Das Duo Eric Frenzel/ Fabian Rießle hat den Teamsprint der Nordischen Kombination im italienischen Val di Fiemme gewonnen. Sie setzten sich knapp gegen Österreich I mit Johannes Lamparter und Lukas Greiderer durch. Auf Rang drei liefen die Finnen Ilkka Herola und Eero Hirvonen.
Enges Ergebnis nach dem Springen
Nach dem Springen ließ sich kaum vorhersagen, wer am Ende auf dem Podium stehen würde. Zu eng waren die Abstände auf der Schanze. Aus deutscher Sicht sah es allerdings vielversprechend aus. Hinter dem führenden Team Japan II, bestehend aus Hideaki Nagai und Ryota Yamamoto, hatte sich Team Deutschland I platziert. Eric Frenzel und Fabian Rießle lagen nach Sprüngen auf 99,5 und 100,5 Meter nur neun Sekunden hinter dem Spitzenreiter, wobei die beiden Japaner sicherlich nicht als die laufstärksten Athleten des Feldes angesehen werden können. Hinter Deutschland I platzierten sich die stärksten Österreicher. Lukas Greiderer (100m) und Johannes Lamparter (101,5m) lagen nur zwei Sekunden hinter den Deutschen, wurden ihrerseits aber von Norwegen I verfolgt, die wiederum fünf Sekunden nach Österreich I ins Rennen gehen würden. Espen Bjoernstad hatte gemeinsam mit Ryota Yamamoto mit 104,5 Metern die größte Weite des Tages gezeigt.
Taktisches Rennen zu erwarten
Doch auch dahinter ging es eng weiter. Auf Rang fünf landeten mit den beiden Watabe-Brüdern die vermeintlich stärkeren Japaner, die bei ihren Sprüngen beide aber mit relativ viel Rückenwind zu kämpfen hatten. Sie lagen 19 Sekunden hinter ihren Landsleuten. Auf dem sechsten Zwischenrang landeten die beiden Oberstdorfer Johannes Rydzek und Julian Schmid, die über 98 und 97,5 Meter nicht hinauskamen. Sie lagen punkt- und zeitgleich mit Österreich II und hatten ebenso wie das Duo Martin Fritz/ Lukas Klapfer 33 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Lediglich eine Sekunde hinter ihnen lauerten bereits die beiden jungen Norweger Andreas Skoglund und Kasper Moen Flatla, und selbst Finnland I auf Rang neun hatte noch Chancen. Während Eero Hirvonen mit 92 Metern nicht zufrieden sein konnte, hielt der Zweitplatzierte des Vortages, Ilkka Herola, mit 102,5 Metern die Hoffnung aufrecht. Für die beiden besten Langläufer des Feldes schienen selbst 38 Sekunden Rückstand bei 15 Kilometern Renndistanz nicht uneinholbar. Die Frage würde sein, welche Athleten sich zu Laufgruppen zusammenschließen und wessen Taktik am Ende am besten aufgehen würde.
Deutschland und Österreich starten stark
Beim Rennen liefen die Athleten der jeweiligen Teams abwechselnd ihre Runden. Vorne lief zunächst alles so, wie man es erwarten konnte. Frenzel, Lamparter und Bjoernstad, die jeweiligen Startläufer ihrer Teams, machten ihre jeweiligen Rückstände wett und schlossen sich mit Nagai zu einer Gruppe zusammen. Beim ersten Wechsel nach 1,5 Kilometern lagen sie innerhalb von 1,6 Sekunden an der Spitze, Japan I mit Yoshito Watabe lag unverändert mit 20 Sekunden Rückstand auf Rang fünf. Dahinter folgte bereits die nächste Gruppe, bestehend aus Klapfer, Herola, Rydzek und Flatla. Sie lagen rund 30 Sekunden hinter der Spitze. Bei Kilometer sechs war die Spitzengruppe auf drei Teams zusammengeschrumpft. Während Norwegen I, Deutschland I und Österreich I weiter an der Spitze lagen, waren die Japaner zurückgefallen. Die sechs Mann starke Verfolgergruppe mit Deutschland II, Österreich II, Norwegen II, Japan I, Finnland I und Japan II lag rund 23 Sekunden hinter der Spitze.
Deutsch-österreichisches Duell an der Spitze
In der fünften Runde dann die erste nennenswerte Veränderung: Espen Bjoernstad konnte das Tempo von Frenzel und Lamparter nicht mehr mitgehen und musste abreißen lassen. Fortan liefen Deutschland I und Österreich I ein einsames Rennen an der Spitze, während dahinter in der Verfolgergruppe die Taktiererei begann. Obwohl die Gruppe das Tempo eher herausnahm, hatte sie Norwegen I nach 10,5 Kilometern geschluckt. Auf seiner vorletzten Runde konnte sich Herola gemeinsam mit Bjoernstad und Rydzek leicht von den übrigen Verfolgern lösen, so dass sie bei Kilometer 13,5 rund 45 Sekunden hinter der Spitze eine neue Verfolgergruppe bildeten. Während vorne nun ebenfalls taktiert wurde, versuchte Greiderer am letzten Anstieg einen Angriff, doch Rießle ließ sich nicht abschütteln, so dass beide gemeinsam in einen finalen Sprint gingen. Rießle sicherte sich und Frenzel mit 1,5 Sekunde Vorsprung schließlich den Sieg vor dem österreichischen Duo Greiderer/ Lamparter.
Finnland im Zielsprint vor Deutschland II
Auch die Dreiergruppe dahinter machte den dritten Platz im Sprint aus. Mit dem besseren Ende für Eero Hirvonen, der Julian Schmid um 0,3 Sekunden schlug und dem Oberstdorfer Duo Schmid/Rydzek damit das Podium verwehrte. Joergen Graabak seinerseits musste Schmid um 0,2 Sekunden den Vortritt lassen. Auf Rang sechs kam Norwegen II vor Japan I, nachdem Klapfer für Österreich II Pech hatte und auf der letzten Runde stürzte. Rang acht blieben für ihn und Fritz vor Italien I, Japan II, Italien II, USA II, Frankreich II, Tschechien, USA I und Finnland II. Frankreich I war im Laufen nicht mehr angetreten, nachdem Gael Blondeau nach seinem Sprung disqualifiziert worden war.
Stimmen zum Wettkampf:
Fabian Rießle: „Ja, also ich glaube, Eric und ich haben heute auf der Schanze schon einen richtig guten Job gemacht. Wir zeigen momentan manchmal noch nicht ganz die Sprünge, die wir im Training draufhaben, aber ich denke wir sind auf einem guten Weg. Läuferisch hätte ich ehrlichgesagt nicht gedacht, dass wir so durchkommen, aber wir konnten mit den Österreichern richtig gut zusammenarbeiten. Es hat richtig Spaß gemacht, war richtig cool. Und natürlich hat man sich gefreut, mal wieder einen Sprint zu gewinnen.“
Johannes Lamparter: „Wir hatten heute einen super Tag für das Team Österreich. Lukas und ich haben einen sehr guten Job gemacht bereits auf der Schanze. Ich freue mich über unseren zweiten Platz. Meine Form stimmt, und jetzt freue ich mich auf einen guten Abschlussbewerb morgen.“
Eero Hirvonen: „Natürlich fühlt es sich unglaublich an, wieder auf dem Podium zu stehen. Das letzte Mal für mich war in Lahti, als Ilkka und ich gewonnen haben. Danach hatte ich zwei schwierige Jahre. Dieses Jahr springe ich wieder etwas besser. Für mich ist es super, mit Ilkka zu laufen, er ist in einer unglaublich guten Form.“
Zwischenstand SprungEndergebnis
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