Premiere beim Sommer Grand Prix in Klingenthal: Erstmals fand wieder ein Massenstartwettbewerb der Herren statt. Den Sieg sicherte sich der Österreicher Franz-Josef Rehrl. Laufsieger nach 10 Kilometern Skirollerrennen war Fabian Rießle vor Philipp Orter und Raffaele Buzzi.
Watabe startet verhalten
Akito Watabe, Gesamtführender und Träger des gelben Trikots, startete von Position eins ins Skirollerrennen. Nach seinem Sieg beim PCR am Vortag hatte er angekündigt, etwas nervös zu sein aufgrund des Massenstarts: „Ich hoffe, es wird nicht zu eng werden, sonst treten sich alle auf die Stöcke.“ Möglicherweise deshalb startete der Japaner zunächst etwas verhalten. Bereits am Start wurde er von zahlreichen Athleten überholt, und während des gesamten Rennens war er eher im hinteren Tel des Feldes zu finden. „Es war ziemlich schwierig, in diesem Chaos die richtige Strategie zu finden“, konstatierte er anschließend.
Geballte Manpower auf der Strecke
Vorne ging dagegen die Post ab. Wer gedacht hatte, die 50 Mann starke Laufgruppe würde sich schnell auseinanderziehen, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Während der ersten 7,5 Kilometer blieb der Großteil des Feldes eng beisammen. Von Anfang an zeigte sich Fabian Rießle (Breitnau) mit an der Spitze. Gemeinsam mit Antoine Gérard (FRA) und Samuel Costa (ITA) machte er vorne das Tempo. Doch auch die laufstarken Österreicher Martin Fritz, Philipp Orter, Franz-Josef Rehrl und Lukas Klapfer waren nicht weit von der Spitze entfernt unterwegs.
Hahn mit Zwischenführung
Bei der dritten Wende dann die Überraschung: Lokalmatador Martin Hahn vom VSC Klingenthal hatte sich vom 25. Startplatz nach vorne gearbeitet und lag zwischenzeitlich gar in Führung. Beim Zieleinlauf jedoch war es der Schwarzwälder Rießle, der 3,8 Sekunden vor Orter und 6,1 Sekunden vor Buzzi ins Ziel lief. Dahinter platzierten sich mit Vinzenz Geiger (Oberstdorf, + 7,5 Sekunden) und Eric Frenzel (Geyer, + 10,2 Sekunden) zwei weitere Deutsche aussichtsreich. Und auch Akito Watabe war wieder da, als es galt: Im Ziel nach 10 Kilometern lag er mit 11,6 Sekunden Rückstand auf Rang 8.
Springen in umgekehrter Reihenfolge
Gesprungen wurde in umgekehrter Reihenfolge des Laufergebnisses. Die Sekundenrückstände wurden in Minuspunkte umgerechnet, so dass die Athleten auf der Schanze ihren jeweiligen Rückstand aufholen mussten, um sich zu verbessern. Christian Deuschl (AUT) war der erste, der längere Zeit das Leaderboard belegte. Bereits als 16. gesprungen, landete er bei 133,5 Metern. Schlussendlich sollte dies für die fünfte Position reichen. Für eine Überraschung sorgte Szczepan Kupczak (POL). Der bekannt gute Springer hatte nach dem Lauf den 21. Zwischenrang belegt. „Der Lauf war nicht so hart für mich, weil ich immer eine Gruppe hatte, mit der ich zusammenarbeiten konnte“, erklärte er den Unterschied. Auf der Schanze zeigte er sein Können und flog auf 138 Meter. Ryota Yamamoto (JPN) sprang einen halben Meter kürzer, im Endresultat waren aber beide punktgleich in Führung.
Rehrl mit Riesenweite
Franz-Josef Rehrl, der Aufsteiger der letzten Saison, war Elfter nach dem Lauf. „Es war irrsinnig heiß heute, das war echt zäh. Trotzdem ist mir ein sehr guter Lauf gelungen“, so der Österreicher. Auf der Schanze verkürzte er auf Anforderung des Trainers sogar den Anlauf. Ein Gate tiefer startete er, und segelte dennoch auf 140 Meter. Der weiteste Sprung des Tages bedeutete klar die Zwischenführung. Doch noch standen einige Athleten oben. Akito Watabe sprang 139 Meter, allerdings ohne Anlaufverkürzung, weshalb er hinter Rehrl zurückblieb. Aus deutscher Sicht hatten noch drei Athleten die Chance, sich an die Spitze zu setzen. Doch weder Frenzel, Geiger noch Rießle gelang es, das Spitzenquartett zu verdrängen. So siegte Rehrl vor Akito Watabe sowie Kupczak und Yamamoto, für welche es jeweils die mit Abstand beste Platzierung ihrer Karriere bedeutete. Rehrl übernahm damit punktgleich mit Watabe die Gesamtführung des Sommer Grand Prix.
Geraghty-Moats siegt erneut
Die Damen hatten, im Gegensatz zu den Herren, einen Einzelwettbewerb zu absolvieren. Gesprungen wurde auf der großen Vogtlandschanze (HS 85). Einmal mehr war es die US-Amerikanerin, die sich bereits auf der Schanze gegen ihre stärkste Rivalin Stefaniya Nadymova (RUS) durchsetzte. Jenny Nowak (Sohland), die in Klingenthal das Sportinternat besucht und daher Heimvorteil hatte, belegte den dritten Zwischenrang. Alle drei starteten innerhalb von fünf Sekunden in das fünf Kilometer lange Skirollerrennen, wobei Nowak nur eine Sekunde nach der Russin ins Rennen ging. Bei diesem Ergebnis sollte es auch bleiben. Geraghty-Moats siegte überlegen mit 21,9 Sekunden Vorsprung. Dahinter entwickelte sich jedoch ein Kampf um den zweiten Platz. Auf den letzten Metern attackierte Nowak und versuchte alles. Sie zwang Nadymova ins Foto-Finish, welches dann aber zugunsten der Russin entschied. Die schnellste Laufzeit hatte einmal mehr die Russin Anastasia Goncharova (13:01,0).
Ergebnisse
Ergebnis Massenstart/ Lauf Herren
Nächste Station: Oberhof
Sowohl Damen als auch Herren reisen weiter nach Oberhof, wo für beide noch zwei Einzelwettkämpfe auf dem Plan stehen. Das Programm:
Freitag – 30.08.2019
10:00 – 11:00 Uhr | Offizielles Training 2 Durchgänge Frauen W 90
11:30 Uhr | PCR Frauen W 90
13:30 Uhr | Offizielles Training 2 Runden Männer W 120
16:00 Uhr | PCR Männer W 120
Samstag, 31.08.2019
9:30 Uhr – Youth Cup Sprung Probe- und Wertungsdurchgänge (Wadebergschanze)
12:00 Uhr – SGP Sprung Wertungsdurchgang Frauen
15:30 Uhr – SGP Sprung Wertungsdurchgang Männer
17:30 Uhr – Youth Cup Skiroller-Wettkämpfe Oberhof-Zentrum
19:30 Uhr – SGP Skiroller-Wettkämpfe Oberhof-Zentrum
20:30 Uhr – Siegerehrungen YC & SGP
Sonntag, 01.09.2019
9:45 Uhr – SGP Sprung Wertungsdurchgang Frauen
12:30 Uhr – SGP Sprung Wertungsdurchgang Männer
15:30 Uhr – SGP Skiroller-Wettkämpfe Steinbach-Hallenberg-Zentrum
anschließend Siegerehrungen SGP
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