Mario Seidl (AUT) und Lisa Hirner (AUT) haben beim Continental Cup der Nordischen Kombination in Eisenerz (AUT) am Abschlusstag Heimsiege gefeiert. Bei den Herren gab es wie bereits am Freitag einen Doppelsieg mit Fabio Obermeyr (AUT) auf Rang zwei. Bei den Damen belegte Claudia Purker (AUT) nach ihrem Sieg am Freitag nun den zweiten Platz. Marie Nähring (GER) und Jakob Lange (GER) waren die erfolgreichsten DSV-Athleten.
Seidl dominiert einmal mehr
Mario Seidl wurde seiner Favoritenstellung auf der Schanze auch am Sonntag gerecht. Trotz zweier Luken weniger Anlauf als die Konkurrenz erzielte er mit einem Sprung auf 107,5 Meter klar die größte Weite des Tages. Die zweitgrößte Weite von 104 Metern kam überraschenderweise von Oleksandr Shumbarets. Der Ukrainer profitierte von guten Windbedingungen, landete durch die Punktabzüge allerdings am Ende auf einem immer noch guten zwölften Platz. Auf den vorderen Plätzen tummelten sich nach dem Springen jedoch die Deutschen und Österreicher. Allen voran Jonathan Gräbert und Simon Mach, die beide mit 103 Metern zeitgleich 1:04 Minuten hinter Seidl ins Rennen starten sollten. Ebenfalls nur vier Sekunden hinter ihnen bei gleicher Sprungweite landete mit Jakob Lange bereits der dritte DSV-Athlet. Ihm folgte ein österreichisches Trio mit Florian Kolb, Sebastian Brandner und Manuel Einkemmer vor einem weiteren Deutschen, Nick Siegemund auf Rang acht. Sie alle gingen innerhalb von acht Sekunden auf die Strecke. Und auch Andreas Ottesen (NOR) und insbesondere Fabio Obermeyr (AUT) auf den Rängen neun und zehn, 1:20 Minuten hinter Seidl, aber nur acht Sekunden hinter Siegemund, hatten als starke Läufer noch alle Chancen auf eine Topplatzierung.
Obermeyr stark, Skoglund überragend
Wie erwartet, hielt sich Fabio Obermeyr nicht lange auf dem zehnten Rang auf. Nach einer Runde auf dem 1,6 Kilometer kurzen Kurs bei schwierigen, extrem tiefen Bedingungen lag er bereits auf Rang fünf, unmittelbar hinter Jakob Lange. Eine Runde später war Obermeyr Zweiter. Lange konnte ihm bis zur Halbzeit folgen, dann wurde er jedoch vom herangelaufenen Manuel Einkemmer (AUT) überholt. Doch auch Einkemmers Podestplatz war extrem gefährdet, denn von hinten stürmte Aleksander Skoglund heran. Der COC-Gesamtführende aus Norwegen kämpft seit Längerem auf der Schanze, ist aber mit Abstand der stärkste Läufer des Feldes. Am Sonntag in Eisenerz belegte er nach dem Springen nur den 39. Platz. Eine Runde vor Schluss im Zehn-Kilometer-Rennen griff er das Podium an, welches er in der Schlussrunde von Einkemmer eroberte. Während Seidl an der Spitze ungefährdet seinen zweiten Sieg des Wochenendes feierte, war das Rennen für Obermeyr etwas zu kurz. Bis auf 14 Sekunden war er an den Führenden Seidl herangekommen. So wurde er wie bereits am Freitag Zweiter hinter Seidl, gefolgt von Skoglund. Einkemmer musste sich mit Platz vier begnügen, Jakob Lange wurde Fünfter. Der Franzose Antoine Gerard lieferte erneut ein starkes Finish und holte sich Platz sechs gegen Florian Kolb (AUT) und Gael Blondeau (FRA). Jan Vytrval (CZE) und Jonas Fischbacher (AUT) komplettierten die Top Ten vor den beiden übrigen Franzosen Edgar Vallet und Tom Rochat. Simon Mach fiel auf Rang 15 zurück.
Zwischenstand Sprung HerrenEndergebnis HerrenGesamtstand COC Herren
Weltcup-Trio in Front
Beim Springen der Damen setzten sich die drei Österreicherinnen an die Spitze, die üblicherweise im Weltcup an den Start gehen. Während Claudia Purker bereits am Freitag in Eisenerz antrat und ihren ersten COC-Sieg feiern konnte, traten Lisa Hirner und Annalena Slamik erst am Sonntag in Aktion. Hirner war es auch, die mit dem weitesten Sprung auf 101 Meter die Führung übernahm. Nur einen halben Meter kürzer, aber dennoch 22 Sekunden dahinter landete Slamik auf Zwischenrang zwei. Die beiden Führenden waren als einzige aus Luke 29 gestartet, alle anderen hatten etwas längeren Anlauf. Purker sprang 95,5 Meter weit und setzte sich an Rang drei, gefolgt von der Polin Joanna Kil sowie der Norwegerin Ingrid Laate. Die bestplatzierte DSV-Athletin nach dem Springen war Trine Göpfert auf Rang sechs. Allerdings hatte sie bereits 2:02 Minuten Rückstand auf Hirner.
Hirner ungefährdet zum Heimsieg
Lisa Hirner, die für den SC Erzbergland startet, hatte keine Probleme, in ihrer Heimat zum Sieg zu laufen. Slamik hatte auf den Lauf verzichtet, und Purker stellte ihre gute Laufform erneut unter Beweis. Die ehemalige Spezialspringerin kommt in der Loipe immer besser zurecht. Sie konnte ihren Rückstand auf Hirner nahezu halten und belegte Rang zwei. Dritte wurde Alexa Brabec (USA), die mit der drittschnellsten Laufzeit von Rang sieben aufs Podium lief. Beste Norwegerin wurde Mille Marie Hagen auf Rang vier. Die jüngere Schwester der schnellsten Läuferin im Weltcup, Ida Marie Hagen, erzielte eine persönliche Bestleistung. Die schnellste Laufzeit kam ebenfalls aus Norwegen. Hanna Midtsundstad war einmal mehr die schnellste Läuferin, belegte aufgrund eines schwachen Sprunges am Ende aber nur Rang zwölf. Fünfte hinter Hagen wurde die Polin Joanna Kil, die damit bereits als Gesamtsiegerin des Continental Cups feststeht. Die deutschen Damen platzierten sich alle im Mittelfeld. Marie Nähring auf Rang 13 platzierte sich zwei Ränge vor Sophia Maurus. Trine Göpfert fiel auf Platz 21 zurück, und Magdalena Burger wurde 24.
Zwischenstand Sprung DamenEndergebnis DamenGesamtstand COC Damen
Stimmen zum Wochenende
„Es war ein mega Wochenende für mich in Eisenerz. Mit zwei Siegen und einem zweiten Platz im Mixed Team habe ich mir wieder richtig viel Selbstvertrauen geholt für die nächsten Wettkämpfe. Der Mixed Team Sprint war für mich eine Premiere und es ist cool, dass es mit Laura (Pletz, Anm.) gleich so gut geklappt hat“, so Mario Seidl, der mit dem super Ergebnis den Quotenplatz für die letzte Weltcup-Periode für Österreich sicherte. Ebenso Claudia Purker blickt auf ein tolles Wochenende zurück: „Ich bin sehr stolz auf meine Leistung in Eisenerz, der erste Sieg in einem Continentalcup ist ganz was besonderes. Ich merke, dass es stetig bergauf geht mit meiner Form, vor allem auf der Schanze kommen meine Sprünge immer stabiler. Auch läuferisch komme ich immer besser in Form“, so die Salzburgerin. (Quelle: Ski Austria)
Klingenthal geplant, aber gefährdet
Nachdem der für das kommende Wochenende in Oberwiesenthal (GER) geplante Continental Cup bereits vor Längerem abgesagt wurde, sprang Klingenthal als Ersatzausrichter für den noch freien Termin Ende Februar/ Anfang März ein. Geplant sind je drei Gundersen-Wettkämpfe für Männer und Frauen, wobei die Frauen jeweils fünf Kilometer laufen sollen, die Männer dagegen zweimal je 7,5 und einmal 12,5 Kilometer. Gesprungen wird auf der Normalschanze, der Großen Vogtlandschanze, gelaufen im Skistadion Mühlleithen. Allerdings ist die Schneesituation in Klingenthal ähnlich bescheiden wie derzeit überall in Mitteleuropa. Der für das kommende Wochenende in Mühlleithen geplante Kammlauf musste wetterbedingt bereits abgesagt werden. Von daher bleibt abzuwarten, ob der COC wie geplant stattfinden kann. In jedem Fall wäre Klingenthal für die Damen das Finale. Die Herren haben in Lahti (08.-10. März 2024) noch eine weitere Chance auf Wettkämpfe.
Zeitplan Klingenthal
Freitag, 01.03.2408:30 Uhr Offizielles Sprungtraining Frauen/ Männer (HS 85)09:45 Uhr Provisorischer Wertungsdurchgang Frauen/ Männer11:00 Uhr Wertungsdurchgang Frauen/ Männer15:00 Uhr Langlauf Frauen 5,0 km15:45 Uhr Langlauf Männer 7,5 km16:15 Uhr Siegerehrung Frauen/ Männer
Samstag, 02.03.3409:00 Uhr Probedurchgang Frauen/ Männer (HS 85)10:30 Uhr Wertungsdurchgang Frauen/ Männer13:30 Uhr Langlauf Frauen 5,0 km14:15 Uhr Langlauf Männer 7,5 km15:00 Uhr Siegerehrung Frauen/ Männer
Sonntag, 03.03.3409:00 Uhr Probedurchgang Frauen/ Männer (HS 85)10:30 Uhr Wertungsdurchgang Frauen/ Männer13:30 Uhr Langlauf Frauen 5,0 km14:15 Uhr Langlauf Männer 12,5 km15:00 Uhr Siegerehrung Frauen/ Männer
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