Portrait - Petr Sedov (RUS) - xc-ski.de Langlauf

Portrait – Petr Sedov (RUS)

Petr Sedov © NordicFocus/www.nordicfocus.com

Steckbrief
Name: Petr Sedov
Geburtstag: 24. August 1990
Geburtsort: Kremljov (heutiger Name: Sarov) im Oblast Nishnij Novgorod
Größe: 187cm
Gewicht: 75kg
Familie: Vater Nikolai, Trainer und Gründer der Sportschule Sarov, jüngere Schwester Nastya, erfolgreiche Langläuferin im Jugendbereich
Sprachen: Russisch, Englisch
Hobbies: Lesen

Förderung der Eltern
Petr Sedov wurde 1990 in der Stadt Sarov, die damals noch Kremljov hieß, geboren. Durch seine Eltern Nikolai und Elena Sedova, die beide dem Langlaufsport von Klein auf als Trainer sehr verbunden sind, stand Petr schon früh auf Skiern und besuchte später die von seinem Vater gegründete Jugend-Sportschule in Sarov, wo Nikolai Sedov nach wie vor Trainer ist. Heute ist die Sportschule Sarov eine der besten des Landes. Durch die Unterstützung seines Vaters, der ihn immer noch trainiert, entwickelte er sich mehr und mehr zu einem erstklassigen Langläufer. Seine ersten internationalen Erfolge errang der Russe als 16-Jähriger, wo er beim European Youth Olympic Festival im spanischen Jaca Silber hinter Tim Tscharnke und Bronze gewann. Ein Jahr später bestritt er erstmals erfolgreich überregionale Rennen in Russland und reiste zu den Junioren-Weltmeisterschaften im Südtiroler Mals, wo er unter anderem mit der Staffel die erste seiner fünf Goldmedaillen bei Junioren-Weltmeisterschaften gewann. Außerden wurde er 2008 Vize-Junioren-Weltmeister im Massenstart, wo er erneut mit Philipp Marschall von einem Deutschen geschlagen wurde.

„Auf dem Weg von Vancouver 2010 nach Sotschi 2014“
Nach dem totalen Triumph bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2009 in Praz de Lys (dreimal Gold bei drei Starts) wurde der damals 18-Jährige erstmals im Weltcup eingesetzt, wo er als Zehnter über 15 Kilometer Freistil überraschte. Die Erfolge sind dem Coaching des Vaters zuzuschreiben, der vor dem Olympiawinter eine eigene Trainingsgruppe aus jungen Sportlern ins Leben rief und für sein Training völlig freie Hand erhielt. Neben Petr Sedov zählen zu dieser Trainingsgruppe der Jahrgänge 1989 und jünger, die der Nationalmannschaft angegliedert wurde, auch der bereits aus einigen kleineren Rennen bekannte Raul Shakirzianov, Staffel-Junioren-Weltmeister Pavel Vikulin sowie diverse andere Athleten, die einen noch nicht so bekannten Namen haben. Außerdem trainierte auch Irina Khazova, die inzwischen eine Babypause eingelegt hat, nach ihrer Dopingsperre mit dem Team. Mit dieser Trainingsgruppe sollen die jungen Sportler unter Nikolai Sedovs Führung bis zu den Olympischen Spielen in Sotschi begleitet und gefördert werden.

Diskussionen um Olympiastart
Schon bevor Petr Sedov bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Hinterzarten seinen Medaillensatz mit Gold, Silber und Bronze auf insgesamt fünf Goldene, zwei Silberne und eine Bronzene erhöht hatte, stand seine Nominierung für die Olympischen Spiele in Vancouver bereits fest. Diese Entscheidung führte im Vorfeld zu hitzigen Diskussionen in Russland, da manche Stimmen erklärten, man sollte ihn lieber zum dritten Mal zu den Junioren-Weltmeisterschaften schicken statt nach Vancouver. Dass auch beides sehr gut möglich ist, bewies Sedov im Februar. Im direkten Vorfeld der Spiele wurde er bereits Achter im Weltcup und erreichte in Vancouver immerhin zwei Ergebnisse unter den besten 30. In der Staffel zeigte er ein gutes Rennen, kam aber dennoch mit seinem Team nicht über Rang acht hinaus.

Regelmäßige Weltcupstarts 2010/2011 und diagnostizierte Herzprobleme
Seit dem Winter 2010/2011 wird Petr Sedov regelmäßig im Weltcup eingesetzt und lief dort im ersten Saisondrittel regelmäßig unter die besten Zehn. Sein bestes Resultat außerhalb einer Staffel erreichte er beim Saisonauftakt in Gällivare, wo er Fünfter wurde. Da Petr Sedov alles kann außer sprinten, könnte er in der Zukunft auch bei der Tour de Ski sehr zu beachten sein. Im Januar wurden allerdings gesundheitliche Probleme festgestellt. Bei Routineuntersuchungen vor Weihnachten wurden Herzprobleme diagnostiziert – eine lange Wettkampfpause, möglicherweise sogar das Karrieende wurde angekündigt. Petr Sedov gab jedoch nie auf und reiste voller Hoffnung zur einer weiteren Herzuntersuchung zu Spezialisten in Davos. Dort gab es erfreulicherweise Entwarnung und der Russe startete versuchsweise Ende Januar wieder bei einem längeren Rennen in Russland, das er für sich entschied. Im Staffelrennen des Rybinsker Weltcups musste er jedoch erkennen, dass er mit der Weltspitze nach der langen Pause noch nicht wieder mithalten konnte. Obwohl Sedov auf der dritten Runde fast eine Minute auf die Besten einbüßte, konnte seine Mannschaft dennoch zum Sieg laufen. Bei den Weltmeisterschaften in Oslo wurde Sedov nur einmal eingesetzt – ein guter 21. Platz sprang dabei heraus. Im März meldete er sich endlich wieder in alter Form zurück, kam zweimal unter die besten Zehn und beendete das Weltcupfinale als Zwölfter.

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