Erfolgreicher Heimwettkampf für die deutschen Nordischen Kombinierer in Oberstdorf (GER): Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren gab es jeweils ein Doppelpodium zu feiern. Johannes Rydzek gewann vor Kristjan Ilves (EST) und David Mach, bei den Damen wurden Nathalie Armbruster und Jenny Nowak Zweite und Dritte hinter Siegerin Ida Marie Hagen (NOR).
Großschanzendebüt für die Damen
Erstmals in der Geschichte der Nordischen Kombination trugen die Damen ihren Wettkampf ebenfalls auf der Großschanze aus. Der Sprungsieg ging nicht ganz überraschend an die ehemalige Spezialspringerin Svenja Würth, die mit 120,5 Metern genauso weit sprang wie die Zweitplatzierte Lisa Hirner (AUT). Der weiteste Sprung des Tages, allerdings noch mit drei Luken mehr Anlauf, kam ebenfalls aus Österreich. Annalena Slamik sprang 125 Meter weit; auch Hagen kam auf starke 122 Meter. Beste deutsche Springerin war Trine Göpfert auf dem fünften Zwischenrang; Nowak folgte hinter der Finnin Minja Korhonen auf Rang sieben. Armbruster sprang auf Rang zehn. Einige bange Minuten galt es zu überstehen, als die Amerikanerin Annika Malacinski, wohl aufgrund von Problemen mit der Bindung ihres Skis, aus großer Höhe auf den Boden prallte und den ganzen Hang hinunterrutschte. Sie wurde von Rettungskräften auf einer Trage aus dem Auslauf gebracht, konnte jedoch nach kurzer Zeit Entwarnung geben. Außer einigen Prellungen trug sie keine Verletzungen davon.
Doppelpodium für Armbruster und Nowak
Im Compact-Format sind die Zeitabstände festgelegt, wodurch Ida Hagen als Vierte 17 Sekunden Rückstand auf Würth mit auf die Skirollerstrecke nehmen sollte. Als starke Läuferin hatte sie die Führende bereits nach der ersten von vier Runden auf dem 1,25 Kilometer langen Rundkurs eingeholt und lief ungefährdet ihrem Sieg entgegen. Die schnellste Laufzeit verzeichnete jedoch Armbruster. 38 Sekunden nach Würth gestartet, lag sie bei Halbzeit des Rennens bereits auf Rang zwei, dicht gefolgt von Nowak. Auch diese stellte als Drittschnellste erneut ihre gute Form unter Beweis. „Wir wollten heute ein Doppelpodium, und wir haben ein Doppelpodium erreicht“, freuten sich die beiden Deutschen. Vierte wurde Ema Volavsek (SLO) vor Korhonen, Würth wurde Sechste. Lisa Hirner hatte auf einen Start beim Skirollerrennen aus gesundheitlichen Gründen ebenso verzichtet wie Trine Göpfert, auch Ronja Loh und Annika Malacinski starteten nicht.
Zwischenstand Sprung DamenEndergebnis DamenGesamtwertung Damen
Müller in starker Sprungform
Während der Österreicher Thomas Rettenegger mit dem weitesten Sprung des Tages auf 130 Meter das Springen für sich entscheiden konnte, wurde der Schweizer Pascal Müller überraschend Dritter hinter Ilves. Auch die deutschen Herren sprangen stark: David Mach (128m), Terence Weber (123m), Simon Mach (127,5m) und Johannes Rydzek (125m) landeten auf den folgenden Plätzen; auch Manuel Faißt als Zehnter und Wendelin Thannheimer als Elfter waren vorne mit dabei. Vinzenz Geiger wurde hinter Julian Schmid (15.) 19., trat im Lauf aber aufgrund seiner Rippenverletzung nicht an.
Rydzek mit Sieg in seinem „Wohnzimmer“
Bei den Herren sorgten die geringen Zeitabstände des Compact-Format schnell für die Bildung größerer Laufgruppen. Bereits nach einem Drittel des Rennens lagen mit Thomas Rettenegger, Ilves, Rydzek, David Mach und Weber die fünf Athleten an der Spitze, die am Ende den Sieg unter sich ausmachen sollten. Dabei teilte sich insbesondere Lokalmatador Rydzek sein Rennen gut ein. Erst auf der letzten Runde setzte er sich um einige Meter von seinen Mitstreitern ab, so dass er den Zieleinlauf in seinem „Wohnzimmer“ ausgiebig genießen konnte. Mit David Mach schaffte es ein weiterer DSV-Athlet aufs Podium, während Thomas Rettenegger in der letzten Runde abreißen lassen musste und am Ende Platz fünf knapp vor seinem Bruder Stefan ins Ziel rettete. Faißt wurde Achter.
Gesamtwertungen im Blick
Bei den Damen führt nun Hagen die Gesamtwertung an. Nowak musste zwar das gelbe Trikot abgeben, eroberte aber das blaue Trikot der besten Springerin. Armbruster trägt das Trikot der besten Läuferin. Bei den Herren führt nun der Este Kristjan Ilves. Er ist auch bester Springer, während Einar Luraas Oftebro vor seinem Bruder Jens die Wertung des besten Läufers anführt. Allerdings sehen die Regeln vor, dass nur derjenige gewinnen kann, der auch alle Wettkämpfe des Sommer GP bestreitet. Da einige Teams durchrotieren und in veränderten Besetzungen antreten, bleibt abzuwarten, wer von den Führenden auch die Reise nach Chaux-Neuve antritt.
Zwischenstand Sprung HerrenEndergebnis HerrenGesamtwertung Herren
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