Das deutsche Aufgebot für die diesjährige Tour de Ski, die am kommenden Samstag in Toblach beginnt, besteht aus zehn Damen und sieben Herren. Ein bekannter Name fehlt dabei…
Letzte Startplätze für Dietze und Kastner
Die meisten Startplätze im deutschen Team waren nach den Ergebnissen im Weltcup bereits vergeben, den letzten vakanten Platz bei den Damen erhielt Anna-Maria Dietze als Führende im Continentalcup. „Wir starten mit zehn Damen und sieben Herren in die Tour de Ski. Victoria Carl, Katharina Hennig, Laura Gimmler, Coletta Rydzek, Pia Fink, Sofie Krehl, Katherine Sauerbrey, Helen Hoffmann und Lisa Lohmann hatten sich bereits über den Weltcup qualifiziert. Der zehnte Platz wurde beim FESA-Cup in St. Ulrich am vergangenen Wochenende ausgelaufen. Als Gesamtführende im COC bekommt diesen zehnten Startplatz Anna-Maria Dietze, die durch ihre Führung im Gesamtklassement ein persönliches Startrecht hat“, erklärte Teamchef Peter Schlickenrieder. Bei den Herren wurde Marius Kastner nominiert, der aber nur einen Sprint in Toblach bestreiten und sich dann auf die Vorbereitung für die U23-WM konzentrieren wird. „Bei den Herren bekommt Marius Kastner den siebten Startplatz. Er bekommt bei der Tour einen Sprinteinsatz, wird danach aber die Tour verlassen, um sich auf die U23-Weltmeisterschaften vorzubereiten“, so Schlickenrieder, der den formschwachen Lucas Bögl damit zu Hause lässt.
Ziel: Podium bei den Damen
Weiter hofft Peter Schlickenrieder auf das erste Podium in der Tour de Ski-Gesamtwertung bei den Damen, nachdem Friedrich Moch letztes Jahr erstklassiger Zweiter wurde, was das erste Podium seit der Angerer/Sommerfeldt/Teichmann-Ära in den ersten Jahren der Tour de Ski bedeutete. Der Teamchef beschreibt die diesjährigen Ziele folgendermaßen: „Wir wollen bei der Tour de Ski weiter vorwärts marschieren und unsere Leistungen noch weiter ausbauen. Vielleicht schaffen wir ja auch bei der Tour den ersten Podestplatz in dieser Saison. Auf Rang vier und fünf standen wir schon. Gerne möchten wir ein weiteres Ausrufezeichen setzen. Wichtig ist es uns aber vor allem, die Athletinnen und Athleten in ihren Stärken an den Start zu bringen. Also mit den Sprintern klar auf die Sprintrennen zu setzen und mit den Distanzläufern eher auf die gesamte Tour zu blicken. Individuell also die Stärken ausbauen und die Schwächen minimieren auf dem Weg zur WM.“ Während Victoria Carl noch bis Donnerstag zum Training in der Höhe von Davos geblieben war und sich erst danach wie die anderen auf den heimischen Trainingsstrecken auf die Tour de Ski vorbereitete, verbrachte Katharina Hennig einige Tage ungeplant auf dem Sofa. „Ich habe die Tage nach Davos im Allgäu verbracht. Ursprünglich wollte ich in der Zeit nochmal intensiv trainieren. Allerdings bin noch in der Woche nach Davos mit leichten Halsschmerzen aufgewacht und habe mich dann direkt auf dem Sofa geschont. Das war sehr ärgerlich, nachdem ich bereits im Herbst mehrfach krank war. Durch die schnelle Pause konnte ich die Krankheit aber abwenden. Das ist zwar positiv, aber den erhofften großen Trainingsblock vor der Tour konnte ich damit nicht umsetzen. Erst am Sonntag bin ich wieder leicht ins Training eingestiegen“, meinte sie. Mit Erkrankungen vor der Tour de Ski kennt sich die Sächsin allerdings aus. Letztes Jahr handicapten sie die Nachwirkungen einer Krankheit in den ersten Etappen, was dennoch zu Platz elf in der Gesamtwertung reichte, nachdem sie 2023 ihre Bestleistung mit Platz fünf eingefahren hatte. Victoria Carl (2024 Gesamt-Neunte) und Katharina Hennig kommt der Schlussanstieg nicht gerade entgegen im Gegensatz zu Friedrich Moch, der in dieser stark besetzten Tour einen Top-6 Platz anpeilt. Von den Nominierungen der verschiedenen Nationen werden wir in den nächsten Tagen noch gesondert berichten.
Das DSV-Team im Überblick
– Victoria Carl (SC Motor Zella-Mehlis)
– Anna-Maria Dietze (Pulsschlag Neuhausen Erzgebirge)
– Pia Fink (SV Bremelau)
– Laura Gimmler (SC Oberstdorf)
– Katharina Hennig (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Helen Hoffmann (WSV Oberhof)
– Sofie Krehl (SC Oberstdorf)
– Lisa Lohmann (WSV Oberhof)
– Coletta Rydzek (SC Oberstdorf)
– Katherine Sauerbrey (SC Steinbach-Hallenberg)
– Janosch Brugger (SC Schluchsee)
– Marius Kastner (SC Neubau)
– Albert Kuchler (SpVgg Lam)
– Friedrich Moch (WSV Isny)
– Florian Notz (TSV/SZ Böhringen Römerstein)
– Anian Sossau (SC Eisenärzt)
– Jan Stölben (SLV Ernstberg)
Die kompletten Statements vor dem Tour-Start
Peter Schlickenrieder, Teamchef Langlauf
„Wir starten mit zehn Damen und sieben Herren in die Tour de Ski. Victoria Carl, Katharina Hennig, Laura Gimmler, Coletta Rydzek, Pia Fink, Sofie Krehl, Katherine Sauerbrey, Helen Hoffmann und Lisa Lohmann hatten sich bereits über den Weltcup qualifiziert. Der zehnte Platz wurde beim FESA-Cup in St. Ulrich am vergangenen Wochenende ausgelaufen. Als Gesamtführende im COC bekommt diesen zehnten Startplatz Anna-Maria Dietze, die durch ihre Führung im Gesamtklassement ein persönliches Startrecht hat.
Bei den Herren bekommt Marius Kastner den siebten Startplatz. Er bekommt bei der Tour einen Sprinteinsatz, wird danach aber die Tour verlassen, um sich auf die U23-Weltmeisterschaften vorzubereiten.
Wir wollen bei der Tour de Ski weiter vorwärts marschieren und unsere Leistungen noch weiter ausbauen. Vielleicht schaffen wir ja auch bei der Tour den ersten Podestplatz in dieser Saison. Auf Rang vier und fünf standen wir schon. Gerne möchten wir ein weiteres Ausrufezeichen setzen. Wichtig ist es uns aber vor allem, die Athletinnen und Athleten in ihren Stärken an den Start zu bringen. Also mit den Sprintern klar auf die Sprintrennen zu setzen und mit den Distanzläufern eher auf die gesamte Tour zu blicken. Individuell also die Stärken ausbauen und die Schwächen minimieren auf dem Weg zur WM.
Der Reisestress ist heuer etwas geringer, das ist positiv. Das Ziel ist es, gesund durch die Strapazen der Tour zu kommen. Die Saison ist mit einer späten Weltmeisterschaft noch lang. Bei den Damen haben bereits fünf Mädels die WM-Norm erreicht. Bei den Herren ist es Friedrich Moch. Wir hoffen, dass wir bei der Tour de Ski noch die eine oder andere Qualifikation lösen können. Dann können wir uns anschließend intensiv auf die Weltmeisterschaften in Trondheim vorbereiten.“
Katharina Hennig
„Ich habe die Tage nach Davos im Allgäu verbracht. Ursprünglich wollte ich in der Zeit nochmal intensiv trainieren. Allerdings bin noch in der Woche nach Davos mit leichten Halsschmerzen aufgewacht und habe mich dann direkt auf dem Sofa geschont. Das war sehr ärgerlich, nachdem ich bereits im Herbst mehrfach krank war. Durch die schnelle Pause konnte ich die Krankheit aber abwenden. Das ist zwar positiv, aber den erhofften großen Trainingsblock vor der Tour konnte ich damit nicht umsetzen. Erst am Sonntag bin ich wieder leicht ins Training eingestiegen.
Eigentlich verbringe ich Weihnachten immer bei mir zuhause im Erzgebirge. Da die Zeit zwischen dem Weltcup in Davos und dem Start der Tour aber recht kurz ist, haben wir uns dazu entschieden, diesmal auf die zwei Reisetage zu verzichten. Dieses Jahr werde ich Weihnachten also im Allgäu feiern.
Die Tour de Ski ist immer eines der Highlights im Winter. Ich freue mich, dass ich am Start stehen kann – und besonders auf die Klassik-Rennen und den Skiathlon in Val di Fiemme.
Meine schönste Erinnerung an die Tour de Ski ist natürlich mein Weltcupsieg vor zwei Jahren beim Massenstart in Val di Fiemme. Das war einer der schönsten Momente meiner Karriere. Gerade auch, weil an dem Tag meine Familie mit vor Ort war und wir das zusammen feiern konnten.“
Pia Fink
„Ich habe die vergangenen Tage in Oberstdorf verbracht. Wir haben hier noch einen Trainingsblock eingeschoben und haben die guten Bedingungen vor Ort genutzt. Jetzt sind wir alle gut vorbereitet auf die Tour de Ski. Über Weihnachten fahre ich nochmal heim zu meinen Eltern – nochmal gut erholen und sich ein bisschen verwöhnen lassen. Das Ziel ist es, dann gut erholt in die Tour de Ski zu starten. Wir reisen ja schon am 26. Dezember nach Toblach an.
Die Tour de Ski ist jedes Jahr aufs Neue etwas Besonderes für uns Langläufer. Das ganz große Highlight ist in diesem Jahr die WM in Trondheim. Trotzdem hat die Tour einen hohen Stellenwert, und ich freue mich sehr, dass ich dabei sein kann. Ich hoffe in erster Linie, dass ich fit und gesund durch die ganze Tour de Ski komme. Das Ziel ist es definitiv, bis zum Final Climb dabei zu sein. Mein Fokus liegt auf den Distanzrennen. Die Rennformate und Distanzen sind in diesem Jahr etwas anders. Ich bin gespannt, wie ich die hohen Anforderungen wegstecken werde.“
Friedrich Moch
„Wir haben in Oberstdorf zuletzt nochmal gut Schnee abbekommen und konnten bei sehr guten Bedingungen im Ried trainieren. Das war wichtig, weil wir nochmal einen besonderen Fokus auf das Ausdauertraining mit längeren, lockeren Einheiten legen wollten.
Die zwei Weihnachtstage verbringe ich bei meiner Familie daheim in Isny. Ich werde die Zeit genießen, weil es am 26. Dezember ja schon wieder weiter geht nach Toblach. Also zwei Tage mit wenig Training, dafür Abschalten, Pause und leckeres Essen.
Die vergangene Tour de Ski war schon wahnsinnig gut für mich! Auch wenn mir bewusst ist, dass im vergangenen Jahr einige Topathleten gefehlt hatten. Meine Form war sehr gut. Durch meinen zweiten Platz habe ich schon mehr Aufmerksamkeit bekommen, auch international. Die anderen Athleten haben mir viel Respekt entgegengebracht. Die Medienanfragen sind gestiegen. Das war schon zu spüren.
Die Tour ist immer etwas Besonderes, das Format passt ziemlich gut zu mir. Gerade der Final Climb kommt mir entgegen, und ich konnte damit viel Boden gut machen. Die Tour wird in diesem Jahr ziemlich stark besetzt sein. Ich habe noch von keiner Absage gehört. Es wird also ganz schön zur Sache gehen. Aber natürlich werde ich alles geben, um wieder möglichst weit vorne zu landen. Mit einem Top-6-Ergebnis wäre ich mehr als zufrieden. Als Distanz-Spezialist gilt es, in den Sprint-Prologen möglichst wenig Zeit zu verlieren. Das kann entscheidend sein.“