Die deutschen Nordischen Kombinierer konnten beim Continental Cup am Wochenende in Rena (Norwegen) Erfolge feiern. Trine Göpfert und Sophia Maurus gelang je ein Sieg, dazu kamen weitere Podestplätze von Maurus und Weber. Ein neues Supersprint-Format wurde getestet.
Göpfert mit historischem Sieg
Zum Auftakt des COC-Wochenendes gab es ein Novum in der Nordischen Kombination. Erstmals wurde ein sogenannter Supersprint, auch Inge-Sprint genannt, ausgetragen. Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus einem Sprintwettbewerb wie beim Langlauf üblich, bei dem die endgültige Entscheidung mit einem Sprung auf der Schanze fällt. Das Format geht zurück auf Inge Oftebro, den Vater der beiden Weltcupathleten Einar und Jens Luraas Oftebro, und soll voraussichtlich ab dem kommenden Winter auch im Weltcup zum Einsatz kommen. So starteten die Aktiven zunächst mit einem Prolog, anschließend ging es für alle Damen sowie die 20 besten Herren in die Heats. Hier setzte sich bei den Damen Daniela Dejori (ITA) durch, bei den Herren Jakob Eiksund Saethre (NOR). Das Laufergebnis wurde dann in Punkte umgewandelt, die die Athleten als Hypothek mit auf die Schanze nahmen. Der genaue Umrechenmodus sorgte dabei noch für Diskussionsstoff, manche Athleten bemängelten hier Transparenz. Auch David Mach sprach von kleinerem Verbesserungsbedarf, konnte dem Format aber dennoch einiges abgewinnen: „Das war das spaßigste Rennen, das ich je gelaufen bin.“ Das Springen, welches aufgrund von Neuschneemassen auf Samstagfrüh verschoben werden musste, konnten dann Trine Göpfert und Thomas Rettenegger (AUT) für sich entscheiden. Terence Weber wurde als bester Deutscher Sechster.
Endergebnis Damen
Endergebnis Herren
Maurus und Weber auf dem Podest
Nach dem Supersprint-Springen ging es für die Athleten nahtlos weiter mit dem Einzelspringen für den Gundersen-Wwettkampf. Bei den Damen lagen die beiden jungen Norwegerinnen (Jahrgang 2007) Kjersti Graesli und Ingrid Laate in Führung, Maurus folgte als Dritte, 16 Sekunden hinter der Spritze. Auf Platz vier und nur elf Sekunden hinter Maurus folgte jedoch die laufstarke Italienerin Daniela Dejori. Diese ließ der Konkurrenz auch keine Chance und siegte mit gut einer halben Minute Vorsprung auf Annika Malacinski (USA), die mit Laufbestzeit ihr bislang bestes Resultat im COC erzielen konnte. Maurus wurde Dritte vor Veronica Gianmoena (ITA) und Joanna Kil (POL), Laate und Graesli fielen auf die Plätze sechs und sieben zurück. Göpfert beendete das Rennen als Achte. Bei den Männern siegte Sebastian Oestvold (NOR) vor Weber und Manuel Einkemmer (AUT). Oestvold und Weber hatten bereits nach dem Springen in Führung gelegen. Wendelin Thannheimer kam auf einen guten sechsten Rang.
Zwischenstand Sprung Damen
Endstand Damen
Zwischenstand Sprung Herren
Endstand Herren
Doppelsieg für Maurus und Göpfert
Am Sonntag begannen Maurus und Göpfert bereits mit starken Leistungen auf der Schanze. Maurus sicherte sich mit Platz zwei (92,5 m) mit genau einer Minute Rückstand auf die Spitze eine hervorragende Ausgangsposition. Göpfert hatte als Fünfte zwar bereits 2:12 Minuten Rückstand, doch die vor ihr liegenden Kombiniererinnen waren weniger laufstark als die DSV-Athletin. Der Sprungsieg ging an Graesli, die mit 110 Metern einen gewaltigen Sprung absolvierte. Überschattet wurde das Springen vom Sturz Eva Hubingers, bei der sich die Österreicherin vermutlich schwerer am linken Knie verletzte. Im Rennen, das über 7,5 Kilometer ging, hatte Maurus wenig Mühe, die Spitze zu übernehmen, und behauptete die Führung souverän bis ins Ziel. Hinter ihr hatte sich Göpfert zunächst mit Malacinski und Kil zusammengeschlossen, doch die Polin musste auf der letzten Runde abreißen lassen und wurde am Ende Vierte. Göpfert und Malacinski lieferten sich einen Sprint, mit dem besseren Ende für die Deutsche. Graesli fiel auf Rang fünf zurück. Laura Pletz (AUT) verzeichnete die schnellste Laufzeit, sie wurde vor ihrer Landsfrau Anja Rathgeb Elfte. Lilly Grossmann (GER) wurde 14.
Zwischenstand Sprung
Endstand
Gesamtwertung COC Damen
Weber Zweiter hinter Oftebro
Auch die deutschen Herren schlugen sich am Sonntag gut. Am besten gelang dies Terence Weber, der mit seinem zweiten Platz auch seine Führung in der Gesamtwertung weiter ausbaute. Nach dem Springen war Rettenegger in Führung gelegen. 124 Meter brachten ihm 32 Sekunden Vorsprung vor seinem Landsmann Christian Deuschl, Weber war als Dritter zeitgleich. Die Spitzengruppe hatte während des Springens allerdings Rückenwind und bekam daher Bonuspunkte. Die beste Weite des Tages hatte der Norweger Torje Seljeset (134,5 m) bei besseren Windverhältnissen erzielt; auch Pirmin Maier (GER) kam auf starke 131,5 Meter, was für ihn Zwischenrang sieben bedeutete. Im Lauf war Rettenegger fast die komplette Zeit auf sich allein gestellt. Weber arbeitete sich gemeinsam mit Kasper Moen Flatla (NOR) langsam näher heran. Noch schneller war Einar Luraas Oftebro (NOR) unterwegs. Mit der schnellsten Laufzeit gelang ihm zu Beginn der letzten Runde der Anschluss. Einkemmer konnte ihm folgen, so dass das Quartett gemeinsam in Richtung Ziel abbog. Auch hier hatte Oftebro das beste Finish, er siegte vor Weber, Rettenegger und Einkemmer. Bis auf Kilian Gütl (AUT, 31.) und Pascal Müller (SUI, 33.) machten alle weiteren deutschsprachigen Athleten Punkte. Die Platzierungen im Einzelnen: 7. Kolb (AUT), 8. David Mach (GER), 10. Simon Mach (GER), 13. Thannheimer (GER), 16. Maier (GER), 17. Frank (GER), 20. Deuschl (AUT), 23. Brandner (AUT), 25. Obermeyr (AUT), 26. Schönfeld (GER), 28. Rainer (AUT), 30. Sommerfeldt. Für die Männer geht es bereits am kommenden Wochenende in Oberstdorf mit dem COC weiter. Anfang März wird dann das im Januar abgesagte Wochenende in Eisenerz (AUT) nachgeholt, bei dem Männer und Frauen am Start stehen werden.
Zwischenstand Sprung
Endstand
Gesamtwertung COC Herren