Name: Katharina Hennig
Geburtsdatum: 14. Juni 1996
Geburtsort: Annaberg-Buchholz
Verein: WSC Erzgebirge Oberwiesenthal
Wohnort: Königswalde/Sonthofen
Beruf: Sportsoldatin
Ski: Fischer
Schuhe: Fischer
Größe: 163 cm
Gewicht: 60 kg
Spitzname: Katha
Hobbys: Bergsteigen, Skitourengehen
Facebook: Katharina Hennig
Instagram: Katharina Hennig
Persönliches
Katharinas Vater Heiko war Nordischer Kombinierer und im Junioren-Nationalkader der DDR, Mutter Karen war Langläuferin und auch ihr fünf Jahre jüngerer Bruder Hans war Langläufer und im Sportinternat Oberwiesenthal. Während Hans diesen Weg inzwischen aufgegeben hat, wandelt die jüngste Schwester Hanna inzwischen auf den Spuren der großen Schwester und besucht das Skiinternat. Katharina selbst bekam wie später ihre Geschwister von ihren sportbegeisterten Eltern als Zweijährige zu Weihnachten ihr erstes Paar Ski. „Ich brach sofort in Tränen aus Tränen aus. Ich hatte Angst davor. Aber später bin ich dann da reingewachsen und habe mich in den Sport verliebt“; sagte sie 2024 in einem Podcast. Sie kam über Staffel-Olympiasiegerin Viola Bauer zum Langlauf, ihre Tante ist mit Viola befreundet. Beim gemeinsamen Grillen brachte sie ihre Olympiamedaille mit und riet Katharina, doch mal beim Langlauftraining des SV Neudorf vorbeizuschauen, weil es im heimischen Königswalde nur eine Alpin-Abteilung gibt. Katharinas erster Trainer war Viola Bauers ehemaliger Coach Joachim Gerstenberger. In der 7. Klasse wechselte die Königswalderin aufs Sportgymnasium nach Oberwiesenthal. Nach dem Abitur 2015 trat sie der Sportfördergruppe Frankenberg bei. Mit ihrem Verlobten Christian Dotzler lebt sie in Sonthofen im Allgäu „weiter oben am Hang mit tollem Panoramablick“. Der Polterabend des Paares fand im Sommer 2024 statt, 2025 wird geheiratet.
Langlauf-Karriere
Als 15-Jährige sammelte Katharina erste Erfahrungen bei den Deutschen Meisterschaften als Elfte nur eine Minute hinter Steffi Böhler. Kurz darauf erhielt sie ihren ersten internationalen Einsatz bei einem Juniorenrennen in Slowenien, das sie gewinnen konnte. Ein Jahr später belegte sie den zweiten Platz im Skiathlon in einem internationalen Junioren-Rennen – hinter Teresa Stadlober und vor Nathalie von Siebenthal, die beide drei Jahre älter sind. So hatte sie sich nachdrücklich für die bevorstehenden Junioren-Weltmeisterschaften in Liberec und die Europäischen Jugendspiele in Rumänien empfohlen. Als Küken im Team gewann sie zusammen mit Laura Gimmler, Julia Belger und Vici Carl die Bronzemedaille bei der JWM und schlug sich auch in den beiden Einzelrennen als Neunte und 20. mit geringem Rückstand auf teils deutlich ältere Starterinnen wacker. Beim EYOF verpasste sie die Medaille zweimal knapp, holte zum Abschluss aber Silber mit der Mixed-Staffel. Nach vielen guten Ergebnissen in Junioren-Wettkämpfen konnte sie sich bei der Junioren-WM in Val di Fiemme nicht mit einer Medaille belohnen, war aber nach wie vor die beste Athletin ihres Jahrgangs.
2015 war es dann endlich wieder soweit: Im Alter von 18 Jahren konnte sich die Sächsin über Bronze mit der Staffel bei den Junioren-Weltmeisterschaften freuen. Im Januar 2016 folgte der erste Weltcup-Einsatz in einem Staffelrennen in Nove Mesto, wo ein Nachwuchs-Team als Deutschland II am Start war und Platz sieben belegte. Wenig später wurde Katharina Vize-Weltmeisterin bei den Juniorinnen im rumänischen Rasnov über zehn Kilometer im freien Stil hinter Ebba Andersson, die Staffel ging mit nur 14 Sekunden Rückstand auf Gold leider leer aus.
Seit Beginn der Saison 2016/17 wird Katharina Hennig regelmäßig im Weltcup eingesetzt und schon im zweiten Einzelrennen konnte sie als 27. die ersten Weltcup-Punkte erringen und beendete eine Woche später das Lillehammer Triple mit der 18. Laufzeit auf Platz 27. Danach konnte sie sich immer wieder über Punkte freuen und lief im Januar in Ulricehamn mit der Staffel das erste Mal aufs Podium. Bei den kurz darauf stattfindenden Weltmeisterschaften in Lahti wurde sie in vier Wettkämpfen eingesetzt und erreichte im Skiathlon einen exzellenten elften Platz, nachdem sie beim Skiwechsel noch sensationell Siebte gewesen war. Ihr zweites Weltcupjahr verlief ähnlich positiv, vor allem ab der Tour de Ski, die sie als 21. beendete. Bei der Vor-WM in Seefeld konnte sie sich über einen tollen 13. Platz freuen und ihren ersten Olympischen Spielen in PyeongChang lief sie in allen drei Einzelrennen unter die besten 30.
Im Winter 2018/19 holte sich ‚Katha‘ ihre ersten Top10-Plätze – fünf an der Zahl. Ihr bestes Resultat erreichte sie als Achte am Holmenkollen, und das sogar im freien Stil. Bei den Weltmeisterschaften in Seefeld erreichte sie Platz 16, 11 und 21 und verpasste als Staffel-Vierte die Medaille überraschend knapp, die sie aber zuvor bei der U23-WM in Lahti bereits gewonnen hatte. Danach konnte sie sich von Jahr zu Jahr weiter steigern und belegte am Ende der Weltcupsaison zweimal den elften Gesamtrang. Anfang 2020 feierte sie bei der Tour de Ski im Val di Fiemme mit Rang drei im Massenstart ihren ersten Podiumsplatz – genau ein Jahr später wurde sie im selben Rennen sogar Zweite. Das dritte Podium Ende 2021 in Ruka bedeutete zugleich auch den ersten Podestplatz in einem Einzelstart.
Die ganz große Sensation gelang jedoch ausgerechnet bei den Olympischen Spielen in Peking. Als Mitfavorit um eine Medaille angereist lag das DSV-Quartett mit Debütantin Katherine Sauerbrey, Katharina Hennig, Victoria Carl und Schlussläuferin Sofie Krehl während des gesamten Rennens auf einem Medaillenplatz. Zusammen mit den Russinnen setzten sie sich schon auf den Klassikstrecken von den anderen Teams ab und lagen zeitweise allein in Führung. Auf den letzten fünf Kilometern erwies sich aber Veronika Stepanova als stärker, so dass Silber an das DSV-Team ging – am Ende knapp vor den Verfolgerinnen. Aber mit diesem sensationellen Rennen waren die Olympischen Spiele noch nicht beendet: Im Teamsprint setzte das Duo Hennig/Carl noch einen drauf und holte völlig überraschend den Olympiasieg! Im Kampf mit Schweden und Russland auf der Zielgeraden mobilisierte Carl noch einmal alle Kräfte und lief im Doppelstockschub noch an beiden Gegnerinnen vorbei – ein historischer deutscher Sieg am Geburtstag des Teamchefs Peter Schlickenrieder, dessen Trainingsphilosophie sich nach vier Jahren auszahlte.
(letztes Update: Oktober 2022)