Vinzenz Geiger (GER) hat sich zum Abschluss der Saison 2024-25 den Gesamtsieg in der Nordischen Kombination gesichert. Er gewann zudem die Compact-Wertung. Der Tagessieg im Finale ging an Johannes Lamparter (AUT), Julian Schmid (GER) wurde Zweiter.
Lamparter wiederholt Vortagessieg
Johannes Lamparter und Lahti, das ist ein Match. Saison-übergreifend zum dritten Mal in Folge konnte sich der Österreicher den Tagessieg sichern. Den Grundstein dafür legte er bereits auf der Schanze, wo er sich mit der Tagesbestweite von 134,5 Metern bereits wichtige Sekunden Vorsprung herausspringen konnte. Auch in der Loipe ließ Lamparter nichts anbrennen und baute seinen Vorsprung sogar noch um einige Sekunden aus. Am Ende konnte sich der Tiroler seinen insgesamt 17. Einzelsieg sichern und ließ damit auch Julian Schmid (GER) im Kampf um den dritten Platz in der Gesamtwertung hinter sich. „Der Tag war heute ein Wahnsinn. Ich konnte eine richtige Bombe zünden beim Springen. Ich habe dann versucht draufzudrücken und alleine das Rennen zu machen. Mitten im Rennen wäre ich fast etwas eingebrochen. Ich habe dann aber noch eine richtig starke Schlussrunde gehabt und die Zielgerade wieder genießen können,“ bilanzierte Lamparter zufrieden.
Schmid erholt auf Platz zwei
Julian Schmid, der am Vortag in der Loipe gesundheitliche Probleme bekommen hatte und sich während des Laufs fast übergeben musste, zeigte sich gut erholt. Mit 130 Metern erzielte er die zweitbeste Weite des Tages, profitierte dabei allerdings von günstigen Windverhältnissen, so dass er in der Endabrechnung als Vierter ins abschließende Zehn-Kilometer-Rennen gehen konnte. In der Loipe konnte er zwei Positionen gutmachen und das Rennen als Zweiter beenden. Für den Sprung auf das Podium der Gesamtwertung sollte es dennoch nicht ganz reichen. Die Saison beendete er 32 Punkte hinter Lamparter auf dem vierten Platz.
Mühlethaler meldet sich zurück
Für die Überraschung des Tages sorgte Laurent Mühlethaler. Der Franzose, der gehandicapt in die Saison gestartet war, meldete sich zum Abschluss der Saison eindrucksvoll zurück. 128,5 Meter brachten ihm Platz zwei nach dem Springen. Mit 13 Sekunden Rückstand auf Lamparter startete er ins Rennen. Allerdings lagen Terence Weber (GER) als Vierter (126 m) und Schmid nur eine beziehungsweise fünf Sekunden hinter ihm. Auch sein Landsmann Marco Heinis, der im Verlauf der Saison lange mit seiner Form gehadert hatte, zauberte einen starken Sprung auf 127 Meter ins Tal und platzierte sich als Fünfter 33 Sekunden hinter der Spitze. Im Lauf musste Mühlethaler dann Schmid passieren lassen, doch gelang es ihm, sich an die Fersen des Oberstdorfers zu heften und das Rennen als Dritter zu beenden.
Stenzel mit Karrierebestleistung
Sechster nach dem Springen wurde Richard Stenzel (GER). Der Bronzemedaillen-gewinner der Junior-WM zeigte seine bislang beste Leistung im Weltcup und sollte das Rennen auf Rang 13 beenden. Damit trug er maßgeblich zum starken deutschen Mannschaftsergebnis bei. Denn mit Terence Weber auf Rang sechs, Johannes Rydzek auf Rang sieben und Wendelin Thannheimer auf Rang neun platzierten sich nicht weniger als vier DSV-Athleten in den Top Ten. Zudem kam David Mach auf Platz 14. Vinzenz Geiger, nach dem Springen lediglich 28., verbesserte sich dank zweitschnellster Laufzeit noch auf Platz 15. Auch der letzte Deutsche, Simon Mach, holte als 26. noch Weltcuppunkte.
Herola Vierter zum Abschluss
Auch der stärkste Finne, Ilkka Herola, konnte zum Abschluss seine starke Form bestätigen. Mit dem angekündigten Schanzenrekord klappte es bei den herrschenden Windbedingungen zwar nicht, aber 124,5 Meter brachten ihn auf den achten Zwischenrang. Im Lauf ließ er Weber und Rehrl hinter sich. An Mühlethaler kam er jedoch nicht mehr heran. Dennoch konnte der Finne mit seiner Saison zufrieden sein. Neben seinem Sieg am Holmenkollen am vergangenen Wochenende stand Herola drei weitere Male auf dem Podium. Unter anderen konnte er am Samstag in Lahti mit seinem zweiten Platz seine erste Podiumsplatzierung in Finnland überhaupt sichern. Zu dem Podestplätzen wurde Herola insgesamt sechsmal Vierter und zweimal Fünfter. Auch seine Teamkameraden zeigten aufsteigende Form. Otto Niittykoski als 17. konnte erneut seine persönliche Bestleistung verbessern.
Geiger gewinnt erstmals Gesamtweltcup und Compact-Wertung
Da der bis dato Führende im Gesamtweltcup, Jarl Magnus Riiber (NOR), vor Wochenfrist in Oslo überraschend beschloss, seine überragende Karriere vorzeitig zu beenden und seinen möglichen sechsten Gesamtsieg abzuschenken, erbte Geiger überraschend einfach seinen ersten Gesamtsieg. Am Ende beendete er die Saison 121 Punkte vor Riiber, der dennoch Zweiter wurde. Lamparter sicherte sich Rang drei vor Schmid. Jens Luraas Oftebro (NOR) wurde Sechster vor Stefan Rettenegger (AUT), Rehrl und Johannes Rydzek (GER). Wendelin Thannheimer wurde in seiner ersten vollen Saison Elfter. Neben dem Gesamtweltcup sicherte sich Geiger auch die kleine Kristallkugel für den Gewinn der Compact-Wertung. Zweiter und Dritter wurden ebenfalls Riiber und Lamparter. Die Massenstart-Wertung ging an Riiber vor Lamparter und Geiger.
Nationenwertung geht an Deutschland
Die besten Springer und Läufer der Saison kamen aus Norwegen. Jens Luraas Oftebro sicherte sich mit 250 Punkten Vorsprung vor Geiger das rote Trikot des besten Läufers, während sein Landsmann Riiber die Wertung des besten Springers vor den drei Österreichern Rehrl, Lamparter und Thomas Rettenegger für sich entschied. Die Nationenwertung ging zu guter Letzt an das deutsche Team, das sich mit 6179 Punkten gegen Österreich (5340) und Norwegen (4976) durchsetzte. Auf Platz vier kam Finnland (1551) vor Frankreich (1019), Japan (980), Estland, dessen 743 Punkte Kristjan Ilves alleine erzielte, und den USA. Außerdem sammelten Athleten aus Italien, Tschechien, Slowenien, der Ukraine, der Schweiz und China Punkte. Auch Athleten aus Kasachstan nahmen in der abgelaufenen Weltcup-Saison teil.
Stimmen zum Wettkampf
Johannes Lamparter:
Julian Schmid (GER):„Es war ein wirklich gutes letztes Wochenende für mich. Gestern hatte ich im Rennen zu kämpfen, aber heute war es viel besser, obwohl Johannes einfach etwas zu stark war. Er hat heute verdient gewonnen und ist Dritter im Gesamtweltcup geworden, aber ich bin auch sehr zufrieden mit meiner Saison.“
Laurent Mühlethaler (FRA):
Christoph Bieler (Chetrainer Österreich):„Alles in allem feiern wir hier einen super Abschluss vor einer tollen Kulisse bei traumhaftem Wetter. Johannes konnte nach einer schwierigen Weltmeisterschaft für ihn nochmal den Fokus gut aufs Training legen und sein Energielevel gut haushalten. Er wollte unbedingt noch performen und bei den letzten Wochenenden noch erfolgreich sein. Das hat sich ausgezahlt. Mannschaftlich gesehen war die Saison schon sehr positiv zu bewerten. Es haben uns aber definitiv Ausreißer nach vorne gefehlt, die wir im letzten Jahr mit Johannes und Stefan Rettenegger hatten. Daran müssen wir ansetzen, damit wir den letzten Step wieder machen und um die Siege mitkämpfen können in der nächsten Saison.“
Zwischenstand Sprung Herren
Endergebnis Herren
Weltcup-Gesamtwertung
Massenstart
Compact
Best Jumper
Best Skier
Nationenwertung