Nordische Kombination: Geiger gewinnt, Faißt auf dem Podium

Das Podium des Tages: Jarl Magnus Riiber (NOR), Vinzenz Geiger (GER), Manuel Faisst (GER), (l-r)
Das Podium des Tages: Jarl Magnus Riiber (NOR), Vinzenz Geiger (GER), Manuel Faisst (GER), (l-r) © Sandra Volk

Vinzenz Geiger (GER) ist der Sieger der diesjährigen Ruka Tour. Der Oberstdorfer sicherte sich den Tagessieg im Massenstart vor Jarl Magnus Riiber (NOR) und Manuel Faißt (GER). Julian Schmid (GER) wurde Gesamt-Dritter. Riiber feierte sein hundertstes Podium.

Ruka sollte sich als gutes Pflaster für das deutsche Team erweisen. Nach dem Dreifach-Erfolg am Vortag standen erneut zwei DSV-Athleten auf dem Podium. Gleich vier von ihnen landeten in den Top sechs. Geiger geht als Weltcup-Führender nach Lillehammer (NOR). Für Faißt, der am Vortag nach dem Springen als 41. auf den Lauf verzichtete, war es ein versöhnlicher Abschluss des Wochenendes.

Deutsches Trio nach Lauf vorn

Julian Schmid (GER)
Julian Schmid (GER) © Sandra Volk

Am Sonntag Morgen machten die deutschen Männer dort weiter, wo sie am Samstag Nachmittag aufgehört hatten: Mit einem Trio auf den ersten drei Plätzen. Auf dem engen Kurs von Ruka zeigte sich niemand motiviert, alleine irgendwelche Ausreißversuche zu unternehmen. So blieb das Feld größtenteils zusammen und beschränkte sich darauf, sich eine gute Position für den Zielsprint zu erarbeiten. Rund 30 Athleten kamen gemeinsam Richtung Ziel, wo sich Julian Schmid einen minimalen Vorsprung für den abschließenden Sprung auf der Schanze herausarbeitete. Auf Rang zwei und drei kamen mit Vinzenz Geiger und Johannes Rydzek die beiden Erstplatzierten des Vortages. Rydzek entschied dabei ein Foto-Finish gegen Johannes Lamparter (AUT) um einen Wimpernschlag für sich. Hinter Jens Luraas Oftebro (NOR) auf Rang fünf kam mit Manuel Faißt bereits der nächste DSV-Athlet. Siebter wurde Kristjan Ilves (EST), 3,8 Sekunden hinter Schmid. Eine Leistung, die besonders zu würdigen ist, da der Este am Vortag nach einer Kollision mit Matteo Baud (FRA) gestürzt war und sich eine Daumenverletzung zugezogen hatte. Ein Check im Krankenhaus ergab keine Brüche, aber möglicherweise eine offensichtlich schmerzhafte Bänderverletzung. Die Norweger Andreas Skoglund, Joergen Graabak und Jarl Magnus Riiber komplettierten die Top Ten. Riiber lag damit nach dem Lauf umgerechnet 1,7 Punkte hinter Zwischensieger Schmid.

Rehrl mit dem weitesten Sprung

Franz-Josef Rehrl (AUT)
Franz-Josef Rehrl (AUT) © Sandra Volk

Das Springen begann in umgekehrter Reihenfolge des Ergebnisses des Massenstarts, die Rückstände aus der Loipe wurden in Minuspunkte umgerechnet. Der erste richtig weite Sprung kam von Laurent Mühlethaler (FRA), der aus Luke 19 135 Meter ins Tal brachte. Seine Führung währte jedoch nicht lange, denn unmittelbar hinter ihm startete Franz-Josef Rehrl (AUT), auf Antrag seines Trainers zwei Luken tiefer. Dennoch flog der Österreicher auf starke 145 Meter und konnte sich fortan bis kurz vor Wettbewerbsende Hoffnungen auf einen Podestplatz machen. Erst Riiber gelang es mit einem Sprung auf 134,5 Meter, an Rehrl vorbeizuziehen. Auch Faißt (132 m) ging an Rehrl vorbei, nicht jedoch an Riiber. Geiger kam als vorletzter Springer, und sicherte sich mit einem starken Sprung auf 133,5 Meter die Führung. Daran konnte auch Schmid nichts mehr ändern, dessen 130,5 Meter immerhin noch für Platz fünf hinter Rehrl gut waren. Vortagessieger Johannes Rydzek (GER) auf Rang sechs (128,5 m) belegte als viertbester Deutscher den sechsten Platz. Mit Johannes Lamparter (7.) und Martin Fritz (8.) landeten zwei weitere Österreicher in den Top Ten, die von Espen Bjoernstad (NOR) und Ilves komplettiert wurden.

Ruka Tour für Geiger

Vinzenz Geiger (GER)
Vinzenz Geiger (GER) © Sandra Volk

Mit seinem Sieg in Ruka feierte Geiger seinen ersten Sieg im Massenstart überhaupt. „Normalerweise ist das nicht mein Lieblingsformat, aber heute war es zu hundert Prozent meins. Hätte mir das jemand vor einer Woche gesagt, hätte ich es nicht geglaubt“, bilanzierte der strahlende Sieger. Als Weltcup-Führender übernahm Geiger zudem das gelbe Trikot von Riiber und sicherte sich zugleich den Gewinn der Ruka Tour. Riiber konnte sich mit seinem hundertsten Weltcup-Podium trösten: „Das ist verrückt. Es ist wirklich cool, dass ich das hier erreichen konnte, weil es ein wirklich schwieriges Podium war. Es war herausfordernd, aber ich konnte meine beste Leistung im Wettkampf zeigen.“ Für Manuel Faißt bedeutete der Podestplatz ein versöhnliches Ende des Wochenendes: „Ich bin heute wirklich glücklich. Zuerst war der Langlauf wirklich gut, und dann gelang mir der erste gute Sprung des Wochenendes auf der Schanze. Gestern war ziemlich hart für mich, daher bin ich um so glücklicher mit dem dritten Platz.“ Für die Kombinierer geht es nun weiter nach Lillehammer (NOR), wo auch die Damen in die Saison einsteigen werden.

Zwischenstand Lauf (10km)Endergebnis

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