Nordische Kombination in Lillehammer: Riiber gewinnt zum Dritten

Die Sieger von Lillehammer: Jörgen Graabak, Jarl Riiber, Johannes Rydzek (l-r) © Sandra Volk

Jarl Riiber war auch am dritten Tag in Lillehammer nicht zu stoppen. Nach der Bestweite auf der Schanze ließ er sich den Sieg bei der Minitour nicht mehr nehmen. Johannes Rydzek schafft noch den Sprung aufs Podium.

Deutsche Athleten springen hinterher

Fabian Riessle (GER) © Tumashov /NordicFocus

Ein schönes Springen war es nicht, das Springen auf der Großschanze. Ob es an den Wetterbedingungen lag – Regen, Schnee, Nebel und klare Sicht wechselten sich beständig ab – oder einfach am fehlenden Aufwind, die Freude der Athleten über den heutigen Sprunglauf hielt sich sichtlich in Grenzen. Die Ergebnisse spiegelten dies wider. Johannes Rydzek (Oberstdorf) war auf Rang 17 nach 118,5 Metern noch der beste Deutsche, Terence Weber (Geyer) sortierte sich kurz dahinter auf Platz 20 (114 Meter) ein. Noch schlechter lief es bei den übrigen DSV-Startern. Eric Frenzel (Oberwiesenthal) auf Rang 28, Manuel Faisst (Baiersbronn) auf 33 und Fabian Rießle (Breitnau) sogar nur auf Rang 42 waren immerhin noch etwas besser dran als Vinzenz Geiger (Oberstdorf), der wegen eines nicht regelkonformen Anzugs noch vor seinem Sprung disqualifiziert wurde.

Norweger und Japaner sprungstark

Akito Watabe (JPN) © Tumashov /NordicFocus

Doch auch die Österreicher erwischten keinen besonders guten Tag. Mario Seidl, der sich auf die Großschanze besonders gefreut hatte, landete vorläufig nur auf Rang 16. Nur Franz-Josef Rehrl als Zweiter und Martin Fritz auf Rang neun konnten ihre Sprünge in gewohnter Manier durchbringen. Stark präsentierten sich dagegen die Norweger, die alle elf Athleten innerhalb der ersten 25 platzierten. Bester war dabei – wie könnte es anders sein – wieder einmal Jarl Riiber, den anscheinend weder die Verhältnisse noch die Schanze oder das Wettkampfformat beeindrucken. Mit 129,5 Metern setzte er sich souverän an die Spitze des Feldes. 21 Sekunden betrug sein Vorsprung auf Rehrl. Auch die Japaner brachten drei Athleten in die Top 7. Go Yamamoto (128,5 Meter, Rang 3) sowie insbesondere die Brüder Yoshito und Akito Watabe auf den Rängen sechs und sieben dürften sich Chancen aufs Podium ausgerechnet haben.

Riiber ungefährdet – Rydzek und Frenzel stark

Jarl Magnus Riiber (NOR) © Modica/NordicFocus

Mit nur 21 Sekunden Vorsprung ging Riiber in die zehn Kilometer – nach Halbzeit des Rennens lag er bereits eine Stadionrunde vorn. Sein Sieg war nie gefährdet, er konnte es sich erlauben, nur die fünfzehnte Laufzeit des Tages zu zeigen. Dahinter bildete sich schnell eine größere Gruppe, in der die drei Japaner, aber auch die beiden Norweger Joergen Graabak und Jan Schmid zu finden waren. Rydzek arbeitete sich dahinter Stück um Stück heran. Ihm kam zugute, dass die Gruppe vor ihm sich nicht einig war. Während Graabak auf einen Angriff von Akito Watabe oder Jan Schmid hoffte, bevor Rydzek aufschließen konnte, entschieden diese, nichts Verrücktes zu unternehmen. So war es schließlich Espen Björnstad (NOR), der die Führung übernahm und „die Bremse anzog“, wie Graabak es formulierte. Rydzek war darüber nicht unzufrieden: „Ich war ziemlich müde zu der Zeit, so hatte ich die Gelegenheit, mich etwas auszuruhen.“ In der letzten Runde war Rydzek mit in der Gruppe hinter Riiber. Graabak versuchte sein Heil dann doch in der Flucht und griff am letzten Anstieg an. „Es war vielleicht ein bisschen verrückt, mit zwei Abfahrten vor mir, aber ich bekam nochmal etwas Extrageschwindigkeit“, so Graabak. Doch Rydzek gelang es, die Lücke wieder zu schließen. Schließlich zwang er Graabak noch in einen Zielsprint um Platz zwei, den der Norweger mit 0,8 Sekunden vor Rydzek für sich entschied. Dahinter kamen Akito Watabe und Martin Fritz (AUT) ins Ziel, Rehrl rettete Platz sieben. Eric Frenzel lief mit der drittbesten Laufzeit noch auf den elften Rang nach vorne.

Der Sieger der Minitour heißt Riiber – Frenzel Zweiter

Jarl Magnus Riiber (NOR) © Sandra Volk

Damit verteidigte er seinen zweiten Platz in der Minitour – mit drei Siegen in drei Wettbewerben sicherte sich Riiber die maximale Punktzahl. Graabak zog durch seinen heutigen zweiten Platz noch am Österreicher Seidl vorbei. „Das war mein Wochenende“, zeigte sich Riiber zufrieden. „Ich hatte gute Sprünge und gute Langlaufrennen, es ging wunderbar auf.“

=> Ergebnis Nordische Kombination Weltcup Lillehammer (NOR) HS 140 / 10 Km

 

Bildergalerie