Moch, Friedrich (GER) – Portrait

Friedrich Moch (GER) © Modica/NordicFocus

Name: Friedrich Moch
Spitzname: Frie
Geburtsdatum: 12. April 2000
Geburtsort: Memmingen
Wohnort: Oberstdorf
Verein: WSV Isny
Größe: 185 cm
Gewicht: 72 kg
Hobbys: Klettern, in den Bergen unterwegs sein, Freunde treffen
Ski: Fischer
Schuhe: Fischer
Stöcke: Leki
Lebensgefährtin: Lena Keck
Instagram: Friedrich Moch

Persönliches

Friedrich Moch (GER) © Modica/NordicFocus

Anders als andere Langläufer, vor allem die Skandinavier, stand Friedrich Moch, der aus Isny im württembergischen Allgäu stammt, nicht schon im Kindergartenalter auf Langlaufski, sondern erst viele Jahre später, so dass seine Erfolge in den ersten Jahren seiner Karriere umso beeindruckender sind. Als Kind war „Frie“, wie er genannt wird, auf Alpinski und dem Fußballplatz zu Hause. Erst als Zwölfjähriger machte er erste Versuche in der Loipe. „Anfangs war es nur ein Hobby und es gab keine großen Erfolge zu feiern. Aber es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, und so bin ich dabeigeblieben, bis ich beim Deutschlandpokal die ersten Siege verbuchen konnte. Das führte dazu, dass das Training immer professioneller wurde“, wird er auf der Seite seines Arbeitgebers, dem Zoll, zitiert. Das Langlauf-Talent liegt offenbar in der Familie, wie Vater Alexander Moch einmal in einem Interview sagte: „Das Talent und den Willen zum Sieg hat er vom Ur-Opa, der hat am Oberjoch irgendwann mal eine Medaille gewonnen“. Friedrich ist Sohn eines Kinderarztes in Isny und hat drei Geschwister, darunter den sechs Jahre jüngeren Jakob Moch, der ebenfalls als Langläufer sehr erfolgreich ist, während die ältere Schwester und der jüngere Bruder keine Sportler sind und studieren. Friedrichs Lebensgefährtin ist aber ebenfalls Langläuferin, nämlich Lena Keck. Beide sind schon seit der Schulzeit ein Paar und leben seit Herbst 2023 gemeinsam in Oberstdorf.

Talent auf dem Weg an die Spitze

Friedrich Moch (GER) © Studio2media | Marko Unger

Das professionellere Training in der Jugend zahlt sich aus und so bestreitet der Isnyer 2018 mit 17 Jahren eines seiner ersten Rennen außerhalb Deutschlands bei den Junioren-Weltmeisterschaften im Goms in der Schweiz, wo er trotz zeitgleicher Abitur-Vorbereitungen als Fünfter mit der Staffel und im Skiathlon noch knapp an den Medaillen vorbeiläuft. Das ändert sich ein Jahr später in Lahti, wo er Staffel-Bronze holt und im Einzelstart wieder Fünfter wird – als Belohnung für seine Leistungen wird Friedrich in die Lehrgangsgruppe Ib berufen. Im Januar 2020 wird er bei seinem Heimweltcup bei der WM-Generalprobe in Oberstdorf erstmals im Weltcup eingesetzt mit Platz 31 im Skiathlon, wenige Tage später wird er ebenfalls in Oberstdorf Deutscher Meister bei den Junioren. Nach den Highlights auf den Heimstrecken folgt das eigentliche Ziel der Saison mit der Junioren-WM in Oberwiesenthal, bei der er zweifacher Vize-Weltmeister wird, bevor die Saison wegen der Corona-Pandemie vorzeitig endet. Als 20-Jähriger wird er in der Saison 2020/21 bereits dreimal im Weltcup eingesetzt, aber das Saisonziel ist seine erste U23-WM, wo er wieder Vize-Weltmeister wird. Anschließend wird mit vier Starts bei der Heim-WM in Oberstdorf ein Traum für Allgäuer wahr, das beste Ergebnis erreichte er mit Rang 20 ausgerechnet in seinem ersten Rennen über 50 Kilometer. In diesem Rennen wie auch bei seinem 24. Platz über 15 Kilometer war er jeweils zweitbester Deutscher.

Erfolg folgt auf Erfolg

Friedrich Moch (GER), Harald Oestberg Amundsen (NOR), Hugo Lapalus (FRA), (l-r) © Modica/NordicFocus

Im Winter 2021/22 etablierte sich Friedrich Moch im deutschen Weltcupteam und lief sehr konstant in die Punkte. Beim Auftakt seiner ersten Tour de Ski lief er in Oberstdorf erstmals auf Platz zehn, auf der Schlussetappe setzte er an der Alpe Cermis noch einen drauf und stürmte erstmals aufs Podium, was Rang 14 in der Gesamtwertung bedeutete. Nach einer Trainingspause folgte das Abenteuer Olympia in Peking, wo er mit der Staffel Fünfter wurde, im Skiathlon 13. und im wegen der widrigen Bedingungen verkürzten 50 Kilometer Massenstart 31. Im WM-Winter 2023 ging es für ihn weiter bergauf: Nachdem er bei der Tour de Ski schon im Verfolgungsrennen die schnellste Zeit gelaufen war (wieder zu Hause in Oberstdorf), beendete er das Etappenrennen als starker Achter und reiste mit viel Selbstvertrauen zu seiner zweiten Weltmeisterschaft nach Planica. Dort führte er nach Platz sieben, sieben und acht in den Rennen zuvor das deutsche Quartett zur Bronzemedaille in der Staffel. Das noch mehr viel mehr möglich sein würde, war im Winter 2023/24 keine Überraschung, wo im Weltcup insgesamt zehnmal unter die besten Zehn lief. Das Highlight der Saison in einem Winter ohne Großereignis war aber selbstverständlich die Tour de Ski, die ihm vor allem wegen des Final Climbs sehr liegt. Nach den ersten fünf Etappen in Toblach und Davos lag er an fünfter Stelle in der Gesamtwertung und das Podium war in greifbarer Nähe. Nach Platz fünf im Massenstart im Val di Fiemme zeigte er an der Alpe Cermis eine beeindruckende Leistung und musste im Endspurt nur Jules Lapierre ziehen lassen. Mit Platz zwei auf der Schlussetappe sicherte sich der 23-Jährige aber auch den zweiten Platz in der Tour de Ski hinter Harald Østberg Amundsen und vor Hugo Lapalus, was auch die Grundlage zu Platz sechs im Gesamtweltcup wie auch im Distanzweltcup war. Für Teamchef Peter Schlickenrieder ist Friedrich Moch der „kommende Weltmeister und Olympiasieger“.