Der Nordische Kombinierer Jarl Magnus Riiber (Norwegen) hat auch die zweite Etappe des Nordic Combined Triples in Seefeld gewonnen. Er siegte vor Akito Watabe (Japan) und Ilkka Herola (Finnland) und setzte sich in der Gesamtwertung ab. Auch die deutschen Starter zeigten starke Leistungen.
Christian Deuschl mit dem besten Sprung
Eine Besonderheit des Triples ist es, dass das Ergebnis des Vortages mit in den neuen Wettkampf genommen wird. Zeitrückstände werden in Minuspunkte umgewandelt und mit dem Sprungergebnis verrechnet. Aus diesem Grund ging die tolle Sprungleistung des Österreichers Christian Deuschl beinahe unter. Der 23-Jährige, der sonst eher im COC zu finden ist, zeigte mit überragenden 105,5 Metern deutlich den weitesten Sprung des Tages. Dass er dennoch nur von Rang 18 in die Loipe startete, war seinem gestrigen Rückstand geschuldet. Und so setzte sich wieder einmal Jarl Riiber an die Spitze, obwohl seine 99 Meter bei vergleichsweise viel Rückenwind lediglich den zweitbesten Sprung bedeuteten. Der Vortageszweite Akito Watabe konnte jedoch ebenfalls nur 97 Meter zeigen und landete auf dem zweiten Zwischenrang, mit 27 Sekunden Rückstand auf Riiber.
Vier Deutsche springen in die Top 10
Der Finne Ilkka Herola landete mit einem für ihn starken Sprung auf 99 Meter auf dem dritten Zwischenrang, 59 Sekunden hinter Riiber. Dann folgte auf Rang vier bereits der erste von vier Deutschen, die sich in die Top Ten sprangen. Ebenfalls 99 Meter bedeuteten für ihn einen Rückstand von 1:14 Minuten. Hinter Johannes Lamparter (AUT) und Laurent Muhlethaler (FRA) platzierten sich Terence Weber (+1:38min), Eric Frenzel (+1:44min) und Vinzenz Geiger (+1:58min). Manuel Faißt wurde hinter Espen Bjoernstad Elfter, hatte aber bereits über zwei Minuten Rückstand.
Riiber mit Start-Ziel-Sieg
Der Tagessieg für Riiber war nie in Gefahr. Vom Start weg kontrollierte er das Rennen und ließ keinen Zweifel daran, dass er auch in diesem Jahr die begehrte Triple Trophäe mit nach Hause nehmen möchte. Akito Watabe dagegen versuchte zunächst, sein eigenes Tempo zu laufen, wurde jedoch nach 3,6 Kilometern von Herola eingeholt. Fortan kooperierten die beiden, um die Verfolger auf Abstand zu halten. Während Herola üblicherweise der stärkste Skiläufer des Feldes ist, hatte er heute überraschend zu kämpfen. Nur die 14. Laufzeit sollte am Ende für ihn herausspringen: „Das war ehrlich gesagt mein schlechtestes Rennen seit Jahren. Ich weiß noch nicht, woran es lag. Wenn es morgen nicht besser sein sollte, müssen wir wohl analysieren, wo das Problem liegt“, sagte der Finne leicht ratlos. Zu seinem Glück hatte Watabe dagegen sehr gute Ski und zog ihn mit. Im Zielsprint setzte sich Watabe mit 1,2 Sekunden Vorsprung gegen Herola durch. Sein Rückstand auf Riiber beträgt nun 33,3 Sekunden.
Starkes Rennen für den DSV
Hinter den Podiumsplätzen landeten mit Frenzel, Geiger und Rießle gleich drei DSV-Athleten. Zwar hatten sich zunächst Lamparter und Rießle eine kleine Lücke auf Geiger und Frenzel erarbeitet, doch letztere konnten nicht nur die Lücke wieder schließen, sondern waren am Ende auch die Stärkeren. Lamparter landete hinter Rießle auf Rang sieben, gefolgt von Joergen Graabak. Der Norweger war erneut der beste Läufer (23:08.0min) und lief von Rang 26 auf acht nach vorne. Seine beiden Landsleute Jens Oftebro und Espen Andersen komplettierten die Top Ten. Johannes Rydzek (12.), Terence Weber (13.) und Manuel Faißt (18.) beendeten das Rennen im vorderen Mittelfeld, udn Julian Schmid verpasste als 32. die Punkteränge nur knapp. Die Positionen der Österreicher: 11. Lukas Greiderer, 15. Martin Fritz, 16. Lukas Klapfer, 19. Stefan Rettenegger (Karrierebestleistung), 25. Thomas Jöbstl, 29. Mario Seidl, 30. Manuel Einkemmer, 34. Philipp Orter, 43. Christian Deuschl, 45. Marc-Luis Rainer.
Triple-Finale am Sonntag
Nachdem vor dem Wettkampf am Samstag ein zusätzlicher provisorischer Wertungsdurchgang absolviert werden konnte, ist die Austragung des morgigen Wettbewerbs trotz unsicherer Wetterprognosen gesichert. Sollte kein Springen möglich sein, wird das Ergebnis des PCR, den Riiber knapp vor Lamparter gewann, als Grundlage genommen. Planmäßig wird Riiber mit 33,3 Sekunden Vorsprung in den Wettkampf gehen. Er dürfte damit bei einem Sprung und 15 Kilometer Langlaufrennen eine gute Chance auf den Gesamtsieg haben. Zwischen dem Duo Watabe/Herola und den unmittelbaren Verfolgern Frenzel, Geiger, Rießle und Lamparter liegen allerdings nur rund 23 Sekunden. Am Finaltag gehen nur noch die 40 Bestplatzierten an den Start.
Zwischenstand SprungEndergebnis
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