Nordische Kombination: Erstes Seefeld Triple für Kombiniererinnen

Franz-Josef Rehrl (AUT)
Franz-Josef Rehrl (AUT) © Modica/NordicFocus

Die Nordische Kombination steuert auf das nächste Saison-Highlight zu: Das Nordic Combined Triple in Seefeld. Erstmals gibt es die Miniserie auch für die Damen. Dementsprechend groß ist die Vorfreude.

Sechs Wettkämpfe und drei Formate

Thomas Rettenegger (AUT)
Thomas Rettenegger (AUT) © Modica/NordicFocus

Fans und Aktiven der Nordischen Kombination steht ein ereignis-reiches Wochenende bevor. Nicht weniger als sechs Wettkämpfe stehen auf dem Programm, nachdem nun erstmals auch die Frauen ein Seefeld Triple bestreiten dürfen. Für sie wird es in der fünfjährigen Geschichte des Damen-Weltcups das erste Mal sein, dass sie drei Wettkämpfe in drei verschiedenen Formaten an einem Wochenende und einem Ort bestreiten. Den Auftakt machen am Freitag die Massenstart-Wettbewerbe. Am Samstag folgen Compact-Rennen, während klassische Rennen im Gundersen-Format am Sonntag den Abschluss bilden. Damen- und Herrenrennen unterscheiden sich dabei nur in der Distanz. So laufen die Damen im Massenstart und Compact jeweils fünf Kilometer und 7,5 im Gundersen. Die Männer beginnen mit zehn Kilometern im Massenstart und 7,5 Kilometern im Compact, bevor sie im Gundersen die längere Distanz von 12,5 Kilometern bewältigen müssen. Gesprungen wird jeweils einmal von der Toni-Seelos-Schanze (HS 109) in der WM-Arena in Seefeld.

Besondere Triple-Regeln

Vorjahressieger Jarl Magnus Riiber (NOR) mit seiner dritten Triple-Trophäe
Vorjahressieger Jarl Magnus Riiber (NOR) mit seiner dritten Triple-Trophäe © Modica/NordicFocus

Anders als bei Weltcups außerhalb des Triples gelten bei diesem Wettbewerb gesonderte Regeln. So werden die Ergebnisse der ersten beiden Tage jeweils mitgenommen, so dass Vorsprünge und Rückstände sich summieren können. Wer am Sonntag als Erster über die Ziellinie läuft, gewinnt nicht nur das Preisgeld, sondern auch die begehrte Triple-Trophäe. Die beiden letzten Weltcups der Damen im Jahr 2024, noch als gewöhnliche Weltcups ausgetragen, konnte Ida Marie Hagen (NOR) für sich entscheiden. Die Spitzenreiterin des Gesamtweltcups ist saisonübergreifend seit zehn Weltcups in Folge unbesiegt. Ähnlich dominant war Landsmann Jarl Magnus Riiber im letzten Jahr. Der 27-Jährige, der unter der Woche seinen Rücktritt zum Saisonende bekanntgab, konnte bei der elften Ausgabe des Triples alle drei Etappen gewinnen und bereits zum dritten Mal die Trophäe sein Eigen nennen.

Große Vorfreude bei den Aktiven

Warm war's bei der Ausgabe 2024 - Nathalie Armbruster (GER)
Warm war's bei der Ausgabe 2024 - Nathalie Armbruster (GER) © Modica/NordicFocus

„Es wird das erste Triple für uns Damen sein. Darauf freuen wir uns alle sehr und haben darauf auch schon sehr lange gewartet. Es ist jetzt einfach an der Zeit, dass auch Frauen die drei Wettkämpfe beim legendären Triple genießen dürfen. Ich finde es auch total cool, dass wir dann auch drei verschiedene Formate haben. Das wird mit Sicherheit spannend. Das wird der erste Wettkampf mit 7,5 Kilometern in diesem Jahr sein,“ blickt Nathalie Armbruster voraus. Rekordsieger Eric Frenzel, mittlerweile Leitender Trainer der Kombinierer, der das Triple selbst fünf Mal gewinnen konnte, ist vor allem gespannt auf das leicht veränderte Format: „Das Nordic Combined Triple ist immer ein besonderes Highlight für uns. Gerade jetzt mit der doch gewissen Neuauflage bin ich sehr gespannt und neugierig, wie das Ganze so laufen wird. Mit dem Massenstart zuerst, dann dem Compact Race und zum Abschluss dem normalen Gundersen wird es sicherlich sehr interessant werden über die drei Tage hinweg.“

Gemischte Erwartungen im deutschen Team

Jenny Nowak (GER)
Jenny Nowak (GER) © Modica/NordicFocus

„Die Jungs sind größtenteils in einer sehr guten Verfassung, konnten jeweils an ihren Heimat Stützpunkten gut trainieren. Wir freuen uns auf das Wochenende und schauen, was da dann für uns rauskommen kann. Natürlich wollen wir sehr gerne an die Ergebnisse aus den letzten Wochen, speziell an die Leistungen vom Weltcup-Auftakt anknüpfen. Seefeld war da in der Vergangenheit immer ein ordentliches Pflaster für uns. Die ganze Mannschaft kann sich deshalb sehr auf die drei Wettkämpfe am Wochenende freuen,“ sagt Frenzel mit Blick auf sein Team. Johannes Rydzek, der aus Schonach krank abreiste, kehrt in den Weltcup zurück. Er will sehen, wie es laufen wird: „Mit meiner Erkrankung war es alles andere als ein guter Start ins neue Jahr. Ich weiß jetzt auch noch nicht genau, wie meine Form aktuell schon wieder ist. Ich werde schauen, dass ich wieder gut ins Wettkampfgeschehen reinkomme. Die Kulisse macht es alles ein bisschen leichter. Aber ganz große Erwartungen habe ich nicht. Es geht darum, wieder reinzukommen und das abzurufen, was aktuell möglich ist.“Auch Jenny Nowak, die in Schonach ihre Probleme hatte, ist noch unsicher: „Ich weiß nicht so richtig, wie ich meine Form einschätzen kann. In Schonach lief es für mich nicht gut, da hatte ich schon meine Probleme. Mein Ziel ist es, in Seefeld bei mir zu bleiben, meine Wettkämpfe zu machen und die bestmögliche Leistung zu bringen. Ich denke, dann sollte es eigentlich auch ganz gut laufen.“Währenddessen freut sich Svenja Würth in erster Linie, wieder dabei zu sein: „Nach zweieinhalb Monaten, geplagt von Infekten und Rückschlägen, bin ich jetzt unheimlich glücklich, dass ich am Wochenende in Seefeld wieder an den Start gehen kann. Meine Erwartungen sind allerdings noch nicht allzu hoch, da ich selbst jetzt noch nicht einschätzen kann, auf welchem Leistungsniveau mein Körper ist. Ich fühle mich soweit gut, ich fühle mich fit und lasse es jetzt einfach auf mich zukommen. Ich freue mich wieder dabei zu sein und hoffe, dass ich mit jedem Wettkampf, den ich jetzt wieder mitmachen kann, ein bisschen besser in Schwung komme. Und ich freue mich auch, dass ich einfach wieder beim Team mit dabei bin.“

Das deutsche Aufgebot

Johannes Rydzek (GER)
Johannes Rydzek (GER) © Modica/NordicFocus

Sechs Frauen und acht Männer schickt der DSV nach Seefeld. Im Aufgebot stehen Nathalie Armbruster, Maria Gerboth, Cindy Haasch, Ronja Loh, Jenny Nowak, Svenja Würth, Manuel Faißt, Vinzenz Geiger, David Mach, Johannes Rydzek, Julian Schmid, Tristan Sommerfeldt, Wendelin Thannheimer und Terence Weber.

Ski Austria Aufgebote: Elf Herren und fünf Damen der Gastgeber

Lisa Hirner (AUT)
Lisa Hirner (AUT) © Modica/NordicFocus

Das Ski Austria Team umfasst elf Starter bei den Herren und fünf Starterinnen bei den Damen. Nominiert wurden Franz-Josef Rehrl, Paul Walcher, Martin Fritz, Fabio Obermeyr, Lukas Mühlbacher, Jonas Fischbacher, Thomas Rettenegger, Stefan Rettenegger, Andreas Gfrerer, Johannes Lamparter, Lukas Greiderer sowie Lisa Hirner, Claudia Purker, Annalena Slamik, Anna-Sophia Gredler und Katharina Gruber.

Zeitplan

Donnerstag, 30.1.25
9.00 Uhr: offizielles Sprungtraining Damen HS109
10.10 Uhr: provisorischer Wertungsdurchgang Damen HS109
11.00 Uhr: offizielles Sprungtraining Herren HS109
13.10 Uhr: provisorischer Wertungsdurchgang Herren HS109

Freitag, 31.1.25
12.00 Uhr: Langlauf Damen Massenstart 5km
12.45 Uhr: Langlauf Herren Massenstart 10km
13.40 Uhr: Probedurchgang Damen HS109
14.15 Uhr: Wertungsdurchgang Damen HS109
15.00 Uhr: Wertungsdurchgang Herren HS109
anschließend Siegerehrung

Samstag, 1.2.25
9.20 Uhr: Probedurchgang Damen HS109
10.00 Uhr: Wertungsdurchgang Damen HS109
10.45 Uhr: Wertungsdurchgang Herren HS109
14.10 Uhr: Langlauf Damen Individual Compact 5km
14.50 Uhr: Langlauf Herren Individual Compact 7,5km
19.30 Uhr: Siegerehrung Kurpark, Seefeld

Sonntag, 2.2.25
9.05 Uhr: Probedurchgang Damen HS109
9.45 Uhr: Wertungsdurchgang Damen HS109
10.30 Uhr: Wertungsdurchgang Herren HS109
14.25 Uhr: Langlauf Damen Gundersen 7,5km
15.10 Uhr: Langlauf Herren Gundersen 12,5km
anschließend Siegerehrung