Erfolgreicher Tag für den DSV in der Nordischen Kombination in Lillehammer (NOR): Sowohl Nathalie Armbruster als auch Julian Schmid liefen in ihren Rennen aufs Podium. Der Sieg ging jeweils an Norwegen. Trotz der unterschiedlichen Formate – ein Compact Race bei den Damen, ein Gundersen bei den Herren – ähnelten sich beide Rennen optisch. Vorneweg stürmte Norwegen, und dahinter wurde es richtig spannend, mit jeweils deutscher Beteiligung auf dem Podium.
Gerboth wieder Sprungsiegerin
Bei den Damen war es, wie bereits am Vortag, Maria Gerboth (GER), die den Sprungdurchgang für sich entscheiden konnte. 96,5 Meter bei etwas ungünstigeren Windverhältnissen brachten sie in Führung, sechs Sekunden vor Ingrid Laate (NOR), die mit 97,5 Metern den weitesten Sprung des Tages bei den Damen erzielte. Doch wie bereits am Freitag trat Laate aus Verletzungsgründen zum Lauf nicht an. Neben Gerboth präsentierten sich jedoch auch die anderen Damen äußerst sprungstark. Mit Ronja Loh (88,5 m) auf Rang fünf, Jenny Nowak (91 m) auf Rang sechs, Svenja Würth (89,5 m) auf Rang sieben und Nathalie Armbruster (87,5 m) auf Rang neun platzierten sich gleich fünf DSV-Athletinnen innerhalb der Top Ten, Armbruster dabei 36 Sekunden hinter Gerboth liegend. Dass es trotzdem wieder nicht für einen deutschen Sieg reichen würde, stand nach Ida Hagens (NOR) 96 Metern und dem dritten Zwischenrang, nur zwölf Sekunden hinter Gerboth, allerdings quasi bereits fest. Daran würden auch Yuna Kasai (JPN) auf Platz vier, Claudia Purker (AUT) als Achte und Lisa Hirner (AUT) als Zehnte nichts ändern können.
Armbruster zurück auf dem Podium
So übernahm die laufstarke Norwegerin Hagen denn auch schon auf den ersten Metern des Rennens die Führung von Gerboth und lief bis zur Halbzeit nach einer Runde bereits gut eine halbe Minute auf Yuna Kasai heraus. Armbruster hing Kasai jedoch bereits an den Skienden und konnte in der Schlussrunde Platz zwei erobern. Hinter dem Spitzentrio bildete sich eine Vierergruppe, bestehend aus Ema Volavsek (SLO), Lisa Hirner, Haruka Kasai (JPN) und Gyda Westvold Hansen (NOR), die allesamt von Rängen jenseits der Top Ten nach vorne gelaufen waren. Während Hagen ihren Zieleinlauf gebührend zelebrierte und auch Armbrusters zweiter Platz am Ende ungefährdet war, lieferten sich Volavsek und Hansen ein Duell um Platz drei, welches Hansen auf der Ziellinie mit 0,1 Sekunden Vorsprung für sich entscheiden konnte. Volavsek musste sich mit dem vierten Rang begnügen. Hinter ihr kamen Hirner, Haruka Kasai, Marte Leinan Lund (NOR) und Yuna Kasai (JPN) auf die Plätze. Jenny Nowak wurde zweitbeste Deutsche auf Rang neun vor Minja Korhonen (FIN). Maria Gerboth musste schließlich auch noch Alexa Brabec (USA) den Vortritt lassen und wurde am Ende Zwölfte.
Zwischenstand Sprung DamenEndergebnis Damen
Riiber lässt Konkurrenz alt aussehen
Im Wettkampf der Herren ließ Jarl Magnus Riiber (NOR) die gesamte Konkurrenz wie Anfänger aussehen. Auf der Normalschanze, die recht wenig Streuung produzierte, hatten sich die vorderen zehn Athleten alle mehr oder weniger punktgenau zwischen 91 und 94 Metern zur Landung begeben. Bis Riiber bei vergleichbaren Verhältnissen starke 101 Meter aus dem Hut zauberte und damit dem Zweitplatzierten Franz-Josef Rehrl (AUT) 44 Sekunden Rückstand aufbrummte. Neben Rehrl landeten mit Thomas Rettenegger (4.), Martin Fritz (6.), Paul Walcher (8.) und Johannes Lamparter (9.) noch vier weitere Österreicher in den Top Ten. Bester deutscher Starter auf der Schanze war Julian Schmid als Siebter (+ 1:00 min), während Ruka-Sieger und Weltcup-Spitzenreiter Vinzenz Geiger nur auf Rang 36 (+2:27 min) kam.
Foto-Finish zwischen Schmid und Lamparter
Im Rennen konnte Riiber an der Spitze entspannt zum Sieg laufen. Hinter ihm wurde es jedoch richtig spannend. Schmid und Lamparter hatten bereits zur Halbzeit des Rennens die ersten Verfolgerplätze eingenommen und fochten den zweiten Platz auf der Zielgeraden aus. Am Ende war es so eng, dass das Foto-Finish entscheiden musste, mit dem besseren Ende für Schmid. „Julian und ich haben wahnsinnig gut zusammengearbeitet. Wir sind Gott sei Dank durchgekommen und wir haben es uns erst auf den letzten Metern ausgemacht“, schilderte Lamparter die Kooperation. „Dieser Schlusssprint war hart, wirklich hart. Johannes hat in den letzten 200, 300 Metern wirklich Gas gegeben, daher waren meine Beine ziemlich schwer. Aber es war ein schöner Sprint, auch gut für die Zuschauer hier, und es hat einfach viel Spaß gemacht,“ berichtete Schmid über die Situation aus seiner Sicht. Hinter dem Spitzentrio lief Jens Luraas Oftebro von Platz 21 aus als Vierter ins Ziel, gefolgt von Kristjan Ilves (EST) und Joergen Graabak (NOR), der mit der schnellsten Laufzeit sogar von Platz 32 in die Top sechs laufen konnte. Auch Johannes Rydzek (GER) verbesserte sich von Platz 14 auf sieben. Hinter ihm komplettierten Martin Fritz, Franz-Josef Rehrl und Espen Bjoernstad (NOR) die Top Ten.
Zwischenstand Sprung HerrenEndergebnis Herren
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