Tour de Ski Oberstdorf: Ustiugov feiert vierten Sieg in Serie

Sergey Ustiugov (RUS) © Modica/NordicFocus

Vierte Etappe – vierter Sieg für Sergey Ustiugov: Auch im Handicaprennen über 15 Kilometer im freien Stil erreichte der Russe als Erster das Ziel vor Martin Johnsrud Sundby und Alex Harvey.

Nicht der beste Tag der Topfavoriten

Sergey Ustiugov (RUS) mit Krämpfen im Ziel © Modica/NordicFocus

Obwohl Martin Johnsrud Sundby bei ständigem Schneefall alles versuchte und Sergey Ustiugov offenbar nicht seinen besten Tag erwischte, heißt der Sieger und damit der Tour-Führende weiterhin Sergey Ustiugov. Der Russe sah schon auf der dritten von sechs Runden nicht mehr gut aus, aber Sundby konnte nur leicht aufholen. Eine Runde später sah man auch dem Norweger die Strapazen an und der Vorsprung wuchs wieder leicht an. Auf den letzten 2,5 Kilometern gab sich Martin Johnsrud Sundby dann offenbar geschlagen und versuchte, seinen Rückstand nicht zu groß werden zu lassen. Im Endklassement konnte der völlig erschöpfte Sergey Ustiugov aber seinen Vorsprung sogar noch ausbauen auf 37 Sekunden im Ziel, nachdem der Abstand zwischenzeitlich bei 17 Sekunden lag. Im Ziel war der Russe von Krämpfen geplagt, schaffte aber das Novum, vier Tour-Etappen in Serie zu gewinnen. „Früh im Rennen habe ich mich nicht gut gefühlt. Ich habe drauf gewartet, dass Martin mich einholt. Aber als er nicht kam, habe ich entschieden, es allein zu versuchen. Ich habe alles gegeben, was ich hatte“, erzählte er auf der Pressekonferenz. Der Norweger sagte dazu: „Es war sehr hart. Am Anfang des Rennens habe ich mich sehr gut gefühlt. Aber dann ist irgendwas passiert und ich habe Sekunden auf Sergey verloren. Ich hatte nicht meinen besten Tag heute.“ Der Kampf um Platz drei schien an den stark laufenden Dario Cologna zu gehen, der den 15 Sekunden vor ihm gestarteten Alex Harvey am Burgstall der zweiten Runde einholte. Der Kanadier hängte sich in den Windschatten und blieb bis zum Ende dran. Dort attackierte er dann wie Stina Nilsson über die Brücke hinweg und gewann den Zielsprint gegen den Schweizer. Der Abstand des Kanadiers im Vergleich zu Ustiugov blieb im Laufe des Rennens konstant. 35 Sekunden schneller unterwegs war Matti Heikkinen, der so den Sprung von zwölf auf fünf schaffte. Er erreichte das Ziel knapp vor Marcus Hellner und Didrik Tønseth sowie Simen Hegstad Krüger und Maurice Manificat. Andrew Musgrave wurde mit deutlichem Abstand Zehnter.

Drei Deutsche und Livers überzeugen

Florian Notz (GER) © Modica/NordicFocus

Schönwetterläufer Florian Notz startete unmittelbar vor der großen Welle und konnte so von vielen starken Läufern profitieren. Alle vier Deutschen zeigten sich immer wieder auf den vorderen Positionen im großen Feld, später sogar fünf, als der heute nicht so starke Thomas Bing von der Gruppe eingeholt wurde. Nach und nach wurde die Gruppe immer kleiner: Zuerst erwischte es nach etwa elf Kilometern Jonas Dobler, der sich nach hinten verabschiedete, wenig später auch Thomas Bing. Mit einer kleinen Gruppe kamen Florian Notz, Lucas Bögl und Valentin Mättig zusammen mit dem Schweizer Toni Livers (Platz 18) als Erste des Wellenstarts ins Ziel. Das deutsche Trio verbesserte sich mit diesem tollen Rennen auf Platz 16, 19 und 36. Thomas Bing fiel auf Platz 20 zurück. Jonas Dobler gab die Tour de Ski zwei Runden vor Schluss auf, auch Bernhard Tritscher kam nicht im Ziel an. Tim Tscharnke hatte gestern die Heimreise angetreten, um sich zu erholen. Auch Andy Kühne und Thomas Wick traten nicht mehr an.

 

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