Clara, Roland (ITA) - Portrait - xc-ski.de Langlauf

Clara, Roland (ITA) – Portrait

Roland Clara (ITA) © Felgenhauer/NordicFocus

 

Name: Roland Clara
Spitzname: Rolli
Geburtsdatum: 08. März 1982
Geburtsort: Bruneck
Wohnort: Reischach
Verein: Fiamme Gialle/Finanzwache
Beruf: Polizist
Familienstand: Verheiratet mit Melanie, Sohn David, Tochter Marie
Größe: 174cm
Gewicht: 64kg
Ski: Fischer
Schuhe: Fischer
Sprachen: Italienisch, Deutsch, Englisch
Hobbies: Klettern, Schwimmen, Internet, Mountainbike, Feiern, Urlaub, Fernsehen, Lesen,…
Homepage: Roland Clara
Facebook: Roland Clara

Langlauf-Karriere

Seit seinem 19. Lebensjahr wird Roland in internationalen Rennen eingesetzt. Der Südtiroler bestritt Ende 2001 seine ersten Continentalcups und wurde nach guten Leistungen in den Kader für die Junioren-Weltmeisterschaften in Schonach 2002 berufen, wo er guter 18. im Klassik-Massenstart wurde. Nachdem er 2003/2004 mehrere Podestplätze im Continentalcup erreicht hatte, wurde er nach dem Winter in die italienische Nationalmannschaft berufen und erhielt Ende des Winters seine ersten Chancen im Weltcup. Schon in seinem ersten Rennen schlug der Italiener richtig ein und machte sich zwei Tage vor seinem 23. Geburtstag mit Rang elf in Lahti das schönste Geschenk. Eine Woche später überzeugte er in Oslo als starker 13. erneut und stand beim Saisonfinale mit der italienischen Staffel erstmals auf dem Podium.

Nach den ersten Erfolgen wurde Roland regelmäßig im Weltcup an den Start geschickt, immer wieder bremsten ihn aber auch Verletzungen aus, so dass er nie eine Saison gesund durch den Winter kam. So blieb sein erster Top10-Platz am Holmenkollen 2006 sein einziges Top-Ergebnis. Ende 2006 bereitete er sich voller Zuversicht auf die erste Tour de Ski vor, als er diese neue Herausforderung gesundheitsbedingt absagen musste: Mit starken Bauchschmerzen ging er nach Weihnachten ins Brunecker Krankenhaus, wo eine Blinddarmentzündung diagnostiziert wurde. Nach einer kurzen Pause meldete er sich aber schnell in guter Form zurück. Bei seinen ersten Weltmeisterschaften in Sapporo wurde er guter 21. im Skiathlon, obwohl er wegen eines Sturzes früh den Anschluss nach vorn verlor. Wenige Monate später in der Saisonvorbereitung bremste ihn ein Armbruch erneut für einige Wochen aus, doch Roland Clara gab nie auf, so dass er sich schon zu Saisonbeginn wieder unter den besten 15 der Welt zurückmeldete.

2009 ging der Pusterer in guter Form in die Weltmeisterschaften in Liberec, wo er Edelmetall zweimal nur ganz knapp verpasste: In der Staffel und in seiner Paradedisziplin, dem Skiathlon. Ein weiteres Erfolgserlebnis konnte er bald darauf an seinem 27. Geburtstag feiern, wo er in Lahti Achter wurde. Nach der Saison 2009/2010, in der er nur in Oslo vorn reinlaufen konnte, versuchte er es mit einem anderen Ansatz, um endlich die ganz großen Erfolge zu feiern: Er stellte sein Training komplett um, stieg erst Wochen später in die Saisonvorbereitung ein, um nicht schon im Oktober in Topform zu sein. Diese Taktik zahlte sich aus und mit einem tollen fünften Endrang bei der Tour de Ski setzte Roland ein erstes Highlight in der Saison. Nach einem Zwischenstopp in Rybinsk, wo er Zehnter sowie Zweiter mit der Staffel wurde, ging es endlich nach Oslo: Die Weltmeisterschaften waren wie für alle anderen das ganz große Ziel des Winters gewesen, obwohl es vor Saisonbeginn in seinen Gedanken zunächst einmal um die Qualifikation dafür gegangene war. Roland war genau zum richtigen Moment in starker Form, dennoch reichte es wieder nicht zu Edelmetall für den Reischacher. Dennoch konnte er mit einem siebten Rang sowie einem fünften Staffelplatz zufrieden in die letzten Saisonrennen gehen.

Der große Durchbruch gelang dem Südtiroler im Winter 2011/12. Schon zu Saisonbeginn erreichte er seine ersten beiden Podestplätze in Einzelrennen. „Es ist einfach verrückt! Was für ein Saison-Start! Zuerst Sjusjoen, dann noch Kuusamo… Der pure Wahnsinn!“, freute sich Roland nach seinen Erfolgen auf seiner Homepage. „Ich bin zum Weltcup-Auftakt gefahren, um vielleicht ein oder zwei Platzierungen in den ersten 15 herauszulaufen und jetzt komme ich mit zwei Podestplätzen zurück! Unglaublich…“ Ein wichtiges Ziel war jedoch vor allem: Endlich einmal gesund bleiben… Erst ein Jahr später konnte Roland wieder ein Top-Ergebnis abliefern, als er in Canmore einen erstklassigen Skiathlon zeigte und er sich dem Sieger „Momo“ Manificat nur knapp geschlagen geben musste. Später im Winter konnte er in Sochi und Oslo noch einmal mit Top10-Ergebnissen auftrumpfen, er blieb aber weiter ein Mann für sporadische Ausreißer nach oben. 2013/14 gelang ihm nur ein gutes Rennen mit Platz vier in Davos, 14/15 gefiel ihm der Rennkalender gar nicht, aber er zeigte immerhin eine sehr gute Tour de Ski als Gesamt-Sechster. Obwohl weitere gute Ergebnisse eher Mangelware waren, zeigte er sich nach dem Winter zufrieden mit der Saison. Mit Auftrieb durch einen für ihn besseren Rennkalender und einer erneuten Trainingsumstellung will der neue „Senior“ im italienischen Team besser und konstanter werden – dieser Leistungsanstieg lässt aber auf sich warten.

Persönliches

Roland Clara wurde in Bruneck im Südtiroler Pustertal geboren und wuchs im Ortsteil Reischach auf, wo er bis heute lebt. Der Südtiroler war als Kind zunächst aktiver Leichtathlet und kam erst mit 14 Jahren durch einen Freund zum Langlauf. Als dieser dann begann, an Rennen teilzunehmen, machte auch Roland mit und wurde – Letzter. Der ehrgeizige Reischacher gab aber nicht auf, trainierte neben der Schule und da viele seiner Hobbies auch im Sommertraining der Langläufer Anwendung finden, verlor er auch nie die Lust daran. „Rolli“, wie er genannt wird, ist seit 2011 mit seiner Jugendliebe Melanie verheiratet, der gemeinsame Sohn David kam bereits 2010 zur Welt. Es folgte bald darauf Tochter Marie. Der Südtiroler hat wie viele Menschen eine große Schwäche: Er kann sich keine Namen merken und außerdem ist er ein bisschen unordentlich. Allerdings hat er einen guten Sinn für Humor, liebt es zu lachen und ist generell ein immer positiv denkender Mensch.

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