Portrait – Jens Filbrich (GER)

Jens Filbrich © DSV

Steckbrief:

Name: Filbrich, Jens
Geboren: Am 13. März 1979 in Suhl
Nation: Deutschland
Heimatverein: SV Eintracht Frankenhain
Größe: 1,77 m
Gewicht: 70 kg
Beruf: Sportsoldat (Oberfeldwebel)
Hobbies: Fußball, Klettern
Spitzname: Fibs
Web: www.jens-filbrich.de

Sportliche Familie

Sein Vater Wolfgang war selbst einmal Langläufer und leitet heute den Olympiastützpunkt in Oberhof. Seine Mutter Sigrun holte sogar eine Bronzemedaille bei Olympia 1976. Bereits im Alter von drei Jahren stand Jens das erste Mal auf Skiern und wechselte mit 13 Jahren an das Sportgymnasium in Oberhof.

Sport-Freak

Fibs ist durch und durch sportbegeistert, nicht nur im aktiven Sinn. In seiner spärlichen Freizeit interessiert er sich auch für Statistiken, Ergebnislisten und die Historie des Skilanglaufs. Andere Hobbys des sympathischen Thüringers sind: Snowboarden, Klettern und Tennis. Wenn es um Fußball geht feuert Fibs das Team von Bayer Leverkusen an, weil viele ehemalige DDR-Spieler nach der Wende dorthin gegangen sind.

Drei Medaillen bei Junioren-WM

Fibs, wie ihn seine Freunde nennen, trainierte immer unter professionellen Bedingungen und konnte sich bereits zu Schulzeiten behaupten. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 1999 im österreichischen Saalfelden holte er Gold mit der Staffel und zwei weitere Bronzemedaillen über zehn Kilometer im klassischen Stil und 30 Kilometer in der freien Technik.

Sensation bei Olympia 2002

Mit konstant guten Leistungen sicherte sich Jens Filbrich einen Stammplatz in der deutschen Herrenstaffel. Völlig unerwartet lief das Team 2002 im amerikanischen Salt Lake City zur Bronzemedaille. Seine Vorliebe für die „langen Kanten“ bewies Fibs mit seiner ersten Top Ten Platzierung über 58 Kilomter im norwegischen Lillehammer.

Starke Leistung in Oberstdorf 2005, Silber in Turin

Bei der WM in Oberstdorf konnte Jens Filbrich mit starken Leistungen brillieren und sicherte sich zwei Silbermedaillen. In der Staffel und im Teamsprint, zusammen mit Schulkollege Axel Teichmann, stand Fibs jeweils auf dem Podium. Bei den Olympischen Spielen 2006 im italienischen Turin vervollständigte er seine Medaillensammlung mit dem Staffelsilber. Außerdem hat er beim Teamsprint mit dem 4.Platz denkbar knapp eine weitere verpasst.

Erste WM-Einzelmedaille über den langen Kanten

Nach der vom internationalen Skiverband erteilten Ausnahmeregelung für Jens Filbrich, aufgrund seines genetisch bedingt erhöhten Hämoglobinwertes, konnte er sich voll und ganz auf die Saison 2006/2007 konzentrieren und mit Platz neun bei der Premiere der Tour de Ski und zwei vierten Plätzen bei den ersten Rennen der Titelkämpfe von Sapporo startete Filbrich wieder richtig durch. In der Königsdisziplin über 50 Kilometer klassisch setzte er mit seiner ersten WM-Einzelmedaille noch einen drauf.

Kein Edelmetall in Vancouver

Bei den Olympischen Spielen in Vancouver zeigte Fibs zwar gewohnt gute Leistungen, dennoch musste er nach zwei sechsten Rängen ohne erneutes Edelmetall wieder die Heimreise antreten. Ein Jahr zuvor hatte es in Liberec immerhin zu einer erneuten WM-Silbermedaille mit der Staffel gereicht – doch in Kanada waren andere stärker.

Saison ohne große Highlights

Es folgte ein Winter zum Abhaken. Wie bei den übrigen Mitgliedern des deutschen Teams bestimmten Krankheiten und Formschwäche die Saison, so dass er nur selten zeigen konnte, was er kann. Insgesamt brachte er vier Top15-Ergebnisse zustande – zwei davon bei der Mini-Tour von Kuusamo, so dass er sie als 15. abschließen konnte. Die Weltmeisterschaften in Oslo verliefen in Einzelrennen nicht sonderlich erfolgreich und gemeinsam mit Tim Tscharnke verpasste er auch noch hauchdünn eine Bronzemedaille im Teamsprint. „Ich habe uns schon auf dem Podest gesehen. Für mich brach eine Welt zusammen“, meinte er. Nur wenige Tage später konnte Fibs dann mit seinen Staffelkollegen doch noch jubeln: In der Herrenstaffel gewann das Quartett eine „Bronzemedaille, die golden glänzt“.

Behle nicht zufrieden

Das Jahr 2011/12 war erneut ein Winter, mit dem man nicht zufrieden sein konnte – das war auch der nach der Saison zurückgetretene Bundestrainer Jochen Behle nicht gewesen: Bei Filbrich und dem ebenfalls schwachen Axel Teichmann hagelte es Kritik vom Chef – eine genaue Ursache für die Formschwäche konnte aber bis zum Saisonende nicht gefunden werden. „Zwar haben beide einige Top-Platzierungen erreicht, dann gab es aber auch totale Ausfälle, die nicht vorauszusehen oder nachvollziehbar waren“, sagte Behle: „Daher muss ich sagen, dass Jens und Axel – auch bei der Tour de Ski – etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind.“

Keine Wende zum Besseren

Nach einem Jahr mit Eigenverantwortung im Training kehrte er wie auch Tobias Angerer und Axel Teichmann wieder in die Trainingsgruppe mit den anderen Athleten zurück. Das brachte für den 33-Jährigen nicht die erhoffte Wende, mit nur zwei Top10-Ergebnissen im gesamten Winter erlebte der Thüringer einen erneuten Tiefpunkt. Eines davon erreichte er bei den Weltmeisterschaften im Val di Fiemme im Massenstart über 50 Kilometer, nachdem er zuvor zum ersten Mal seit 2003 nicht für die WM-Staffel berücksichtigt worden war.