Neuschnee hat das Springen der Massenstartwettbewerbe in der Nordischen Kombination in Ramsau am Dachstein verhindert. Nach Lauf und Provisorischem Wertungsdurchgang gab es zwei norwegische Sieger. Nathalie Armbruster und Julian Schmid werden beste Deutsche.
Hagen nach Massenstart vorn
Der Massenstart der Damen sah nur am Anfang aus wie ein Massenstart. Die schwere Strecke trennte sehr schnell die Spreu vom Weizen. Bereits nach der ersten von zwei Runden auf der 2,5-Kilometer-Schleife konnte sich Ida Hagen, die beste Läuferin des Feldes, leicht absetzen. Lediglich Nathalie Armbruster konnte lange Zeit mitgehen, musste dem hohen Tempo jedoch am Ende Tribut zollen. Nicht nur Gyda Westvold Hansen (NOR), sondern auch deren Landsfrau Marte Leinan Lund gingen an Armbruster vorbei. Um 0,8 Sekunden musste sie sich am Ende geschlagen geben. Auf Rang fünf kam die Finnin Minja Korhonen, gefolgt von PCR-Siegerin Haruka Kasai (JPN) und Lena Brocard (FRA), die die starke Läuferin Ema Volavsek (SLO) hinter sich halten konnte. Joanna Kil aus Polen und Hanna Midtsundstad (NOR) komplettierten die Top Ten nach dem Lauf.
Norwegen dominiert bei den Herren
Kaum waren die Damen im Ziel, gingen die Herren in ihr Zehn-Kilometer-Rennen. Der Österreicher Johannes Lamparter ging topmotiviert in sein Heimrennen und führte das Feld über die erste Runde, Ilkka Herola (FIN) an seinen Skienden. Doch auch Lamparter konnte gegen die norwegische Übermacht in der Loipe am Freitag nichts ausrichten. Als sich das Feld auseinanderzog, bildete sich eine vierköpfige Spitzengruppe, bestehend aus Jens Luraas Oftebro, Joergen Graabak und den beiden Brüdern Andreas und Aleksander Skoglund. Ebenso wie Lamparter konnten auch Jarl Magnus Riiber (NOR), Stefan Rettenegger (AUT) und Herola nicht ganz folgen. Auf der Zielgeraden setzte sich Oftebro gegen Aleksander Skoglund durch, Graabak und Andreas Skoglund lieferten sich ein Foto-Finish eine knappe Sekunde hinter der Spitze. Als erster Verfolger kam Vinzenz Geiger (GER) 8,6 Sekunden hinter Oftebro ins Ziel. Riiber wurde Sechster vor Stefan Rettenegger, Herola, Manuel Faißt (GER) und dem Amerikaner Stephen Schumann. Lamparter wurde bester Österreicher als Zwölfter hinter Schmid.
Neuschnee verhindert Springen
Nach dem Lauf hätte die Entscheidung des Tages auf der Schanze fallen sollen, doch der anhaltende Schneefall machte den Kombinierern einen Strich durch die Rechnung. Nachdem gleich zwei Vorspringer bei der Landung zu Fall kamen, da der Schnee die Athleten zu stark abbremste, wurde zunächst das Damenspringen abgesagt. Der Pistenbully, unterstützt vom Tretkommando, versuchte der Lage Herr zu werden, doch der „komische Schnee“, wie es der norwegische Renndirektor Lasse Ottesen im ORF beschrieb, machte die Landung zu gefährlich. So wurde auch das Springen der Herren abgesagt, die Endergebnisse mithilfe der provisorischen Wertungsdurchgänge vom Donnerstag errechnet.
Starke Sprungleistungen des DSV und ÖSV
Am Ende waren es Ida Marie Hagen und Jarl Magnus Riiber, die sich die Tagessiege sichern konnten. Da half auch die starke Sprungleistung der deutschen und österreichischen Athleten nicht. Bei den Damen entschied Haruka Kasai (JPN) den PCR für sich. Jenny Nowak (GER) wurde Zweite vor Ida Marie Hagen, Yuna Kasai (JPN) und dem deutschen Trio Maria Gerboth, Svenja Würth und Ronja Loh. Auch Lisa Hirner (AUT) als Achte lag zunächst aussichtsreich im Rennen, verzichtete dann jedoch krankheitsbedingt auf den Start im Wettkampf. Hinter Korhonen sprang mit Cindy Haasch sogar eine weitere deutsche Athletin in die Top Ten. Bei den Herren waren es die Österreicher, die gleich sieben Springer unter die Top Zwölf brachten. Thomas Rettenegger setzte sich gegen Lokalmatador Franz-Josef Rehrl durch. Hinter Riiber landete Martin Fritz auf Rang vier, gefolgt von Kristjan Ilves (EST), dem Oberstdorfer Wendelin Thannheimer, Yoshito Watabe (JPN), Christian Deuschl (AUT), Jens Luraas Oftebro und dem österreichischen Trio Paul Walcher, Lukas Greiderer und Lamparter.
Fünf Nationen auf dem Podium
In der Kombination der beiden Teilwettkämpfe ergaben sich dann Siege für die Weltcup-spitzenreiter. Bei den Damen wurde PCR-Siegerin Haruka Kasai Zweite vor Minja Korhonen. Nathalie Armbruster verpasste das Podium um zwei Punkte. Harukas Zwillingsschwester Yuna Kasai wurde Fünfte vor Jenny Nowak und Maria Gerboth, die somit ebenfalls starke Ergebnisse erzielten. Mit Lena Brocard (FRA) und Ema Volavsek (SLO) vor Cindy Haasch als Zehnter kamen bei den Damen Athletinnen aus sechs verschiedenen Nationen in die Top Ten. Die Zweite des Laufes, Gyda Westvold Hansen, suchte man allerdings vergebens in der Ergebnisliste, sie war im PCR aufgrund eines nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert worden. Bei den Herren sicherte sich Laufsieger Oftebro den zweiten Platz hinter Riiber. Dritter wurde der Este Kristjan Ilves vor dem Finnen Ilkka Herola. Hinter Joergen Graabak (NOR) wurde Julian Schmid als Sechster bester Deutscher. Stefan Rettenegger, Johannes Lamparter, Vinzenz Geiger und Manuel Faißt komplettierten die Top Ten.Für Samstag ist kein nennenswerter Schneefall vorhergesagt, so dass den vollständigen Wettkämpfen nichts im Wege stehen sollte. Die Herren absolvieren dann einen Gundersen-Wettkampf über zehn Kilometer, die Damen bestreiten die fünf Kilometer als Compact-Rennen.
PCR Damen
Lauf Damen
Endergebnis Damen
PCR Herren
Lauf Herren
Endergebnis Herren