Johannes Høsflot Klæbo ist und bleibt der Dominator im Langlauf Weltcup und bei der diesjährigen Tour de Ski, bei der er bisher sämtliche Etappen für sich entschied. Im Zielsprint nach 15 Kilometern klassisch im Massenstart schlug er Pål Golberg und Francesco De Fabiani, der sein Heimpublikum zum Jubeln brachte. Friedrich Moch wurde guter Zwölfter.
Ernste Angriffe bleiben aus
Ähnlich wie bei den Damen verlief der Massenstart auf den ersten Runden relativ ereignislos. Lediglich William Poromaa, der nach seiner dreiminütigen Zeitstrafe nach zwei gelben Karten im gestrigen Sprint mit viel Wut im Bauch unterwegs war, versuchte in der zweiten Runde, dem Rennen seinen Stempel aufzudrücken und sich abzusetzen. Schnell war das Feld wieder kompakt zusammen, aber er und Calle Halfvarsson waren zusammen mit Klæbo immer in guter Position unterwegs war. Andere gute Distanzläufer wie Krüger, Tønseth oder Holund versteckten sich in zweiter oder dritter Reihe und präsentierten Klæbo den Sieg auf dem Tablett, statt selbst einmal zu attackieren. So blieb es ein Ausscheidungsrennen, dass aus einer größeren Gruppe hinaus entschieden wurde. Nach vier Runden waren immer noch 30 Athleten zusammen, eine Runde später hatte sich die Gruppe nur minimal reduziert.
Klæbo aus dem Windschatten
Zwischen dem ersten und zweiten Anstieg der letzten Runde sorgte Klæbo selbst für eine Tempoverschärfung, so dass hinten einige Athleten den Kontakt zur Gruppe verloren. Simen Hegstad Krüger ging vor Klæbo in die Abfahrt vor dem Schlussanstieg, im Zorzi-Anstieg übernahm der Tour de Ski-Führende aber wieder die Kontrolle, um nicht eingeklemmt zu werden. Neben ihm geriet Poromaa ins Stolpern, der sich aber fing und vor Klæbo, Krüger, Halfvarsson und De Fabiani in die letzte Abfahrt ins Stadion ging. Dort schoss Klæbo ähnlich wie Hennig zuvor aus dem Windschatten vorbei und war nicht mehr einzuholen. „Das ist eines der härtesten Rennen in der gesamten Saison, so auch heute. Die ersten Runden waren zwar nicht so schnell, aber dann wurde das Tempo verschärft. Ich wollte in guter Position sein, um immer reagieren zu können. Ich hatte auch gute Ski. Nun heißt es regenerieren für morgen“, sagte er. Pål Golberg ließ sich mitziehen und versuchte erst gar nicht mehr, die Spur zu wechseln und den Teamkollegen anzugreifen. Francesco De Fabiani setzte sich im Zielsprint gegen Antoine Cyr durch, der im Endspurt noch weit nach vorne kam und zum dritten Mal bei dieser Tour eine persönliche Bestleistung aufstellte. Calle Halfvarsson und William Poromaa belegten Platz fünf und sechs vor Simen Hegstad Krüger, Didrik Tønseth und Hans Christer Holund. Federico Pellegrino war vor dem Angriff am Brink-Anstieg etwas eingebaut und in ungünstiger Position, wurde aber immerhin noch Zehnter vor Andrew Musgrave.
Moch guter Zwölfter
Friedrich Moch ist zu diesem Zeitpunkt der Tour nur noch einer von zwei Deutschen und der einzige, der noch auf Top10-Kurs liegt. Auch heute hielt er mit den Besten mit und lag bei der letzten Stadionpassage an zweiter Stelle. Im folgenden Anstieg befand er in ungünstiger Position mitten im Feld, so dass er sich nach dem Anstieg wieder durch die entstehenden Lücken vorarbeiten musste. An neunter Stelle passierte er den Brink-Anstieg, landete im Zielsprint aber wieder etwas weiter hinten in der 15-köpfigen Spitzengruppe und belegte den dennoch sehr guten zwölften Platz. „Das war wieder ein richtig guter Wettkampf heute. Ich habe einfach probiert, mich immer möglichst weit vorne aufzuhalten, um mitgehen zu können, wenn vorne die Post abgeht. Das Tempo war relativ zügig, aber nie richtig maximal, man konnte immer gut vorne mitlaufen. Am Ende war es wieder ein Zielsprint…. und, ja… ich bin sehr zufrieden mit dem Wettkampf heute“, sagte Friedrich Moch. Dieses Ergebnis hält ihn im Rennen um einen Top10-Platz morgen nach dem Final Climb, der ihm wie bekannt sehr liegt. Aktuell liegt er an elfter Stelle zwischen Røthe und De Fabiani, die mit der Alpe Cermis aber auch gut zurecht kommen. Jonas Dobler kam heute über Rang 49 nicht hinaus mit zweieinhalb Minuten Rückstand, so dass er auch in der Gesamtwertung nur 40. ist. Heute verlor er schon in Runde drei den Anschluss an die Spitze.
Fähndrich wieder bester Schweizer
Bester Schweizer wurde wie im gestrigen Sprint wieder Cyril Fähndrich, der als 29. erneut in die Punkte lief. Der Luzerner, der sich in dieser Saison stark verbessert hat und sich von den Erfolgen seiner Schwester angespornt fühlt, konnte Ende der fünften Runde nicht mehr mithalten, während seine Teamkollegen schon in Runde drei abreißen lassen mussten. Beda Klee kam als 40. ins Ziel, dicht gefolgt von Roman Furger. Candide Pralong erreichte 20 Sekunden später als 47. das Ziel.
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