Nordische Kombination: Doppelsieg für Geiger und Schmid

Das Podium des Tages: Julian Schmid (GER), Vinzenz Geiger (GER), Jarl Magnus Riiber (NOR), (l-r)
Das Podium des Tages: Julian Schmid (GER), Vinzenz Geiger (GER), Jarl Magnus Riiber (NOR), (l-r) © Sandra Volk

Vinzenz Geiger und Julian Schmid haben beim Weltcup der Nordischen Kombination in Lillehammer zum Abschluss einen Doppelsieg gefeiert. Im Compact-Rennen verwiesen sie Jarl Magnus Riiber (NOR) auf Platz drei.

Hinter Riiber wird Deutsch gesprochen

Jarl Magnus Riiber (NOR)
Jarl Magnus Riiber (NOR) © Sandra Volk

Zunächst machte Riiber einen Tag nach seinem 75. Weltcup-Sieg im Springen genau da weiter, wo er am Vortag aufgehört hatte. Trotz des kürzesten Anlaufs des Feldes übernahm er die Pole Position für das Compact-Rennen. Die Kompensationspunkte für den kürzeren Anlauf waren es auch, die ihm die Spitzenposition bescherten, denn sein Sprung auf 139,5 Meter war sogar einen Meter kürzer als der des Zweiten, Thomas Rettenegger (AUT). Auf Rang drei landete Johannes Lamparter (AUT), gefolgt vom besten Deutschen, Julian Schmid (133 m/ + 0:17 min). Hinter Schmid folgten mit Franz-Josef Rehrl (AUT) und Vinzenz Geiger (GER) zwei weitere Athleten aus dem deutschsprachigen Raum. Ihnen folgten hinter dem Esten Kristjan Ilves mit Stefan Rettenegger (AUT), Wendelin Thannheimer (GER) und Manuel Faißt (GER) drei weitere Athleten des DSV und ÖSV. Aufgrund der festgelegten, geringen Zeitabstände des Compact Race lag die gesamte Spitzengruppe innerhalb von 38 Sekunden. Insbesondere Schmid, Lamparter und Geiger konnten sich daher durchaus Hoffnungen machen, Riiber zu ärgern.

Teamwork von Geiger und Schmid

Julian Schmid (GER), Jarl Magnus Riiber (NOR), (l-r)
Julian Schmid (GER), Jarl Magnus Riiber (NOR), (l-r) © Sandra Volk

Und das taten sie auch. Aufgrund der kurzen Zeitabstände schob sich die Spitze schnell zusammen. Riiber, Schmid, Geiger, Lamparter und Thomas Rettenegger bildeten eine Laufgruppe, in der zunächst auch Rehrl noch mithielt. Dieser musste jedoch nach zwei Dritteln des Rennens abreißen lassen und wurde durchgereicht. Am letzten Anstieg sprengte Schmid die Spitzengruppe mit einer Attacke, der nur Geiger und Riiber folgen konnten. Zu dritt rasten sie die Abfahrt hinunter auf die Zielgeraden. Dort stellte Riiber wohl fest, dass die beiden Deutschen am Sonntag zu stark waren, und nahm das Tempo heraus. Schmid und Geiger gaben derweil alles und beendeten das Rennen zeitgleich. Erst das Foto-Finish ergab, dass Geiger auf der Ziellinie die Fußspitze einen Tick vor Schmid gehabt hatte. Trotz der knappen Niederlage freute sich Schmid: „Es war ein wirklich hartes Rennen, auch mit der Gruppe hinter uns, die immer näher kam. Wir haben versucht, ein gutes Tempo zu halten, und am Ende gab es einen dramatischen Sprint auf den letzten 500 Metern. Es war knapp und ein enger Kampf, und genau das brauchen wir in unserem Sport.“

Und wieder gewinnt der Sport

Julian Schmid (GER), Vinzenz Geiger (GER), (l-r)
Julian Schmid (GER), Vinzenz Geiger (GER), (l-r) © Sandra Volk

Geiger konnte sich einen kleinen Seitenhieb in Richtung des dominanten Norwegers nicht verkneifen: „Das war ein sehr schöner Tag mit einer perfekten Leistung von Julian. Wir haben heute großartige Teamarbeit geleistet, und es fühlt sich ziemlich erstaunlich an, den ersten Platz im Heimatland von Jarl zu holen.“ Letzterer konnte mit dem Ergebnis jedoch gut leben, insbesondere in Anbetracht seiner gesundheitlichen Probleme der letzten Zeit: „Es ist ein harter Wettkampf zu Beginn dieser Saison, und das ist gut so. Es hätte natürlich mehr Spaß gemacht, an der Spitze zu stehen, aber ich bin mit dem dritten Platz zufrieden, wenn man die Vorbereitung vor diesem Wochenende berücksichtigt. Ein erster Platz und ein dritter Platz – damit bin ich zufrieden.“ Riiber behält die Führung im Gesamtweltcup. Das Fazit des Wochenendes bleibt ähnlich wie in Ruka: Trotz des harten Konkurrenzkampfs sind sich alle Beteiligten bewusst, wie wichtig spannende Wettkämpfe für das Überleben ihres Sports sind. Sie haben einmal mehr geliefert.

Deutschland führt Nationenwertung an

David Mach (GER) wird von den deutschen Kombiniererinnen lautstark angefeuert.
David Mach (GER) wird von den deutschen Kombiniererinnen lautstark angefeuert. © Sandra Volk

Neben Geiger und Schmid zeigten auch Faißt (8.), Rydzek (11.) und Thannheimer (12.) starke Rennen und trugen maßgeblich zur Führung des DSV in der Nationenwertung bei. Auch die übrigen Deutschen, David Mach (22.) und Terence Weber (25.), sammelten Weltcuppunkte. Lamparter und Thomas Rettenegger konnten sich auf den Plätzen vier und fünf behaupten. Jens Luraas Oftebro (NOR) lief dank schnellster Laufzeit (16:59.1 min/ 7,5 km) noch vor Landsmann Joergen Graabak auf Rang sechs nach vorne. Mit Ilkka Herola (FIN) und Kristjan Ilves (EST) auf den Plätzen neun und zehn fanden sich insgesamt fünf Nationen in den Top Ten. Die übrigen Österreicher belegten die folgenden Plätze: 13. Stefan Rettenegger, 14. Lukas Greiderer, 17. Martin Fritz, 20. Franz-Josef Rehrl, 33. Paul Walcher. Auch sie alle bekamen Weltcuppunkte. Am kommenden Wochenende hat die Nordische Kombination Weltcuppause; es geht in zwei Wochen in Ramsau am Dachstein mit dem österreichischen Heimspiel weiter.

Zwischenstand Sprung HerrenEndergebnis HerrenWeltcupstand Damen Weltcupstand Herren

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