ehrgeizig und talentiert – keine Grenzen der Leistungsfähigkeit“
„Hanna ist sehr ehrgeizig und talentiert in jeder Hinsicht. Ich habe nur Gutes über sie sagen. Es ist schwierig, die Zukunft vorherzusagen, aber weil sie viel Freude und Motivation zum Skilaufen hat, sehe ich keine Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit“, beurteilt Annika Evaldsson, Trainerin am Skigymnasium, die Fähigkeiten ihres Schützlings. Während ihrer schulischen Ausbildung wurde die Schülerin bereits bei nationalen und internationalen Rennen innerhalb Schwedens eingesetzt. Dabei konnte sie sich unter anderem einen zweiten Rang im Sprint eines Juniorenrennens hinter der zwei Jahre älteren Charlotte Kalla sichern. Nachdem sie 2007 bei ihrem ersten Einsatz außerhalb Schwedens, dem European Youth Olympic Festival im spanischen Jaca, noch nicht überzeugen konnte, erhielt sie dennoch wenig später als 17-Jährige ihren ersten Weltcupeinsatz beim Finale am Stockholmer Schloss.
„Sprintkomet“ mit viel Talent und ersten Weltcup-Triumphen
Mit ihrem ersten Start bei den Junioren-Weltmeisterschaften im Südtiroler Mals 2008 errang Hanna Falk auch ihr erstes Edelmetall. Zwar musste sie sich in ihrer Paradedisziplin Sprint als Achte noch einigen Konkurrentinnen hinter sich lassen, gewann aber mit der schwedischen Staffel knapp hinter Norwegen Staffel-Silber. Ebenfalls Vize-Weltmeisterinnen wurde das schwedische Quartett auch ein Jahr später in Praz de Lys. Der „Sprintkomet“, wie sie in den schwedischen Medien genannt wird, wurde nach zwei Wintern Pause Anfang der Saison 2009/10 wieder in Weltcupsprints geschickt, wo sie zu Saisonbeginn das A-Finale nur hauchdünn verpasste und als starke Siebte in Kuusamo überraschte. Nur eine Woche später schaffte sie auf der Düsseldorfer Rheinuferpromenade die Sensation und ihren ersten Weltcup-Erfolg. Einen weiteren Sieg ließ sie im Januar in Otepää folgen. Bei den Olympischen Spielen konnte die 20-Jährige dem enormen Druck aus der Heimat nicht standhalten und schied im Viertelfinale als 29. aus.
Gesundheitliche Probleme im Sommer 2010
Mit gesundheitlichen Problemen hatte Hanna Falk im Sommer 2010 zu kämpfen, die mittlerweile aber mehr oder weniger ausgestanden sind. „Eines Abends musste ich ins Krankenhaus, weil ich plötzlich feststellte, dass ich auf dem rechten Auge überhaupt nichts mehr sah. Alles, was ich fokussierte, verschwand unter einem verwommenen Schleier. Wenn ich auf Rollerski unterwegs war, hörte ich ein Auto kommen, konnte es aber nicht sehen, schrieb Hanna in ihrem Blog. Die Ursache dieser plötzlichen Sehverschlechterung (akute posteriore multifokale plakoide Pigmentepitheliopathie, kurz: APMPPE) ist unklar. Nach langwieriger Behandlung war das Schlimmste bis zum Saisonbeginn ausgestanden, dennoch fehlen ihr rechts bisher noch 10% ihrer Sehkraft. Hanna Falk gab sich jedoch zuversichtlich: „Es könnte wiederkommen, aber ich glaube es nicht. Egal, heute bin ich froh und erleichtert! Ich bin bereit und ich kann wieder sehen!“
Gute Saison ohne Sieg
Nach ihren gesundheitlichen Problemen meldete sich die Schwedin gleich mit guten Ergebnissen in der Weltcupsaison zu Wort. Ein Weltcupsieg blieb jedoch im gesamten Winter aus. Immerhin stehen ein zweiter und ein fünfter Rang zu Buche und weitere drei Halbfinal-Teilnahmen. Auch bei den Weltmeisterschaften überstand sie das Halbfinale nicht und wurde Elfte.
Verkorkste Saison durch TWAR
Im Winter 2011/12 konnte Hanna nie an ihre alten Leistungen anknüpfen, sogar bei den Schwedischen Meisterschaften Ende Januar schied sie als 38. im Klassiksprint vorzeitig aus. Im Februar wurde endlich eine Infektion mit TWAR (Chlamydophila pneumoniae) festgestellt. Das ist ein Bakterium, das Menschen infiziert und oft zu Lungenentzündungen führt. Die Symptome sind meist nur gering mit leichten Halsschmerzen oder die Krankheit läuft sogar ganz unbemerkt ab, bis sie zur Lungenentzündung mit Husten, Fieber und Kurzatmigkeit führt. „Ich hoffe, die einmonatige Wettkampfpause genügt nun, um komplett gesund zu werden und alle Bakterien loszuwerden. Gesundheit hat immer Priorität und es ist klar, dass diese Saison völlig von der Krankheit ruiniert wurde. Aber ich gebe nicht auf! Die neue Saison wartet und ich will mehr denn je an die Weltspitze zurückkehren!“, machte sie eine Kampfansage.