Am kommenden Wochenende gastiert die Nordische Kombination im sächsischen Klingenthal. Zwei Einzelwettbewerbe stehen auf dem Programm.
Musik und Wintersport
Klingenthal liegt unmittelbar an der deutsch-tschechischen Grenze, im südöstlichen Sachsen. Die Stadt im Vogtland ist vor allem bekannt für zwei Dinge: Musik und Wintersport. Und wohl auch nur dort findet man diese beiden Bereiche vereint in einem einzigen Museum, dem Musik- und Wintersportmuseum. Bereits im 17. und 18. Jahrhundert machte sich Klingenthal einen Namen als Stadt des Geigenbaus. Aber auch die Produktion von Holz- und Blechblasinstrumente sowie Harmonikas machte die Stadt berühmt. Dementsprechend ziert auch das Stadtwappen eine Lyra auf blauem Grund. Aber auch in Sachen Wintersport hat die Stadt eine gewisse Geschichte. Zu DDR-Zeiten befand sich dort mit dem SC Dynamo Klingenthal eines der Wintersport-Leistungszentren. Heute gibt es neben einem Loipenzentrum im Stadtteil Mühlleithen mit 110 Kilometern gespurten Loipen sowie drei Skihängen vor allem die Vogtland Arena mit der Skisprungschanze.
Vogtland Arena – gute Stimmung inklusive
Die große HS 140- Anlage am Schwarzberg wurde 2006 als Nachfolgerin der „Großen Asch“ (1990 wegen Baufälligkeit abgerissen) eingeweiht und bildet seither regelmäßig einen Austragungsort nationaler und internationaler Wettkämpfe. Der weiteste Sprung steht bei 149,5 Metern, gehalten von Marius Lindvik (NOR) seit einem COC-Wettbewerb der Skispringer im Februar 2018. Die bei vielen Sportlern beliebte Anlange ist eine der größten Skisprungschanzen weltweit und lässt dementsprechend weite Sprünge zu, auch wenn sie nicht ganz einfach zu springen ist, wie Vinzenz Geiger feststellt: „Die Schanze in Klingenthal ist nicht einfach, im Normalfall braucht man etwas Glück mit dem Wind. Vom Verlauf her ist die Strecke nicht so anspruchsvoll, aber die Kürze und die Kurven haben es in sich. Im letzten Jahr war die Stimmung super und ich freue mich auf den Heimweltcup und die Fans in Klingenthal.“ Anlässlich des Weltcups der Nordischen Kombination wird die Loipe, eine Zwei-Kilometer-Schleife, unmittelbar am Fuß der Schanze eingerichtet. Start und Ziel des Langlaufrennens finden dabei im Auslauf der Schanze statt. Für die Zuschauer bietet dies optimale Bedingungen, da man Sprung und Lauf problemlos vom gleichen Platz aus verfolgen kann.
Deutschland mit elf Athleten am Start- Frenzel fehlt
Der DSV hat beim Heimspiel eine nationale Gruppe am Start, das heißt, es dürfen mehr als nur die üblichen sechs Athleten teilnehmen. Auf der Liste stehen neben Johannes Rydzek (Obersdorf), Manuel Faisst (Baiersbronn), Fabian Riessle (Breitnau), Vinzenz Geiger (Oberstdorf) und Terence Weber (Geyer) auch die fünf Teilnehmer der Junioren-WM in Lahti. Der zweifache Goldmedaillengewinner Julian Schmid (Oberstdorf) wird ebenso an den Start gehen wie Luis Lehnert (Oberaudorf), David Mach (Buchenberg), Wendelin Thannheimer (Oberstdorf) und Simon Hüttel (Weissenstadt). Dazu gesellt sich Martin Hahn vom VSC Klingenthal, der damit zu einem „echten“ Heimweltcup kommt. Eric Frenzel, der nach einem grippalen Infekt noch nicht einsatzbereit ist, muss dagegen auf einen Start verzichten.
Auch Seidl muss passen
Eric Frenzel ist nicht der einzige prominente Athlet, der Klingenthal auslassen muss. Auch der Österreicher Mario Seidl war nach Chaux-Neuve erkrankt, der Weltcup kommt für ihn zu früh. Dennoch reisen die Österreicher mit einer schlagkräftigen Truppe an. Neben den üblichen Weltcupstartern Franz-Josef Rehrl, Lukas Greiderer, Lukas Klapfer, Martin Fritz, Philipp Orter und Willi Denifl werden auch Junioren-Weltmeister Johannes Lamparter sowie Thomas Jöbstl das Team verstärken. Jöbstl hatte am vergangenen Wochenende beim COC in Planica für den ÖSV einen weiteren Quotenplatz erkämpft. Die Norweger dagegen reisen – mit Ausnahme von Weltcup-Spitzenreiter Jarl Magnus Riiber – mit dem B-Team an. Neben Riibers Bruder Harald und Veteran Magnus Moan werden Einar Luraas Oftebro, Lars Ivar Skarset, Leif Torbjoern Naesvold und Espen Andersen die norwegischen Farben vertreten. Die WM-Mannschaft legt eine längere Pause ein, um für die bald anstehenden Titelwettkämpfe in Seefeld gut erholt zu sein. Ursprünglich war das auch der Plan für Riiber gewesen, doch aufgrund seiner Führung im Gesamtweltcup wird er nun doch in Klingenthal an den Start gehen. Fehlen werden die Franzosen, die kurz nach ihrem Trainerwechsel – Frédéric Baud war zurückgetreten, der frühere Erfolgscoach Etienne Gouy übernahm in dieser Woche das Steuer – ein Trainingscamp in Skandinavien einlegen. Dafür kehren die Finnen, die ihrerseits Trondheim ausgelassen hatten, mit Ilkka Herola, Eero Hirvonen, Leevi Mutru und Arttu Mäkiaho in den Weltcup zurück.
Der Zeitplan
Freitag, 1.2.2019
14.00 Uhr: offizielles Langlauftraining
16.00 Uhr: Offizielles Sprungtraining HS 140
18.00 Uhr: Qualifikation/provisorischer Wertungsdurchgang HS 140
Samstag, 2.2.2019
11.45 Uhr: Probedurchgang HS 140
12.55 Uhr: Wertungsdurchgang HS 140
15.00 Uhr: Langlauf 10km
Sonntag, 3.2.2019
11.00 Uhr: Probedurchgang HS 140
12.15 Uhr: Wertungsdurchgang HS 140
15.00 Uhr: Langlauf 10km