Julian Schmid (Oberstdorf) hat im abschließenden Gundersen-Wettkampf über zehn Kilometer die Silbermedaille gewonnen und sich damit zum erfolgreichsten Kombinierer der Junioren-WM im finnischen Lahti gekrönt. Es siegte Johannes Lamparter aus Österreich. Dritter wurde Andreas Skoglund aus Norwegen.
Schmid nach dem Springen aussichtsreich
Der finnische Winter machte seinem Namen alle Ehre. Eisige Temperaturen um -16 Grad herrschten am letzten Wettkampftag, was den Athleten alles abverlangte. Das Springen hatte jedoch einiges an Spannung in sich. Jens Luraas Oftebro aus Norwegen konnte dieses mit einer Weite von 96 Metern für sich entscheiden. Den weitesten Sprung des Tages lieferte jedoch sein Landsmann Andreas Skoglund, der auf der Normalschanze mit 98,5 Metern knapp unter Hillsize sprang. Allerdings missglückte ihm die Landung, und die daraus resultierenden Punktabzüge brachten ihn nur auf den vorläufigen vierten Platz. Die zweitgrößte Weite zeigte Simen Kvarstad, ein weiterer Norweger, der sich damit auf den dritten Platz schob. Auf Rang zwei sortierte sich Julian Schmid ein. 96,5 Meter führten ihn auf den zweiten Platz, nur 0,1 Punkte hinter dem Führenden. „Ich denke, das war einer meiner besten Sprünge hier. Die Landung hätte vielleicht noch ein bisschen besser sein können, aber ich bin sehr zufrieden“, bilanzierte der Oberstdorfer. Johannes Lamparter rangierte nach 96 Metern auf dem fünften Platz, gefolgt von Wendelin Thannheimer aus Oberstdorf, der damit auch noch zu seinem WM-Einsatz kam. Ein Blick in die Ergebnisliste versprach Hochspannung auch für den Zehn-Kilometer-Lauf: die ersten zehn nach dem Springen lagfen inerhalb von 30 Sekunden. Mit dabei auch noch Luis Lehnert, der hinter Daimatsu Takehana (JPN), Aleksander Skoglund (NOR9 und Vid Vrovnik (SLO) die Top Ten komplettierte.
Knappe Abstände und Taktik bestimmen das Rennen
Da die Spitzengruppe bereits am Start sehr nah beieinander lag – die ersten beiden starteten sogar zeitgleich, bildete sich auch in der Loipe schnell eine Laufgruppe, bestehend aus den Deutschen Schmid und Thannheimer, den Norwegern Andreas und Aleksander Skoglund, Kvarstad, Oftebro sowie dem Slovenen Vid Vrovnik. Das Tempo, welches sie an den Tag legten, war nicht das höchste, was den dahinter platzierten Athleten, insbesondere Aaron Kostner (ITA), ermöglichte aufzuschließen. Bei Halbzeit des Rennens hatte sich die Spitzengruppe auf sechs Athleten reduziert, die innerhalb von 2,1 Sekunden lagen. Dahinter lauerte bereits Kostner, der, von zwölf gestartet, bereits auf dem siebten Zwischenrang lag.
Spannende Schlussphase nach hartem Rennen
In die letzten Runde ging ein Führungstrio, bestehend aus Schmid, Lamparter und Oftebro, die noch immer innerhalb einer Sekunde zusammen liefen. Andreas Skoglund war mit 8,7 Sekunden Rückstand bei 7,5 Kilometern noch in Schlagdistanz. Sein älterer Bruder Aleksander dagegen war bereits 23,9 Sekunden zurück, dicht gefolgt von Kostner und Vrovnik. Thannheimer auf Rang acht lag da bereits 54,2 Sekunden zurück. Nun verschärfte die Spitzengruppe das Tempo. Oftebro war das erste Opfer, er brach regelrecht ein. Am Ende verlor er auf der letzten Runde volle 45 Sekunden und beendete das Rennen auf dem sechsten Platz. Vorne lieferten sich Schmid und Lamparter, die beide bereits zwei Medaillen bei dieser WM gewonnen hatten, einen spannenden Kampf. Zunächst versuchte Schmid am letzten Anstieg anzureißen, doch Lamparter konnte kontern und attackierte seinerseits. Diesen Angriff konnte Schmid nicht mehr mitgehen. Als es in die letzte Abfahrt Richtung Ziel ging, hatte Lamparter bereits eine kleine Lücke gerissen. Diesen Vorsprung verteidigte er bis ins Ziel. „Es war ein sehr hartes Rennen, aber ich konnte mir meine Kräfte gut einteilen und bis zum Schluss aufsparen“, verricht der 17-Jährige sein Erfolgsgeheimnis. Am Ende siegte der Österreicher mit 12,2 Sekunden vor Schmid, der damit nach zwei goldenen seine dritte Medaille gewann. Die Bronzemedaille sicherte sich Andreas Skoglund, der Kostner um vier Sekunden hinter sich lassen konnte. Aleksander Skoglund und Oftebro komplettierten die Top 6. Thannheimer kam als Siebter ins Ziel (+ 1 min 7 sec). Die weiteren Deutschen landeten im Mittelfeld: David Mach wurde 15., Luis Lehnert 19.
Schmid König der Kombinierer
Mit seinen zwei goldenen und einer Silbermedaille krönte sich Schmid zum erfolgreichsten Kombinierer der Junioren-WM. Lamparter hat ebenfalls drei Medaillen: Mit Silber im Sprint, Bronze in der Mannschaft und Gold im Einzelwettkampf sicherte er sich einen kompletten Medaillensatz.
Das Ergebnis des Wettkampfes findet Ihr hier.