Das Trainerteam um Peter Schlickenrieder nominierte sechs Damen und sechs Herren für die am Freitag beginnende Tour de Ski 2021 als erstem Höhepunkt im Langlauf Weltcup 2020/21. Das Team bereitet sich seit zwei Tagen in Schlinig, Südtirol, nur 20 Kilometer von Val Müstair entfernt vor…
Das DSV Aufgebot
– Pia Fink (SV Bremelau)
– Antonia Fräbel (WSV Asbach
– Laura Gimmler (SC 1906 Oberstdorf)
– Katharina Hennig (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Sofie Krehl (SC 1906 Oberstdorf)
– Julia Preußger (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Thomas Bing (Rhöner WSV S. Dermbach)
– Lucas Bögl (SC Gaißach)
– Janosch Brugger (WSG Schluchsee)
– Jonas Dobler (SC Traunstein e.V.)
– Andreas Katz (SV Baiersbronn)
– Florian Notz (TSV/SZ Böhringen Römerstein)
Peter Schlickenrieder, Teamchef
„Gemäß des Auf- und Abstiegssystems sind jeweils die vier Besten der Weltcup-Gesamtwertung bei der Tour de Ski dabei. Coletta Rydzek wird sich als Sprint-Spezialistin allerdings auf die nächsten Sprint-Qualifikationsmöglichkeiten für die WM konzentrieren und nicht bei der Tour starten. Zusätzlich werden die distanzorientierten Athletinnen Julia Preußger und Antonia Fräbel dabei sein. Das Ziel ist es, die Tour durchzulaufen. Nur Laura Gimmler und Sofie Krehl werden die Tour nach den Rennen in Val Müstair verlassen. Sie bereiten sich anschließend auf die Heim-Testrennen in Oberstdorf Mitte Januar vor. Bei den Herren haben wir durch die Bank die Distanzspezialisten dabei und ebenfalls die Besten im Gesamt-Weltcup.
Alle Athleten sind gesund und negativ getestet. Wir sind auch hier wieder in unseren Bubbles unterwegs. Die Saison ist noch lang, der Saison-Höhepunkt noch fast zwei Monate entfernt. Es gilt, die Balance zu finden zwischen Wettkampf und Trainingskilometern.
Die Tour de Ski ist nach wie vor eins der Vorzeigeformate im Skilanglauf. Folglich hat die Tour auch für uns einen sehr hohen Stellenwert und eine besondere Bedeutung. Mit Tobias Angerer hatten wir den ersten Gesamtsieger gestellt. Wir Deutschen wollen da einfach vorne mit dabei sein und haben uns da bisher immer gut präsentiert. Ich denke, das wird uns auch diesmal wieder gelingen. Die Tour de Ski hat nebenbei auch einen wichtigen Trainingsaspekt. Wir haben noch nicht allzu viele intensive Schneekilometer absolviert. Die Tour de Ski ist also nicht nur eine Härteprobe, sondern auch ein großer, intensiver „Trainingsblock“, der seine Wirkung entfalten wird, wenn man danach entsprechend wieder Ruhe an den Körper lässt.
Die Athleten und alle im Team haben im sehr kleinen Kreise Weihnachten gefeiert. Es war sicherlich ein geruhsameres Weihnachten. Wahrscheinlich auch mit einem wehmütigen Auge. Aber für den Sport, für die Gesundheit, haben das alle in Kauf genommen. Alle haben sich bestmöglich an die geltenden Regeln gehalten. Weihnachten im klassischen Sinne stellen wir uns aber natürlich alle anders vor und hoffen, dass wir nächstes Jahr wieder im normalen Rahmen feiern können.“
Pia Fink
„Weihnachten habe ich dieses Jahr zum ersten Mal alleine mit meinem Freund Janosch Brugger im Allgäu verbracht. Für uns beide war es das erste Mal ohne unsere Familien. Es war natürlich anders, aber trotzdem sehr schön!
Bis zum 20. Dezember war ich noch in Davos und habe mich dort mit Katharina Hennig und Julia Preußger und einigen Jungs weiter auf die Tour de Ski vorbereitet. Die Zeit im Allgäu war dann recht kurz. Aber ich habe trotzdem versucht, mal ein bisschen abzuschalten, nicht nur ans Langlaufen zu denken und die Weihnachtsfeiertage zu genießen. Ich bin zufrieden mit den Vorbereitungen auf die Tour. In Davos hatten wir sehr gute Bedingungen und im Allgäu liegt jetzt auch Schnee. Ich bin sehr zuversichtlich für die Tour de Ski.
Mein Ziel ist es weiterhin, die WM-Quali zu schaffen. Ich möchte die Tour de Ski komplett laufen und mich dann in der Gesamtwertung möglichst gut platzieren. Trotz der Heim-WM ist die Tour für mich sehr wichtig. Egal welche Nationen am Start sind oder nicht.
Wir sind seit 27. Dezember in Schlinig. Die Bedingungen sind sehr gut und die Loipe direkt am Hotel. Hier bereiten wir uns auf den Tourstart am ersten Januar vor und fahren dann auch von hieraus zu den Rennen nach Val Müstair.“
Katharina Hennig
„Ich habe meine Weihnachtsfeiertage zusammen mit meinem Freund im Allgäu verbracht. Ursprünglich wollten wir zu mir nach Hause ins Erzgebirge fahren, um dort zusammen mit meiner Familie richtige erzgebirgische Weihnachten zu feiern. Zwei Wochen vor Weihnachten ist meine Familie dann aber selbst an Corona erkrankt. Es geht ihnen mittlerweile wieder gut, und sie sind wieder aus der Quarantäne draußen, allerdings mussten wir dadurch getrennt Weihnachten feiern. Ich hätte mich schon sehr gefreut, meine Familie mal wieder zu sehen. Es ist jetzt schon lange her. Aber wir haben uns ein paar schöne Tage im Allgäu gemacht, und es war trotzdem sehr schön.
Ich konnte neue Energie tanken. Wir sind am 20. Dezember aus Davos zurück gekommen. Die Weihnachtstage haben wir genutzt, um die Speicher wieder aufzufüllen. Das ging mit gutem Essen natürlich sehr gut. Am 26.12. habe ich einen Trainingswettkampf mitgemacht, um wieder in Schwung zu kommen für die Tour de Ski.
Ich möchte mich im Vergleich zum ersten Wettkampfblock vor Weihnachten steigern. Klar, jetzt sind die Schwedinnen und Finninnen wieder mit dabei. Aber mein Ziel ist es trotzdem, an Ergebnisse aus dem vergangenen Jahr anzuknüpfen. Damit meine ich nicht vorrangig den dritten Platz in Val di Fiemme. Mir ist bewusst, dass dahinter viel Arbeit steckt, dass mir das vielleicht irgendwann nochmal gelingt. Aber Top-15-, Top-Ten-Ergebnisse wären natürlich sehr schön. Ich hoffe, dass sich meine Form ähnlich entwickelt wie im letzten Jahr nach Weihnachten.
Die Tour de Ski hat immer einen hohen Stellenwert für mich. Es ist eine tolle Wettkampfserie in Mitteleuropa. Und ich konnte schon oft gute Erfahrungen bei der Tour machen.“
Lucas Bögl
„Ich war bis 23. Dezember noch in Davos zur Höhenvorbereitung. Ich war dann eine Nacht mit meinem Bruder bei meinen Eltern, die alle einen Schnelltest gemacht haben. Am nächsten Tag ging´s gleich zurück nach Ruhpolding, wo schon wieder der nächste Corona-Test anstand, um zur Tour reisen zu können. Ab dem zweiten Weihnachtsfeiertag habe ich dann schon wieder trainiert. Es war keine lange Pause und auch nicht viel Ruhe. Trotzdem war es schön daheim. Ich hab dann auch mal abseits des Trainingszentrums auf den Heimloipen trainiert. Am 27. Dezember stand dann der nächste Corona-Test an und dann ging´s auch schon in die Schweiz, um uns in Schlinig an die Höhe anzupassen.
Diese Woche trainieren wir eher reduziert, um unsere Kräfte für die Tour zu schonen. Ich schätze meinen Leistungsstand ganz gut ein. Das Training war gut. Vom Davos-Weltcup hatte ich mir zwar mehr erwartet, aber ich möchte das jetzt nicht überbewerten. Die Tour war für uns und für mich immer ein recht gutes Pflaster.
Ich möchte meine WM-Quali komplett schaffen. Bisher habe ich ja erst die halbe Norm. Und natürlich ist es auch immer das Ziel, möglichst viele Punkte für die Gesamtwertung zu sammeln.
Die Tour hat für mich immer einen hohen Stellenwert, weil es für uns die größte Möglichkeit ist, die Qualifikation für ein anstehendes Großereignis zu holen. Und es ist einer der wenigen Weltcups, die auch in Deutschland Aufmerksamkeit erreichen. Bei der Tour de Ski gut zu sein, ist für mich persönlich wichtig, aber auch für den deutschen Langlauf. Deswegen ist das auch in diesem Jahr, trotz einer Heim-WM, nicht anders.“
Florian Notz
„Ich habe Weihnachten dieses Jahr im ganz kleinen Kreis gefeiert. Und auch nur mit Personen, die vorher negativ auf Corona getestet wurden. Es war also leider eine kleinere Feier, aber so ging es ja allen in Deutschland.
Wir haben zwischen dem Davos-Weltcup und Weihnachten nochmal richtig hart trainiert und uns auf das eher klassisch-lastige Programm bei der Tour vorbereitet. Jetzt haben wir uns nochmal gut erholt und Kraft getankt und freuen uns auf die Tour!
Bei der Tour sind auch zwei Skating-Distanz-Wettkämpfe auf die Alpe Cermis und in Toblach dabei. Beim Skating-Einzelstart in Toblach hatte ich in der Vergangenheit schon gute Ergebnisse erzielt. Im Klassischen gilt es für mich, nicht zu viel Zeit zu verlieren. Dann hoffe ich, dass ich in der Gesamtwertung im vorderen Bereich mitmischen kann.
Der Fokus liegt natürlich ganz klar auf der Heim-WM in Oberstdorf. Die Tour hat sich in der Vergangenheit trainingstechnisch gut bewährt. Oft waren diejenigen, die bei der Tour gut waren, auch bei der WM vorne mit dabei. Bei mir persönlich hat das auch schon gut funkioniert. Wenn es die Leistung zulässt, möchte ich die Tour deswegen auch durchlaufen.
Der DSV hat ein gutes Hygienekonzept entwickelt, um Infektionsketten im Team gegebenenfalls möglichst schnell zu unterbrechen. Wir haben möglichst wenige Kontaktpersonen im Team. Wir haben wenn möglich Einzelzimmer, im Auto fahren wir nur in kleinen Gruppen und mit Masken. Zu unseren Lehrgängen kommt man auch nur mit einem negativen PCR-Test. Bei Zwischenreisen gibt’s zusätzliche Corona-Tests. Der Schwerpunkt liegt auf den Tests und der starken Reduzierung der Kontaktpersonen. Gleichzeitig nutzen wir natürlich Masken, Desinfektionsmittel und waschen uns oft die Hände.“