Am heutigen Mittwoch reisten die deutschen Nordischen Kombinierer ins finnische Ruka. Dort startet am Freitag die neue Saison. Sieben Startplätze hat Deutschland, acht Athleten nominierte Bundestrainer Hermann Weinbuch für das erste Weltcupwochenende. Dies sind die Weltcupstarter:
– Manuel Faißt (SV Baiersbronn)– Eric Frenzel (SSV Geyer)– Vinzenz Geiger (SC Oberstdorf)– Jakob Lange (WSV Kiefersfelden)– Fabian Rießle (SZ Breitnau)– Johannes Rydzek (SC Oberstdorf)– Terence Weber (SSV Geyer)
Zudem wird Julian Schmid (SC Oberstdorf) als Ersatzmann mitfahren. „Wir haben acht sehr starke Athleten im Team. Nach Testwettkämpfen in der Vorbereitung und den Deutschen Meisterschaften sowie den Vorleistungen aus dem letzten Jahr und den aktuellen Trainingseindrücken hat es für Julian Schmid ganz knapp nicht zur Nominierung gereicht. Die anderen sieben bestreiten in Kuusamo alle drei Einzel. Julian nehmen wir trotzdem mit, sollte ein Athlet erkranken oder verletzt ausfallen, können wir ihn einsetzen. Jemanden nach Finnland nachzuholen wäre nicht möglich, man muss in der FIS-Blase sein, um starten zu können“, erklärt Weinbuch.
Gute Vorbereitung trotz Corona
„Unsere Vorbereitung ist soweit gut verlaufen, obwohl wir uns in den letzten Monaten natürlich verstärkt mit den wechselnden Corona-Vorgaben auseinandersetzen mussten, um den Trainingsbetrieb aufrecht zu erhalten. Der organisatorische Aufwand war deutlich erhöht. Zweimal sind wir in Davos gelaufen, jeweils drei Tage. Wir hätten gerne mehr Schneekilometer, konnten aber nicht weiter ins Ausland fahren. In unseren Gefilden ist es so warm gewesen, dass wir keinen Schnee hatten“. beschreibt der Bundestrainer die spezielle Vorbereitung.
Fortschritte auf der Schanze
Während insbesondere das Springen in der letzten Saison im deutschen Lager Schwierigkeiten machte, ist Weinbuch zuversichtlich, dass der neue Sprungtrainer Heinz Kuttin bereits Vieles bewirken konnte: „Im Springen konnten wir unsere Agenda umsetzen. Das war das große Ziel, in diesem Bereich besser zu werden. Wir haben viel investiert und sehr gut mit Heinz Kuttin gearbeitet – wir haben den richtigen Mann mit dem nötigen, erhofften Input bekommen, um die Jungs sprungtechnisch umzustellen. Speziell im Herbst sind wir dabei doch nochmal vorangekommen, sodass wir doch sehr selbstbewusst an den Start gehen.“ Als großen Favoriten sieht Weinbuch nach wie vor den Norweger Jarl Magnus Riiber, der bei den norwegischen Meisterschaften immerhin Fünfter bei den Spezialspringern wurde. „Wir werden sehen, ob wir mit unseren Verbesserungen näher an ihn herangekommen sind“, ist Weinbuch gespannt.
Schwarzwälder stark
Während Weinbuch bei allen deutschen Athleten Verbesserungen sieht, scheinen vor allem die beiden Schwarzwälder Fabian Rießle und Manuel Faißt vielversprechend zu sein. „Fabian ist den ganzen Sommer über einer der Stabilsten im Team gewesen. Im Springen hat er sich noch einmal verbessert, läuferisch ist er weiter eine feste Größe. Ich glaube, dass Fabian eine gute Rolle spielen und ganz vorne mitmischen kann. Manuel ist im Springen nochmal stabiler geworden und hat sich nochmal verbessert. Schon letztes Jahr war er unser bester Springer, und er hat sich auch im Laufen verbessert. Gefühlt ist er ein halbe Minute schneller unterwegs, sodass er nach einer guten Sprungplatzierung mehr Möglichkeiten hat, sich an den Besten dranzuhängen und hintenraus vielleicht am Stockerl zu bleiben. Bei Manuel habe ich ein sehr gutes Gefühl, er hat sich in beiden Disziplinen noch einmal verbessert.“
Athleten freuen sich auf Ruka
„Kuusamo steht mit drei Starts bevor, mit drei Einzeln. Ich freue mich, dass es jetzt nach einer doch recht langen Pause los geht. Über eine sehr lange Zeit hat es keine internationalen Wettkämpfe gegeben, dieser Vergleich ist lange her“, sagt Eric Frenzel. „Ich gehe da nicht mit zu hohen Erwartungen rein, es würde mich freuen, gute Ergebnisse zu erzielen – denn aufgrund der Corona-Umstände können vielleicht nicht so viele Weltcups stattfinden, und umso schöner ist es dann, gleich einen guten Wettkampfauftakt zu haben,“ spricht er an, was vermutlich alle beschäftigt.