Die zweite Etappe der Tour de Ski ist ein russischer Jubeltag. Nach zuvor Natalia Nepryaeva triumphierte nun Sergey Ustiugov über 15 Kilometer im freien Stil vor Simen Hegstad Krüger und Alexander Bolshunov.
Ustiugov nicht zu schlagen
Ustiugov ist wieder da! Nachdem es bei dem Russen nach Motivationsproblemen und später dem Bruch des rechten Daumen bei seinem verspäteten Saisoneinstieg in Davos und im gestrigen Sprint noch nicht gut lief, meldete er sich nun im 15 Kilometer-Rennen überraschend stark zurück. Bei allen Zwischenzeiten setzte er die Bestzeiten oder lag nur knapp hinter den schnell startenden Calle Halfvarsson oder Alexander Bolshunov und liegt in der Tour de Ski-Wertung nur knapp hinter Alexander Bolshunov. Der Sieger des Sprints von Ruka konnte das Tempo seines Landsmannes im Fernduell auf der letzten Runde nicht mehr mithalten und verlor Sekunde um Sekunde, nachdem er zur Hälfte des Rennens noch mit sechs Sekunden Rückstand an zweiter Stelle gelegen hatte. Am Ende konnte er froh sein, sich mit 21 Sekunden Rückstand noch vor Andrey Melnichenko zu behaupten, der das tolle russische Ergebnis als Vierter abrundete. Über den zweiten Rang im Endklassement konnte sich Olympiasieger Simen Hegstad Krüger freuen, der seitdem keine Topresultate abgeliefert hatte. Didrik Tønseth wurde knapp hinter Melnichenko Fünfter gefolgt von Clement Parisse und Denis Spitsov, dem nächsten Russen. Calle Halfvarsson musste für sein hohes Anfangstempo büßen, er kam über Platz acht nicht hinaus.
Florian Notz‘ Plan geht auf
Ähnlich wie Katharina Hennig bei den Damen gab es auch bei den Herren einen Athleten, der im deutschen Team deutlich hervorstach. Florian Notz zeigte sein mit Abstand bestes Saisonrennen und legte mit Startnummer 16 eine Zeit vor, die ihn bis zum Schluss in den besten Zehn hielt. Dabei ließ er prominente Namen wie Martin Johnsrud Sundby, Dario Cologna und Johannes Høsflot Klæbo auf den Plätzen zehn bis zwölf hinter sich. „Der Skating Einzelstart liegt mir ganz gut und die Runde auch mit viel 1-1. Das habe ich mir so vorgenommen, dass ich das durchziehe und das hat richtig gut funktioniert und ich bin froh, dass es zu Top10 gereicht hat“, freute er sich über das Erfüllen der halben WM-Norm. „In der zweiten Runde lag ich schon ziemlich weit vorne für meine Verhältnisse und dann weiß ich, dass es relatv gut werden wird. Dann bin ich mit dem Røthe zusammen gelaufen und habe gemerkt, dass mir das Tempo nicht zu schnell ist. Wir haben uns dann etwas abgewechselt und ich dachte dann schon, dass es Top15 werden könnte. Aber Top10 ist schon cool.“ Auch Peter Schlickenrieder war voll des Lobes für den besten Deutschen des Tages: „Mir gefällt besonders bei Florian Notz, dass sein Plan aufgegangen ist: Lillehammer den Auftakt machen, gut reinkommen und dann hier schon mal aufzeigen, was er kann. Das ist das, wo wir hin wollen, dass wir punktuell planen und das dann zur Umsetzung bringen. Der Florian hat eine gute Saisonplanung gemacht und geplant, dass es hier besser geht. Das schätze ich sehr, dass man nicht nur von Wettkampf zu Wettkampf geht, sondern sich einen Plan macht und da sieht man, dass das einen Sinn macht, so ranzugehen an diese Geschichte.“
Punkte für Baldauf und Klee, aber nicht für den DSV
Nachdem Dominik Baldauf mit Startnummer eins einen guten Eindruck hinterließ, konnte sich der Österreicher am Ende immerhin noch über ein paar Punkte freuen mit Rang 25 unmittelbar vor dem Schweizer B-Kader-Läufer Beda Klee. „Ich bin eigentlich gut ins Rennen hineingekommen. Leider hatte ich einen kurzen Hänger zwischen Kilometer 3 und 6. Dann hatte ich das Glück, dass mich in der zweiten Runde ein Franzose überholt hat – mit dem bin ich dann eigentlich bis ins Ziel gelaufen. Am Schluss ist Ustiugov auch noch gekommen auf den letzten 2,5 Kilometern, das war noch zach. Der hat noch einmal ordentlich Druck gemacht. Alles in allem war es sicher eines der besseren Distanzrennen heuer“, meinte der Österreicher. Die Deutschen Lucas Bögl und Thomas Bing scheiterten knapp am Minimalziel der besten 30 mit Rang 31 und 32. Janosch Brugger wurde 43. und Andi Katz bei seinem ersten Weltcupstart in diesem Winter nach gesundheitlichen Problemen 51. Rang 54 ging an Valentin Mättig und Sebastian Eisenlauer wurde bei seinem Saison-Einstand 57. Enttäuschend verlief der Tag für Jonas Dobler, der über Platz 65 nicht hinaus kam. Bei einem Sturz zur Rennmitte verlor er viel Zeit und hatte danach Probleme, den Rhythmus wiederzufinden. 72. wurde Thomas Wick und der kaderlose Max Olex 85.
=> Ergebnis 15 Kilometer FT Herren
=> Zwischenstand nach zwei Etappen
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