Langlauf Weltcup: Jessie Diggins übernimmt Führung in der Tour de Ski - Hennig Neunte - xc-ski.de Langlauf

Langlauf Weltcup: Jessie Diggins übernimmt Führung in der Tour de Ski – Hennig Neunte

Jessie Diggins (USA) © Modica/NordicFocus

Jessie Diggins heißt die neue Führende in der Tour de Ski. Auf Rang zwei liegt nun ihre Teamkollegin Rosie Brennan gefolgt von Frida Karlsson. Nadine Fähndrich ist nach der dritten Etappe Achte vor Katharina Hennig.

Zwei Amerikanerinnen vor Karlsson

Rosie Brennan (USA), Jessie Diggins (USA), Frida Karlsson (SWE), (l-r) © Modica/NordicFocus

Linn Svahn ging als Erste in das zehn Kilometer lange Verfolgungsrennen im freien Stil, aber als Sprinterin suchte sie gar nicht erst ihr Heil in der Flucht, sondern war froh, als das Verfolgertrio sie zu Beginn der zweiten Runde einholte, damit sie den Rest des Rennens im Strom mitschwimmen konnte. Erwartungsgemäß machte in der Gruppe wieder Frida Karlsson das Tempo und die Amerikanerinnen Rosie Brennan und Jessie Diggins überließen ihr gerne die Arbeit. Heute schien der Ski der Schwedin besser zu laufen als gestern, so dass sie sich trotz ihres geringen Gewichts in der Abfahrt kurzzeitig absetzen konnte. Ende der zweiten Runde war es schließlich um Linn Svahn geschehen und sie konnte dem Tempo der Gruppe nicht mehr folgen. Eine Veränderung vorne gab es erst in der letzten Runde, als die Amerikanerinnen das Kommando übernahmen, weil Karlsson offenbar wieder zu viel Führungsarbeit verrichtet hatte. Als Jessie Diggins dann auch noch attackierte, fiel die Gruppe völlig auseinander. Jubelnd lief die Amerikanerin als Erste über die Ziellinie bei ihrem siebten Weltcupsieg, dem ersten nach längerer Pause. Fünf Sekunden später folgte Rosie Brennan, Frida Karlsson hatte zehn Sekunden Rückstand auf die Siegerin. Die im Niemandsland hinter ihnen gestartete Anamarija Lampic musste ihr eigenes Tempo finden und wurde nach zwei Runden von Tatiana Sorina, Yulia Stupak und Nadine Fähndrich eingeholt. Zu Beginn der letzten Runde bekamen zunächst Fähndrich und dann auch Sorina Probleme und konnten der Geschwindigkeit von Stupak und Lampic nicht mehr folgen. Auf dem Weg ins Stadion mobilisierte dann die Slowenin die letzten Kräfte und holte sich Platz vier vor der Russin, die scheinbar etwas enttäuscht über ihr Ergebnis war. Linn Svahn kam mit 1:12 Minuten Rückstand ins Ziel, verlor als auf der heutigen Etappe etwa 90 Sekunden auf Diggins. Tatiana Sorina wurde Siebte.

Hennig mit der fünften Laufzeit auf neun hinter Fähndrich

Katharina Hennig (GER) © Modica/NordicFocus

Gut unterwegs war auch die Gruppe mit Katharina Hennig, die als Elfte gestartet war. Die vierköpfige Gruppe wurde zunächst oft von Natalia Nepryaeva angeführt, die aber nach zwei Runden ans Ende der Gruppe zurückfiel. Nun galt es für die Deutsche, das Tempo der Gruppe, in der sich auch Maja Dahlqvist und Krista Pärmäkoski befanden, zu machen. Den 30-sekündigen Rückstand auf die Gruppe davor konnte sie aber zunächst nicht reduzieren. Nur zu der zurückfallenden Nadine Fähndrich konnte sie noch Sichtkontakt aufbauen und sie auf der Zielgeraden fast einholen. Die Schweizerin war aber recht zufrieden mit ihrem Rennen: „Platz acht, ich bin zufrieden“, sagte sie auf Jessie Diggins‘ Frage im Ziel, wie es denn bei ihr gelaufen sei. Katharina Hennig verbesserte sich mit der fünftschnellsten Laufzeit also um zwei Positionen auf Rang neun, mit dem sie ebenfalls sehr zufrieden sein kann. „Mein persönliches Fazit vom Rennen ist sehr positiv. Ich habe mich richtig gefreut, dass ich heute so ein gutes Freistilrennen machen konnte. Meine Stärke ist ja doch das Klassische und umso glücklicher bin ich, dass ich heute auch im Freistil ein sehr gutes Ergebnis liefern konnte. Ich war auch sehr überrascht über meine Einzelzeit, das hätte ich wirklich nicht gedacht“, freute sie sich. „Mein taktischer Plan war es ja, mit der Gruppe mitzugehen und dann einfach mal schauen, wie es so läuft. Umso schöner ist es, dass es dann sogar gereicht hat, mich dann durchzusetzen und mit der Krista Pärmakoski die Attacke am Ende mitgehen zu können.“

Stadlober zufriedene 17. vor Andersson

Teresa Stadlober (AUT) © Modica/NordicFocus

Weiter hinten konnte Ebba Andersson von Startposition 15 auch diesmal keinen Boden gutmachen, sie war in der Gruppe mit Teresa Stadlober ab Platz 14 unterwegs, in der sie drei Runden lang wie ihre Teamkollegin Frida Karlsson die Arbeit machte. In der letzten Runde wurde sie dann innerhalb der Gruppe durchgereicht und musste als 18. und letzte Athletin dieser Gruppe im Zielsprint sogar Teresa Stadlober den Vortritt lassen, die in der Tour de Ski nun 17. ist. Mit der achtschnellsten Tageszeit zeigte sich die Österreicherin sehr zufrieden: „Wir schlossen uns gleich nach dem Start zu einer homogenen Gruppe zusammen und liefen ein gutes Tempo. Kurz hofften wir sogar auf die vordere Gruppe, die wir bereits in Sichtweite hatten, aufzuschließen. Doch es war dann keine Athletin mehr imstande diese Lücke zu schließen. Mit der achten Laufzeit bin ich dabei, auch wenn es nicht zu einer Rangverbesserung reichte. Ich hoffe mich nun gut regenerieren zu können um bei den nächsten Rennen wieder Plätze in der Gesamtwertung gut zu machen.“

Fräbel und Fink auf 31 und 32

Sofie Krehl (GER), Pia Fink (GER), Antonia Fraebel (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Bei den Damen begann die Welle bei einem Startrückstand von 3:10 Minuten bei Platz 34, so dass Antonia Fräbel etwa 20 Sekunden vor der Welle startete und ihren Platz als zweitbeste Deutsche als 31. unmittelbar vor Pia Fink knapp verteidigen konnte. Mit der 25. Laufzeit war Fink diesmal 22 Sekunden schneller unterwegs als Fräbel. „Mit dem heutigen Rennen kann ich schon sehr zufrieden sein. Es ist am Schluss natürlich schade, dass es nicht für die Top30 gereicht hat. Aber vom Gefühl war es auf jeden Fall ganz gut“, meinte Pia Fink. „Ich habe mir natürlich schon vorgenommen, möglichst schnell an die Gruppe vor mir heranzulaufen, aber das hat nicht so gut geklappt. Ich habe mir natürlich auch erhofft, dass irgendjemand anderes aus der Gruppe auch mal ein bisschen Druck macht, damit das vielleicht schneller gelingt, aber das war nicht der Fall, daher habe ich dann recht viel investiert in den ersten Runden.“ Noch eine Sekunde schneller war Sofie Krehl, die sich damit um sieben Ränge auf Platz 36 verbessern konnte. Ihren 38. Startplatz konnte Julia Preußger mit der ebenfalls 38. Laufzeit halten, während sich Laura Gimmler mit der 41. Zeit auf 41 direkt vor der zweiten Österreicherin Lisa Unterweger verbesserte. Laurien van der Graaff kam als 47. ins Ziel.

Korrektur Sprint: Lampic erhält Podium zurück

Anamarija Lampic (SLO) © Vianney THIBAUT/NordicFocus

Während die Russen vergeblich versuchten, die dreiminütige Zeitstrafe von Alexey Chervotkin weiter zu reduzieren, hatten die Slowenen mit ihrem Einspruch nach zwei Tagen endlich Erfolg. Darin geht es um die Situation im Finale, als Anamarija Lampic beim Überholmanöver Nadine Fähndrich zu Fall brachte und auf den sechsten Platz im Finale gesetzt wurde. Diese Bestrafung wollte Lampic nicht akzeptieren. Die Slowenen beriefen sich dabei auf eine Regel, bei der der überholende Athlet nicht mehr bestraft werden kann, wenn sein Körper bereits den Körper des Gegners passiert hat. Dem gab die Jury nun teilweise statt. Lampics Bestrafung wurde von einer Zurückstufung in eine gelbe Karte geändert, sie bekam damit ihren zweiten Platz zurück, Diggins ist Dritte vor Karlsson, die ihren Podestplatz verliert. Alle Resultatslisten und Punktestände hat die FIS am Mittag angepasst. „Ich weiß, dass ich diesen zweiten Platz wirklich verdient habe! Im Ziel sagten sie mir, dass ich Sechste wäre, weil ich die Schweizerin behindert habe. Aber ich kann nur sagen, dass ich sie vor der Kurve überholt habe und ich habe hinten keine Augen! Es gab keine Berührung, die FIS hat mich tief enttäuscht!“, sagte Lampic am Freitag im slowenischen Fernsehen. Nadine Fähndrich ist dagegen der Meinung, dass es eine leichte Berührung gegeben hat, die zum Sturz führte.

=> Zwischenstand Tour de Ski nach 10 Kilometer FT Handicap

 

 

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