Name: Stefanie Böhler
Geburtsdatum: 27. Februar 1981
Geburtsdatum:Bad Säckingen
Heimatverein: SC Ibach
Wohnort: Ruhpolding
Beruf: Sportsoldatin
Größe: 1,70 m
Gewicht: 55 kg
Ski: Rossignol
Schuhe: Alpina
Hobbys: Zeichnen, Golf, Lesen, Natur, Kuchen backen und Klavier spielen
Homepage: Steffi Böhler
Facebook: Steffi Böhler
Instagram: Steffi Böhler
Sportlicher Werdegang
Schon mit vier Jahren versuchte Steffi, ihrem Vater in der Loipe zu folgen, direkt hinter dem Familienhaus im Schwarzwald. Nachdem sie eine Leidenschaft für den nordischen Skisport entwickelt hatte, ging Steffi an das Skiinternat in Furtwangen, wo sie im Jahr 2001 auch ihr Abitur ablegte. Ein Jahr später wechselte sie dann zum DSV-Stützpunkt nach Ruhpolding, startet aber nach wie vor für ihren Heimatverein den SC Ibach.
Mit starken Leistungen im Jugend- und Juniorenbereich konnte Steffi bereits Akzente setzten. Bei der Junioren-WM 2003 in Saalfelden holte sie mit der Staffel Silber. Als Lohn für ihre starken Leistungen wurde Steffi bei der Heim-WM in Oberstdorf eingesetzt. Zwar verpasste die deutsche Damenstaffel denkbar knapp die Medaillenränge, Steffi Böhler konnte sich aber gut in Szene setzen und somit für sich selbst werben. Nur ein Jahr später sollte ihr Staffelstart bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin von Erfolg gekrönt sein, wo sie mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung Silber gewannen.
In einer schwierigen Weltcup-Saison 2006/2007 in der Steffi lange von einem Infekt außer Gefecht gesetzt wurde, gewann sie letztendlich zusammen mit ihren Teamkolleginnen die Silbermedaille bei der WM in Sapporo. Bestes Resultat in einem Einzelrennen war der sechste Platz beim Weltcup in Changchun, dies galt es in den kommenden Jahren zu steigern. In der darauf folgenden Zeit kam die Ibacherin immer öfter unter die besten Zehn, bis zum ersten Stockerlplatz in einem Einzelrennen sollte es jedoch bis zum Januar 2009 dauern, wo sie Dritte in Rybinsk wurde.
Schon nach den Olympischen Spielen in Vancouver, wo Steffi nicht unter die besten 15 laufen konnte und in der Staffel nicht eingesetzt wurde, machten sich erste gesundheitliche Probleme bemerkbar, die sich später als eine Krebserkrankung herausstellen sollten: Es lief einfach nicht mehr, nach guten Leistungen war sie zudem sehr infektanfällig. Erst zwei Jahre später ging Steffi mit ihren Beschwerden zum Arzt, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Mitte April 2012 wurde bei der Schwarzwälderin von ihrem HNO-Arzt und Schilddrüsen-Spezialisten Dr. Elias Scherer ein Schilddrüsen-Tumor entdeckt. Bösartig, Krebs! Ein Schock für die damals 31-Jährige! Zweimal musste Steffi Böhler sich operieren lassen, die Schilddrüse wurde komplett entfernt. Trotz ihres erheblichen Trainingsrückstandes kämpfte sie sich durch den gesamten Weltcupwinter, verpasste jedoch meist knapp die Weltcuppunkte – verständlich, wenn man die Vorgeschichte und den Trainingsausfall kennt.
Ein absolutes Formhoch erwischte Steffi ausgerechnet bei ihren dritten Olympischen Spielen im russischen Sochi 2014, wo sie die besten Rennen ihrer gesamten Karriere ablieferte: Zwar lief sie im Skiathlon als 35. noch hinterher, überraschte jedoch im Klassikrennen mit einem sensationellen sechsten Platz und krönte dieses Ergebnis mit der Bronzemedaille im Staffelrennen. Im Teamsprint ging das Duo Böhler/Herrmann knapp leer aus. Ein Jahr egalisierte sie mit einem Podestplatz in Rybinsk ihr bisher bestes Weltcupresultat und lief kurz darauf bei den Weltmeisterschaften in Lahti wieder unter die besten Zehn. Immer sehr gute Leistungen lieferte sie bei der Tour de Ski ab, 2018 erreichte sie als bestes Endergbnis Platz zehn im Alter von 36 Jahren. Nach der WM in Seefeld 2019, quasi vor ihrer Ruhpoldinger Haustür, möchte sie ihre aktive Laufbahn beenden. Vor ihrer definitiv letzten Saison hat sie sich neben guten Leistungen noch ein weiteres Ziel gesteckt: Sie will den Rekord von Aino-Kaisa Saarinen mit den meisten Weltcupstarts (354) brechen – dazu fehlen ihr vor ihrem letzten Winter nur zwölf Rennen.
Persönliches
„Ich habe mir meine Karriere hart erkämpft“, so beschreibt die geborene Schwarzwälderin ihren eigenen Karriereaufstieg. Mit ihrem starken Willen und hartem Training arbeitete Steffi Böhler sich kontinuierlich an die Weltspitze heran. Diese Aussage sollte sich aber in ihrer späteren Karriere erneut bestätigen, als sie sich nach einer Krebserkrankung zurück in die Weltspitze kämpfte. Ebenfalls Sportlerin ist Steffis jüngere Schwester Barbara, genannt Babsi, die mit Down-Syndrom zur Welt kam. Sie betreibt jedoch Ski Alpin und nahm bereits an Special Olympics teil. Auch Bruder Frank, das Nesthäkchen der Familie, war wie Steffi einmal Langläufer. Mit ihrer überstandenen Krebserkrankung geht sie offensiv um. In diversen Vorträgen macht sie Betroffenen Mut. Nach ihrer Karriere will sie weiter bei der Bundeswehr bleiben und zunächst abtrainieren. Dazu will sie das Programm der Berufsförderungszeit nutzen und Praktika beginnen.