Therese Johaug heißt die Siegerin des Massenstarts im freien Stil über zehn Kilometer in der Lenzerheide. Heidi Weng wurde Zweite vor Ebba Andersson. Teresa Stadlober, Victoria Carl und Katharina Hennig verpassten die besten Zehn knapp.
Ab Kilometer vier allein
Anders als sonst in einem Massenstart der Damen blieb das Feld auf den ersten Kilometern noch zusammen, obwohl Therese Johaug wie gewohnt das Tempo bestimmte. Zum Punktesprint nach der ersten Runde und 3,3 gelaufenen Kilometern erhöhte sie das Tempo und setzte sich mit Heidi Weng minimal ab, aber Weng fiel unmittelbar danach in die sich bildende Verfolgergruppe zurück, während Johaug allein ihrer Wege ging. Hinter Johaug bildete sich eine zunächst vierköpfige Verfolgergruppe mit Weng, Jacobsen, Ingvild Flugstad Østberg und Ebba Andersson, die sich beide nach ihrem verspäteten Saisoneinstieg erst mit hoher Nummer durch das Feld kämpfen mussten. Kurz darauf schloss Natalia Nepryaeva die Lücke zur Gruppe, einige Minuten später verlor sie aber wieder den Anschluss. In der zweien Rennhälfte bestimmten Østberg und Andersson das Tempo in der Gruppe, so dass Weng und Jacobsen Mühe hatten, das Tempo zu halten. Mit nur 12 Sekunden Vorsprung gewann Therese Johaug die etwas mehr als zehn Kilometer lange erste Etappe der diesjährigen Tour de Ski, nachdem sie zwischenzeitlich bis zu 20 Sekunden vorne lag. Im Zielsprint um den zweiten Platz setzte sich Heidi Weng gegen Ebba Andersson und Ingvild Flugstad Østberg durch. Astrid Uhrenholdt Jacobsen, die auf den letzten zwei Kilometern nicht mehr mitgehen konnte, kam als Fünfte ins Ziel vor Natalia Nepryaeva, die sich knapp vor der heranstürmenden Gruppe ins Ziel rettete. Unmittelbar nach ihr überquerte Tiril Udnes Weng als Siebte die Linie vor Moa Lundgren, Charlotte Kalla und Kerttu Niskanen.
Carl fast dran an Weng & Co.
Auch Victoria Carl gehörte zu den Athletinnen, die beinahe den Anschluss an Johaugs Verfolgerinnen fanden, dann aber wieder zurückfielen. Zwischen km fünf und acht lag die Thüringerin auf Platz sieben oder acht, bis sie dann aber andere vorbei lassen musste. Nachdem die Gruppe um Vici Carl eingeholt worden war, machte Teresa Stadlober kurzzeitig das Tempo in der Gruppe, bis sie sich wieder weiter hinten einsortierte. Im Zielsprint kämpfte das deutschsprachige Trio Seite an Seite um die Top10, die sie aber knapp verpassten. Die Österreicherin kam als Elfte ins Ziel, Rang zwölf ging an Victoria Carl vor Katharina Hennig. Mit diesem Ergebnis zeigte sich Cheftrainer Peter Schlickenrieder sehr zufrieden – vor allem mit der Renngestaltung: „Mit zwei unter den Top15 können wir zufrieden sein. Vor allem bei der Renngestaltung hat man bei der Victoria Carl gesehen, dass sie von Anfang an Druck gemacht hat. Sie wollte gleich hier die Meter machen, die es aber ja förmlich zerrissen hat durch das hohe Anfangstempo – von daher bin ich sehr zufrieden.“ Noch voller des Lobes war er über Katharina Hennig, die einem Rückstand zu Vici Carl hinterherlaufen musste: „Auch die Renngestaltung von der Katha Hennig hat mir gefallen, dass sie in der Verfolgungsgruppe die Aktion macht und ranläuft an die vor ihr liegende Gruppe… dass sie eben das Zepter in die Hand nimmt. Das ist genau das, was wir fordern. Und der Skatingstil ist nicht ihre Schokoladenseite. Also von daher ist ihr Platz noch höher zu bewerten. Von daher bin ich mit den beiden sehr zufrieden.“ Bei Teresa Stadlober verhinderte ein Sturz bei Kilometer zwei, durch den sie weit zurückfiel, und anschließende Magenprobleme ein noch besseres Ergebnis: „Das Tempo war von Beginn an sehr hoch in diesem ungewöhnlich hektischen Rennen, um gleich im ersten Anstieg mögliche Plätze gut zu machen. Dann knapp bei KM zwei liefen wir zu dritt den Anstieg hoch und irgendwie verhedderten unsere Skier, ich stürzte, versuchte aufzustehen, dann kam die nächste Läuferin, die mich wieder zu Sturz brachte. Mein Ski war leicht ramponiert und ich wurde durchgereicht, erst bei KM fünf er fing ich mich, kam wieder ins Laufen und machte Platz für Platz gut. Mit dem elften Rang bin aufgrund des Rennverlaufes zufrieden, da der Zeitrückstand überschaubar geblieben und auf Rang sechs sehr gering ist.“
Fähndrich und Pia Fink in den Punkten
Als beste Schweizerin belegte Nadine Fähndrich einen guten 19. Platz. Pia Fink lieferte mit Rang 22 ein zufriedenstellendes Rennen ab. Sofie Krehl, die mit der hohen Startnummer 63 unterwegs war, landete auf Rang 38, zwei Positionen hinter der Schweizer Biathletin Selina Gasparin (Nummer 77). „Pia Fink mit ihrem Platz 22 ist in dem Bereich, wo wir sagen, das wollten wir hier erreichen“, so Schlickenrieder. „Und mit Sofie Krehl, die ja ganz hinten startet bei der engen Strecke, wo es schwer zu überholen ist, können wir auch zufrieden sein mit dem Überholen.“ Platz 44 ging an die nächste Schweizerin Lydia Hiernickel, Sprinterin Laurien van der Graaff wurde 49. Laura Gimmler wurde 56. Antonia Fräbel verlor schon nach wenigen hundert Metern ihre Geschwindigkeit, als sie sich in einem leichten Anstieg im Gewühl des Feldes mit den Skiern verhakte. Sie kam noch 50 Sekunden nach Gimmler als 66. ins Ziel. Die zweite Österreicherin Lisa Unterweger kam als 69. ins Ziel. „Es war nicht einfach aus den 13. Startreihe nach vorne zu laufen, es gab immer wieder Stopp und Go bei den Anstiegen, dadurch war es schwierig in ein richtiges Laufen zu kommen. Ich dachte mir durchlaufen und Kräftesparen für den morgigen Sprintbewerb, wo ich mir doch einiges mehr erwarte als im heutigen Distanzrennen“, meinte sie.
=> Ergebnis 10km FT Massenstart