Portrait – Vincent Vittoz (FRA)

Vincent Vittoz © Laiho/NordicFocus

Steckbrief:
Name: Vittoz, Vincent
Heimatverein: Emhm La Clusaz
Geburtstag: 17.07.1975
Geburtsort: Annecy/FRA
Wohnort: Meaudre/FRA
Größe: 1,80 m
Gewicht: 72 kg
Beruf: Sportsoldat, Unteroffizier
Familie: verheiratet, zwei Töchter (*2006 und 2009)
Hobbies: Freunde, Handwerken, Informatik, Laufen, Orientierungslauf
Website: www.vincentvittoz.com/

Sportsoldat nach seinem Abitur
Nach dem Besuch des Collège Saint Joseph de Thônes ging es für Vittoz 1990 weiter auf das Sportinternat in Albertville, wo er erfolgreich sein Abitur ablegte. Schließlich wurde er Sportsoldat in der französischen Armee. 1994 nahm Vittoz bei den Juniorenweltmeisterschaften in österreichischen Breitenbach teil, allerdings noch ohne großen Erfolg.

Weltcupdebüt 1996
Zwei Jahre später gab Vittoz sein Debüt im Weltcup mit dem 15 Kilometer Rennen in Nove Mesto. Dabei landete der 20-Jährige gleich auf einem starken 22. Platz. In der Saison 1995/1996 bestritt Vincent noch sechs weitere Weltcup-Rennen. Die Strecke in Tschechien blieb aber für den Langläufer ein gutes Pflaster. Im Winter 1998/1999 konnte er an gleicher Stelle mit Platz neun seine erste Top Ten Platzierung holen.

Erster Weltcuptriumph 2002/2003
Im Dezember 2000 konnte sich Vincent Vittoz erstmals auf dem Podium platzieren. Im italienischen Santa Caterina sicherte er sich über seine Lieblingsstrecke, die 15 Kilometer, den zweiten Platz. Seinen ersten Sieg im Weltcup feierte der Franzose aber über eine andere Distanz. Die 10 Kilometer im schwedischen Kiruna lief 2002 keiner so schnell wie Vittoz. Danach folgten noch vier weitere Siege.

Verfolgungsweltmeister 2005 in Deutschland
Drei davon führten in der Saison 2004/2005 dazu, dass der Sportsoldat im Gesamtweltcup auf dem zweiten Platz landete, hinter Axel Teichmann. Ohnehin zeigte sich Vittoz im Jahr 2005 in einer bärenstarken Verfassung. Bei der Weltmeisterschaft in Oberstdorf holte er sich den Sieg in der Verfolgung. Überschattet wurde die Saison 2005 jedoch von einer positiven A-Probe auf das Verschleierungsmittel Furosemid, das in der B-Probe jedoch fehlte und die Dopingjäger noch Monate später vor Rätsel stellte. Dem Franzosen konnte nie Doping nachgewiesen werden. Der Weltmeistertitel 2005 ist sein größter Triumph. Drei weitere WM-Titel konnte sich der französische Unteroffizier bei den Militär-WM 1999, 2003 und 2007 sichern.

Vaterfreuden und weitere Siege
Beflügelt durch die Geburt seiner Tochter Louna im September 2006 konnte Vittoz im darauf folgenden Winter weitere Siege einfahren. Einen bei der Doppelverfolgung im Rahmen der Tour de Ski, die er als Gesamt-19. beendete, einen weiteren Weltcupsieg feierte der Franzose wenige Wochen später in Davos. Nachdem er bei der WM in Sapporo nicht über Position 10 hinauskam und die Weltcupsaison als Sechster beendet hatte, sicherte er sich noch einmal einen Titel bei den Militär-Weltmeisterschaften. Bei dem Franzosen ist in den Ergebnislisten ein ständiges Auf und Ab zu beobachten – fast von Rennen zu Rennen wechseln seine Ergebnisse von Top10 zu „außerhalb der Weltcuppunkte“. Dennoch reicht es im Gesamtweltcup seit Jahren zu Plätzen unter den ersten Zehn. Medaillen bleiben seit dem WM-Titel von 2005 gänzlich aus.

Karriereende nach schwacher letzter Saison
Im März 2011 bestritt Vincent Vittoz in Falun die letzten Weltcuprennen seiner Karriere und begann anschließend eine Trainerlaufbahn. Vorausgegangen war eine schwache Saison des 35-Jährigen, die stark von einer Leistenverletzung beim ersten Weltcup des Winters beeinflusst war. Dadurch musste er wochenlang pausieren und konnte auch im weiteren Verlauf des Winters kaum noch positiv in Erscheinung treten. Die Tour de Ski beendete er allerdings als guter Elfter, beim Weltcup in Lahti, der dem französischen Team traditionell sehr liegt, schaffte er noch einmal den Sprung aufs Podium.