Name: Sjur Røthe
Geburtsdatum: 2. Juli 1988
Geburtsort: Voss
Wohnort: Lillehammer
Skiclub: Voss IL
Ski: Fischer
Schuhe: Salomon
Bindung: Salomon
Sprachen: Norwegisch, Englisch
Nationaltrainer: Trond Nystad
Instagram: Sjur Røthe
Sportliche Laufbahn
Sjur Røthe betrat die internationale Langlauf-Bühne wie viele seiner Kollegen als 19-Jähriger bei den Junioren-Weltmeisterschaften, nachdem er zuvor die Langlauf-Leistungssportgruppe am Gymnasium in Voss besucht hatte. Bei seinem ersten JWM-Start 2007 in Tarvisio wurde er sofort Vierter – zwei Tage später gewann er die Silbermedaille im Skiathlon. Erst mehr als zwei Jahre später kam er zu seinem ersten Weltcupeinsatz beim Heimweltcup in Trondheim 2009, wo er das 50 Kilometer-Rennen aber nicht beendete. Seine ersten Weltcuppunkte sammelte zu Beginn der Folgesaison in Beitostølen mit einem 18. Platz. 2010 gewann er beim Weltcup in Lahti als Mitglied des norwegischen Teams (Østensen, Djupvik, Røthe, Rennemo) eine Weltcupstaffel.
Seinen internationalen Durchbruch hatte Sjur in der Saison 2012/13 im Alter von 24 Jahren. Schon früh in der Saison beim Ruka Triple zeigte er sich in sehr guter Form und verpasste das Podium als Vierter nur knapp. De Sprung aufs Treppchen gelang ihm dann in Canmore gleich zweimal. Die Tour de Ski ließ er zwar aus, meldete sich aber bei den Weltmeisterschaften 2013 in sehr guter Form zurück und gewann Bronze im Skiathlon und wurde Weltmeister mit der norwegischen Staffel. Seine erste Tour de Ski beendete er im Januar 2014 als sehr guter Fünfter und wurde kurz darauf norwegischer Vize-Meister knapp hinter Sundby im Skiathlon, nachdem er 2012 und 2013 jeweils eine nationale Bronzemedaille gewonnen hatte.
Rheumatische Diagnose
Ungefähr zu dieser Zeit hatten aber auch seine ständigen Schmerzen im unteren Rücken und in der Hüfte begonnen, die dem eigentlich sehr trainingsfleißigen Athleten sein tägliches Training im Laufe der nächsten Jahre immer wieder erschwerten oder ganz unmöglich machten. So musste er oft im Weltcup pausieren und Top-Ergebnisse konnte er nur an wenigen Tagen im Jahr erreichen. Erst im Dezember 2017 wurde ihm die richtige Diagnose gestellt: Spondylarthritis, auch als Morbus Bechterew bekannt – also Rheuma! Nun stellte er sein Training nach Aufnahme der medikamentösen Behandlung komplett um: Häufigere, aber kürzere Trainingseinheiten. Inzwischen hat sich sein Zustand unter dem Rheumamedikament Benepali, das nicht auf der WADA-Liste der verbotenen Stoffe steht, gebessert: Er hat weniger schlechte Tage und sein Zustand ist stabil, so dass er gegen Saisonende 2018 wieder mehrfach unter die besten Zehn laufen konnte.