Beim Weltcup der Nordischen Kombination in Ramsau am Dachstein (AUT) hat Manuel Faißt (GER) hinter Sieger Johannes Lamparter (AUT) und Jarl Magnus Riiber (NOR) den dritten Platz belegt. Bei den Damen siegte Gyda Westvold Hansen (NOR) vor Ida Marie Hagen (NOR), Minja Korhonen (FIN) wurde Dritte. Jens Oftebro (NOR) und Yoshito Watabe (JPN) stürzten.
Damen starten mit PCR-Ergebnis
Für die Kombiniererinnen begann der Freitag mit einer Enttäuschung. Nachdem bereits der Probedurchgang aufgrund böigen Windes abgesagt worden war, fiel schließlich auch der Wertungsdurchgang dem Wind zum Opfer. Daher wurde das Ergebnis des provisorischen Wertungssprunges vom Donnerstag herangezogen. Diesen hatte Weltcup-Spitzenreiterin Gyda Westvold Hansen (NOR) für sich entschieden. Ihre 92 Meter bedeuteten Tagesbestweite bei den Damen. Auf Rang zwei, 26 Sekunden hinter der Norwegerin, startete mit Jenny Nowak bereits die erste DSV-Athletin in den Wettkampf. Zeitgleich mit der Finnin Minja Korhonen, die aufgrund etwas besserer Windverhältnisse weniger Kompensationspunkte erhalten hatte. Ida Marie Hagen (NOR), die beste Läuferin des Feldes, kam mit einem guten Sprung auf 86,5 Meter bis auf 32 Sekunden an ihre Landsfrau heran. In Anbetracht der schweren Strecke, auf der gute Läufer ihre Stärken besonders ausspielen können, konnte ein spannender Lauf erwartet werden. Mit Maria Gerboth (7.) und Nathalie Armbruster (8.) sprangen zwei weitere DSV-Athletinnen in die Top Ten. Ihr Rückstand auf Hansen betrug eine gute Minute. Die beste Österreicherin Lisa Hirner war über Zwischenrang elf nicht ganz glücklich, sie hatte mit den Nachwirkungen eines Sturzes im Langlauftraining zu kämpfen.
Erstes Podium für Finnland
Westvold Hansen wusste um die Gefahr, die von ihrer Landsfrau Hagen ausging. Dementsprechend konterte sie deren Angriff, indem sie selbst dieses Mal die schnellste Laufzeit (14:41.2 min) vorlegte. Hagen war exakt zehn Sekunden langsamer. Für Rang zwei reichte es dennoch locker, hatte sie doch im Ziel eine volle Minute Vorsprung auf die Drittplatzierte. Die hieß Minja Korhonen. Die Finnin war zeitgleich mit Jenny Nowak gestartet, schüttelte diese jedoch am letzten langen Anstieg ab. Nicht nur für die 16-Jährige, auch für Finnland war es das erste Podium in der Nordischen Kombination der Frauen. Nowak musste dagegen in der Schlussrunde Federn lassen, sie fiel bis auf Rang acht zurück.
Armbruster und Hirner mit starker Aufholjagd
Besser lief es dagegen bei Nathalie Armbruster. Die Schwarzwälderin kommt in dieser Saison bislang auf der Schanze noch nicht ganz so gut zurecht wie gewohnt. In der Loipe stimmt dagegen alles. Auch beim Gundersen gelang ihr, gemeinsam mit Lisa Hirner, eine starke Aufholjagd. Die beiden liefen von den Rängen neun und elf bis auf die Plätze vier und fünf nach vorne. Haruka Kasai (JPN) beendete das Rennen als Sechste vor Mari Leinan Lund (NOR). Deren Schwester Marte wurde Neunte. Auf Rang zehn feierte Annika Malacinski (USA) ihr bislang bestes Ergebnis in einem Einzelwettkampf. Die weiteren Ergebnisse der deutschen und österreichischen Kombiniererinnen: 14. Maria Gerboth (GER), 18. Svenja Würth (GER), 20. Sophia Maurus (GER), 21. Annalena Slamik (21.), 24. Claudia Purker (AUT), 25. Laura Pletz (AUT), 28. Clara Mentil (AUT).
Oftebro nach Massenstart vorne
Gleich drei DSV-Athleten platzierten sich nach dem Massenstart über zehn Kilometer in den Top Ten, dazu zwei Österreicher, drei Norweger und zwei Finnen. Die schwere Strecke sorgte schnell dafür, dass das ursprünglich 51 Starter große Feld in mehrere kleine Gruppen zerfiel. In der Spitzengruppe platzierten sich die derzeitigen Top-Athleten des Feldes. Jens Luraas Oftebro (NOR), Joergen Graabak (NOR), Vinzenz Geiger (GER), Manuel Faißt (GER) und Johannes Lamparter (AUT) teilten sich den größten Teil der Führungsarbeit. Am Ende sprintete eine achtköpfige Gruppe um den Teilsieg im Lauf. Der stärkste war Oftebro, der eine halbe Sekunde vor seinem Landsmann Graabak ins Ziel kam. Geiger und Lamparter wurden zeitgleich Dritter und Vierter, 1,1 Sekunden hinter dem Laufsieger. Auch Faißt (+1,6 sec) und Johannes Rydzek (GER, +2,4 sec) brachten sich in eine gute Ausgangsposition. Weltcup-Spitzenreiter Jarl Magnus Riiber (NOR) kam dagegen erst als Neunter, noch hinter Stefan Rettenegger (AUT) und Eero Hirvonen (FIN) mit acht Sekunden Rückstand ins Ziel.
Oftebro und Watabe mit heftigen Stürzen
Auch am Abend windete es noch kräftig in Ramsau. Der Probedurchgang der Herren wurde abgesagt, doch der Wettkampf-durchgang konnte durchgeführt werden. Neben einigen kleineren Verzögerungen wurde auch die Anlauflänge mehrfach geändert. Startete man zu Beginn noch aus Luke 22, verkürzte die Jury den Anlauf nach und nach bis auf Luke 17. Der Schneefall sorgte zudem für einen stumpfen Aufsprunghang, so dass mehrere Athleten bei der Landung in Schwierigkeiten gerieten. Besonders schlimm erwischte es Yoshito Watabe (JPN) und Oftebro. Beide kamen unmittelbar nach der Landung zu Fall und stürzten heftig. Zwar konnten beide auf eigenen Beinen die Anlage verlassen. Watabe humpelte jedoch stark und klagte über Schmerzen im Knie. Oftebro prallte mit dem Hinterkopf heftig auf den Hang und erlitt eine leichte Gehirnerschütterung. Zwar konnte er das Krankenhaus nach einem kurzen Check am Abend wieder verlassen; er wird jedoch am Samstag nicht an den Start gehen, wie das Team mitteilte.
Faißt springt aufs Podest
Auch wenn der Wind sicher am Ergebnis nicht ganz unschuldig war, zeigte sich doch erneut, dass starke Springer auch bei schwierigen Verhältnissen in der Lage sind, Topergebnisse zu erzielen. Der weiteste Sprung gelang dem Österreicher Thomas Rettenegger mit 97 Metern, mit dem er vorübergehend die Führung übernahm. Ilkka Herola (FIN) leistete ihm alsbald Gesellschaft, beide waren punktgleich. Auch Stefan Rettenegger (AUT) und Manuel Faißt zeigten starke Sprünge und gingen kurzzeitig an die Spitze. Riiber, nur Neunter nach dem Lauf, setzte sich vor Faißt. Dann übernahm Lamparter die Führung, ehe der Wettkampf mit dem Sturz von Oftebro endete. Die beiden Oberstdorfer Julian Schmid und Johannes Rydzek kamen auf die Plätze sieben und acht vor Joergen GRaabak (NOR). Terence Weber (GER) eroberte ebenfalls noch einen Platz in den Top Ten. Einige Athleten haderte jedoch mit den Bedingungen. Hirvonen und Geiger gehörten zu denen, die kaum eine Chance hatten. Hirvonen wurde Elfter, Geiger fiel auf Rang 16 zurück.
Zwischenstand MassenstartEndergebnis Herren
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