Das norwegische Damenteam ist mit einem Dreifachsieg in die neue Weltcupsaison der Nordischen Kombination gestartet. In Lillehammer (NOR) siegte Gyda Westvold Hansen vor Ida Marie Hagen und Mari Leinan Lund. Lisa Hirner (AUT) wurde Fünfte, Nathalie Armbruster (GER) Siebte.
Würth Dritte nach dem Springen
Der Sprungsieg ging ebenfalls an Hansen. Mit 97 Metern bei der kürzesten Anlauflänge des Wettbewerbs setzte sie sich bereits auf der Schanze an die Spitze. Nur knapp hinter ihr landete Mari Leinan Lund. 94 Meter brachten sie 18 Sekunden hinter ihre Landsfrau. Der weiteste Sprung des Tages kam jedoch von Svenja Würth (GER). Die ehemalige Spezialspringerin landete erst bei 98,5 Metern. Aufgrund des zwei Luken längeren Anlaufs platzierte sie sich 31 Sekunden hinter der Führenden. Hinter Haruka Kasai (JPN) auf Rang vier sprang Lisa Hirner mit 93 Metern auf den fünften Zwischenrang, hatte aber bereits 1:10 Minuten Rückstand auf Hansen. Auf Platz sechs landete die stärkste Läuferin des Weltcups, Ida Marie Hagen. Auf Rang sieben platzierte sich die erst 16-jährige Minja Korhonen (FIN), gefolgt von Lena Brocard (FRA). Dahinter landete mit Jenny Nowak, Nathalie Armbruster und Maria Gerboth ein deutsches Trio. Sie mussten jeoch bereits 1:40 Minuten (Nowak) und mehr Rückstand in Kauf nehmen.
Aufholjagd von Hagen und Armbruster
Im abschließenden Langlaufrennen über fünf Kilometer profitierte Hansen von ihrem Vorsprung. Während Mari Leinan Lund das Tempo nicht mitgehen konnte, stürmte von hinten wie gewohnt Hagen nach vorn. 14:07.9 Minuten bedeuteten klar die beste Laufzeit, volle 38,9 Sekunden schneller als die Zweitschnellste, Nathalie Armbruster. Während Hagen Lund überholte und sogar bis auf 16,5 Sekunden an Hansen herankam, machte auch die Schwarzwälderin Armbruster Plätze gut. Zunächst gemeinsam mit Jenny Nowak, konnte sie sich in der zweiten Rennhälfte absetzen und bis auf Platz sieben nach vorn laufen. Drittschnellste war die Französin Brocard, die knapp vor Svenja Würth als Achte ins Ziel kam.
Gutes Ergebnis für Hirner und Korhonen
Hinter den drei erfolgreichen Norwegerinnen konnte Haruka Kasai ihre Position ebenso halten wie Lisa Hirner. Die Österreicherin zeigte sich zufrieden mit ihrem Wettkampf: „Es war ein richtig cooler Tag, jetzt fällt die Anspannung der letzten Tage ab. Ich bin echt zufrieden, vor zwei Tagen hätte ich mir das nicht gedacht. Mir gehen ein paar Ausdauerstunden vom Sommer ab und das Springen ist nicht so leicht von der Hand gegangen, mit diesen Defiziten hätte ich mir nicht gedacht, dass ich so weit vorne dabei bin.“ Auch die junge Finnin Minja Korhonen, die wie Armbruster ihre zweite Weltcupsaison bestreitet, lief ein starkes Rennen. Da Würth zurückfiel, verbesserte sich Korhonen auf Rang sechs und erzielte damit ihre bisherige persönliche Bestleistung im Weltcup. Würth konnte mit den starken Läuferinnen nicht ganz mithalten, erreichte mit Platz neun aber ein respektables Ergebnis. Mit Jenny Nowak auf Rang zehn fanden sich drei deutsche Athletinnen unter den Top Ten. Maria Gerboth wurde 14., Magdalena Burger (GER) 23. Die beiden Österreicherinnen Annalena Slamik und Claudia Purker wurden 21. und 22.
Sechs Nationen unter den Top Ten
Trotz des norwegischen Dreifachsiegs fanden sich insgesamt Athletinnen aus sechs verschiedenen Ländern innerhalb der besten Zehn. Auf Rang elf kam mit der Italienerin Daniela Dejori eine weitere Nation. Annika Malacinski war die beste US-Amerikanerin auf Rang 16. Teja Pavec kam als beste Slowenin in Abwesenheit von Sommer Grand Prix-Gesamtsiegerin Ema volavsek auf Platz 18. Mit Joanna Kil auf Platz 19 war auch eine Polin vertreten. Pech hatte dagegen die Norwegerin Hanna Midtsundstad. Die 24-Jährige, die den letzten Winter aufgrund einer schweren Knieverletzung verpasst hatte, war am Morgen mit leichten Erkältungssymptomen aufgewacht, ein anschließender Test auf Covid-19 fiel positiv aus. Für die Damen folgt am morgigen Samstag ein weiterer Gundersen-Wettkampf. Start des Springens ist um 9:50 Uhr, der Lauf beginnt um 13:30 Uhr.
Zwischenergebnis Sprung DamenEndergebnis Damen
Wechsel im Herren-Team
Auch bei den Herren steht am Samstag ein Einzelwettkampf von der Normalschanze an (10:50 Uhr Wertungsdurchgang, 14:05 Uhr Lauf). Krankheitsbedingt fallen David Mach und Tristan Sommerfeldt aus. Dafür kehrt Fabian Rießle, der sich diese Saison lediglich im B-Kader wiederfand, in den Weltcup zurück. Im provisorischen Wertungsdurchgang am Freitag lief es aus deutscher Sicht für Terence Weber am besten. Er kam auf den siebten Rang. Die Oberstdorfer Julian Schmid (14.), Johannes Rydzek (16.) und Vinzenz Geiger (23.) landeten ebenso im oberen Mittelfeld wie Manuel Faißt (21.); Rießle wurde 43., Wendelin Thannheimer 49. Hinter Sprungsieger Jarl Magnus Riiber (NOR) kam Ryota Yamamoto (JPN) auf Platz zwei, gefolgt von den beiden Österreichern Franz-Josef Rehrl und Johannes Lamparter. Thomas (6.) und Stefan Rettenegger (9.) landeten ebenfalls in den Top Ten.
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