Steckbrief:
Name: Nystad, Claudia
Geboren: am 01.02.1978 in Zschopau
Nation: Deutschland
Heimatveren: WSC Erzgebirge Oberwiesenthal
Größe: 1,68 m
Gewicht: 58 kg
Beruf: Sportsoldatin (Oberfeldwebel)/ Studentin
Hobbies: Tanzen, Zeichnen, Sonnen, Surfen
Spitzname: Clautsch
Karriereende: 2010
Frühe Skierfahrung
Die in Zschopau geborene Athletin stand schon im Kindergarten das erste Mal auf den schmalen Skiern, jedoch begann sie ihre seriöse Langlaufkarriere erst mit zwölf Jahren. Nachdem „Clautsch“, wie sie von ihren Freunden genannt wird, ihr Abitur gemacht hatte ging sie 1996 zur Sportfördergruppe der Bundeswehr in Frankenberg, um ihre sportliche Karriere fortzusetzen.
Podiumsplatz bei Junioren-WM
Vorläufiger Höhepunkt ihrer noch jungen sportlichen Karriere war der Gewinn der Silbermedaille bei den Junioren-Weltmeisterschaften 1998 in St.Moritz.
Nur zwei Jahre später schaffte Claudia den Sprung auf das Weltcup-Podest beim Sprint im tschechischen Nove Mesto.
Motivation keine Frage
Kleinere sportliche Enttäuschungen oder Verletzungen konnten „Clautsch“ nicht zurück werfen. Wie sie selbst sagt, motiviert sie dieses „einzigartige“ Gefühl während eines Rennens immer wieder an ihre eigenen Grenzen zu gehen.
Überraschung in Salt Lake City
Claudia war als „Zugpferd“ der deutschen Damenmannschaft für die olympische Staffel gesetzt, doch niemand hatte aufgrund der zuletzt schwankenden Ergebnisse mit einer Medaille gerechnet. In einem atemberaubenden Rennen holte die Staffel olympisches Gold und beendete das lange Warten auf große Erfolge im deutschen Langlauf. Dieser unerwartete Erfolg beflügelte die ganze Branche in Deutschland. Seitdem hat Claudia Künzel großen Anteil am Boom des deutschen Langlaufs.
Bestätigung bei folgender WM
2002 als Überraschungssieger abgestempelt konnte die deutsche Damenstaffel bei der Weltmeisterschaft im darauf folgenden Jahr im italienischen Val di Fiemme erneut den Staffel-Wettkampf für sich entscheiden. Claudia Künzel war erneut maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt. Mit einem hervorragenden zweiten Platz im Sprint holte sie sich außerdem ihre erste Einzelmedaille bei einem großen Wettkampf.
Ästhetik auf Skiern
Claudias hervorragende Gleitfähigkeiten auf Langlaufskiern verhalfen ihr in den folgenden Jahren zu mehreren Top-Platzierungen. Allen Kritikern, die sie als reine Sprint- und Freistilspezialistin beschreiben, bewies sie mit ihrem Sieg über 15 Kilometer in der klassischen Technik im estischen Otepää das Gegenteil.
Starke Saison 2004/2005
Nach starken Resultaten im Vorfeld der Weltmeisterschaft im heimischen Oberstdorf galt Claudia Künzel als eine der größten Medaillenhoffnungen aus deutscher Sicht. Unglücklicherweise zeigte eine kurz vorher eingefangene Erkältung immer noch Nachwirkungen, so musste Claudia sich mit zwei unglücklichen vierten Plätzen zufrieden geben. Mit Platz fünf im Gesamtklassement beendete sie ihre bisher beste Weltcup-Saison.
Silber bei Olympia
Bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin konnte „Clautsch“ wieder mit starken Leistungen glänzen und holte sich neben Staffelsilber auch noch die Silbermedaille im Einzelsprint. Als man sie nach dem Gewinn ihrer ersten Einzelmedaille auf ein mögliches Abonnement auf zweite Plätze fragte, antwortete sie typisch locker: „Ich wurde als zweites von drei Kindern geboren, also eine geborene Zweite. Insofern habe ich mich seit mehr als 20 Jahren daran gewöhnt.“ Nicht umsonst ist sie aufgrund ihrer natürlichen und aufgeschlossenen Art eine der größten Sympathieträgerinnen der Langlaufszene.
Verkorkste Saison 2006/2007
Der nacholympische Winter verlief trotz des Versuchs mit Ehemann Trond Nystad als Trainer neue Akzente zu setzen nicht sonderlich erfolgreich. Die beiden Silbermedaillen von Sapporo, Platz zwei beim Weltcup-Sprint im russischen Rybinsk und ein famos gelaufenes 30 Kilometer Rennen am legendären Holmenkollen werten eine eher durchwachsene Saison auf. Mit dem Rücktritt ihres Ehemanns Trond Nystad als Trainer am Stützpunkt Oberhof endete die Saison anders als geplant.
Aufwärtstrend 2007/2008, aber schwache letzte Saison
Mit einem sechsten Platz bei der Tour de Ski und einem sehr guten Saisonfinale in Bormio konnte sich Claudia Nystad am Ende der Saison mit Platz acht wieder unter die besten Langläuferinnen der Welt schieben. Dafür erhielt sie den Goldenen Ski als beste DSV-Athletin der Saison. Auch im Folgejahr lief es als Gesamt-13. wieder ein wenig durchwachsen für die Sächsin. Einzig die Weltmeisterschaften in Liberec mit Staffel-Silber sowie das Weltcupfinale, bei dem sie einmal mehr den Prolog für sich entschied, sind als Erfolge zu werten. Nach den Olympischen Spielen in Vancouver beendete Claudia Nystad ihre Sportlerlaufbahn. Hier hatte sie nach einer ansonsten verkorksten Saison noch einmal Gold im Teamsprint mit Evi Sachenbacher-Stehle errungen.