Jarl Magnus Riiber lässt sich seinen Heimsieg am Holmenkollen nicht nehmen. Fabian Rießle wird Zweiter beim vorzeitigen Saisonfinale der Nordischen Kombination vor Ilkka Herola (Finnland). Vinzenz Geiger wird Dritter der Gesamtwertung.
Schönes Springen zum Abschluss
Eigentlich hätte der Weltcup in Oslo nur einer unter vielen sein sollen. Doch aufgrund der wetterbedingten Absage des Finalwochenendes in Schonach wurde der einzige Wettbewerb am legendären Holmenkollen zum Finale der Saison 2019-2020. Und die Jury gönnte den Athleten noch einmal weite Flüge zum Abschluss. Obwohl bereits Springer mit niedrigen Startnummern hohe Weiten erzielten, wurde der Anlauf nicht verkürzt, und so wurde das letzte Springen wohl eines der besten der Saison. Norwegens Simen Tiller mit der Startnummer neun legte bereits 133 Meter vor. Ryota Yamamoto (Japan) setzte wenig später noch eins drauf und landete bei 134,5 Metern. Die positive Überraschung des Tages lieferte Ilkka Herola. Der Finne ist als hervorragender Langläufer bekannt, im Springen gehörte er meist nicht zu den Erfolgreichen. Heute gelangen ihm 133,5 Meter. Aber auch Terence Weber (130m) und Fabian Rießle (129m) kamen sehr gut zurecht. Am Ende war dann aber wieder alles wie immer: Jarl Magnus Riiber sprang bei zwei Luken weniger Anlauf auf die Tagesbestweite von 135,5 Metern und übernahm die Pole Position.
Riiber in Führung, Rießle mit starker Ausgangsposition
41 Sekunden vor Yamamoto nahm Riiber mit in die Loipe. Tiller folgte auf Rang drei mit bereits über einer Minute Rückstand (+1:03min). Dahinter sortierte sich Lahti-Sieger Akito Watabe ein (+1:08min), gefolgt von Herola (+1:10min), Weber (+1:12min) und Juniorenweltmeister Jens Oftebro (+1:16min). Dahinter startete bereits Fabian Rießle, acht Sekunden hinter Herola. Manuel Faißt (127m/+1:38min) war als Vierzehnter bereits etwas zurück. Eric Frenzel startete als 18. wenige Sekunden nach ihm, im Sandwich zwischen den beiden Österreichern Lukas Greiderer und Martin Fritz. Bei den anderen Deutschen lief es dagegen erneut nicht gut auf der Großschanze: Vinzenz Geiger wurde 27. (+2:19min), Julian Schmid (29., +2:26min) landete noch vor Johannes Rydzek (30., +2:29min).
Riiber beendet die Saison mit Heimsieg
Mit über einer Minute Vorsprung auf die starken Läufer Herola und Rießle war Riibers Sieg ungefährdet. Zu stark war er während der ganzen Saison. Sein insgesamt 14. Saisonsieg – und damit ein neuer Rekord – war daher nur folgerichtig. 54,1 Sekunden Vorsprung brachte er ins Ziel. Hinter Riiber entwickelte sich jedoch der erwartete Zweikampf zwischen Rießle und Herola. Gemeinsam mit Akito Watabe setzten sie sich zunächst von ihren Verfolgern ab. Auf der letzten Runde musste auch Watabe abreißen lassen, und Rießle und Herola liefen gemeinsam ins Stadion ein. Herola versuchte alles, doch Rießle war einmal mehr der stärkere Sprinter. Um 0,7 Sekunden ließ er den Finnen hinter sich und bescherte sich damit zum Finale sein bestes Saisonergebnis. Watabe wurde Vierter vor Joergen Graabak, der mit der besten Laufzeit noch von Rang 16 nach vorne gelaufen war.
Gute deutsche Platzierungen zum Abschluss
Dank starker läuferischer Leistungen sammelten die DSV-Athleten noch gute Platzierungen ein. Eric Frenzel beendete das Rennen als Sechster vor Manuel Faißt. Terence Weber wurde Elfter, Vinzenz Geiger lief von 27 auf 14, Johannes Rydzek von 30 auf 15. Einzig Julian Schmid beendete das Rennen als 36. außerhalb der Punkteränge. Durchwachsen lief das Rennen für die Österreicher: Bester war Lukas Greiderer auf Rang 10, Thomas Jöbstl (17.), Lukas Klapfer (18.), Martin Fritz (19.) und Philipp Orter (21.) landeten im Mittelfeld.
Geiger in der Gesamtwertung Dritter
Riibers Gesamtsieg stand bereits seit Trondheim fest. Zweiter wurde Joergen Graabak. Vinzenz Geiger sicherte sich mit zehn Podestplätzen den dritten Gesamtrang. Die Nationenwertung ging klar an Norwegen, Deutschland landete vor Österreich auf dem zweiten Platz. Und noch mehr Preise wurden vergeben: Ilkka Herola behauptete das Trikot des besten Läufers, während Jarl Riiber neben dem gelben nun auch das blaue Trikot des besten Springers in Empfang nahm, das während der Saison stellvertretend von seinen Teamkollegen getragen worden war. Für die Kombinierer ist die Saison damit zuende. Weiter geht es im August mit dem Sommer Grand Prix.
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